Donnerstag, 3. Januar 2013

Wenn Gott es so will

Tägliche Meditationen - 11. Januar 2013

Freitag der zweiten Woche nach Weihnachten
Hl. Paulinus von Aquileia

Lk 5,12-16
Als Jesus in einer der Städte war, kam ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz hatte. Sobald er Jesus sah, warf er sich vor ihm zu Boden und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz. Jesus befahl ihm: Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, wie es Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis deiner Heilung sein. Sein Ruf verbreitete sich immer mehr, sodass die Menschen von überall herbeiströmten. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Doch er zog sich an einen einsamen Ort zurück, um zu beten.

Einführendes Gebet:  Herr, ich komme heute wie der Aussätzige mit einem demütigen Herzen zu dir, welches sich bewusst ist, dass alle Schönheit allein von dir kommt. Meine willentlichen Sünden haben deinen Plan, den du mit mir hast, entstellt, und darum wende ich mich an dich und bitte dich, dass du alle meine Taten und Worte reinigen mögest. Ich hoffe auf dich und vertraue auf deine unendliche Barmherzigkeit.

Bitte: Herr, schenke mir ein unerschütterliches Vertrauen auf deine unendliche Barmherzigkeit.

1.  Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Wenn Gott es so will… Dies zeugt von einer Seelenhaltung des Aussätzigen, dem die Erfüllung des Willens Gottes wichtiger ist als seine Heilung. Indem er Geduld und Ergebenheit äußert, zeigt er, dass er bereit ist, sein Kreuz entsprechend dem Plan Gottes für ihn anzunehmen und zu tragen. Jemand, der ganz von sich selbst eingenommen ist und Probleme und Mängel nicht annehmen kann, stellt seiner Heilung ein Hindernis in den Weg. Manche verlieren die Geduld im Kampf, weil sie mehr die Heilung wollen, als den, der heilt. Hier mag vielleicht der Körper wieder heil sein, aber die Seele bleibt krank und unansehnlich vor Gott. Offenheit für Gott, das Losgelöstsein von einem einfachen Leben, und die totale Überlassung seiner selbst in Gottes Hände macht es möglich, dass Gott die Seele lange vor dem Körper heilen und befreien kann. Wie schön war die Seele dieses demütigen Aussätzigen in den Augen Christi! Möge dieses Gebet heute mein Herz öffnen, damit ich alle Prüfungen dieses Tages in Demut und aus Liebe zu Gott, der mich führt, annehmen kann.

2. Ich will es – werde rein. Das Entstelltsein durch den Aussatz wird zu einem Symbol für die Seele eines Sünders, der Erlösung braucht. Wenn ein Mensch unter den schlimmen und entstellenden Folgen der Sünde leiden muss, beginnt der Weg der Bekehrung und Veränderung. Menschen, welche den Stachel einer schlimmen Sünde aus der Vergangenheit noch spüren, glauben nicht wirklich an ein neues Leben. Sie möchten Gott näher kommen, aber sie können nur schwer glauben, dass Gott ihnen nahe sein will. Das Eingreifen Gottes – endgültig, ewig und absolut – bewegt Christi Hand, welche sich ausstreckt, um den Aussätzigen zu berühren und sagt: „Ich will es!“ Vom Körper bis zur Seele – Gottes Willen zur Vergebung und Heilung übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft! Wenn wir aufhören, unser Versagen aus einer verwundeten Selbstliebe heraus zu betrachten und wenn wir mit einem lebendigen Glauben den entschiedenen Willen Gottes, uns zu erlösen, annehmen, werden wir uns als neue Menschen in Christus entdecken, welche für die Sünde und die „Welt“ gestorben sind.

3. Er befahl ihm, niemandem etwas davon zu erzählen. Unser Herr verlangt Schweigen. Nicht alles, was bekannt ist, muss gesagt werden, und ein Jünger Christi muss klug sein. Wie oft behindern wir Gottes Wirken durch zu vieles Reden. Christus hat innere Sicherheit, weil er seine Sendung in tiefer Verbundenheit mit dem Vater lebt, und er überlässt den Zeitpunkt und den Ort seiner formellen Bekanntmachung vor den Juden dem Willen des Vaters. Diskretion als Tugend ist eine Haltung der Hingabe, und nicht des Eigennutzes. Wann wird die Identität Christi formell verkündet? „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen“ (Joh 12,32). Erst während seiner Passion, vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag, offenbart er seine Gottheit ganz. Und so will auch ich meine Erfahrung mit Christus, mein Wissen von ihm, demütig, liebevoll und in kluger Zurückhaltung anderen weitergeben, damit ich die Auswirkung von Christi Wahrheit auf die Welt vergrößere.

Gespräch mit Christus: Herr, ich sehe, wie sich deine Hand vom Aussätzigen zu meiner Seele bewegt und ihre verwandelnde Macht zeigt. Keine Sünde sollte jemals meinen Mut, Widerstand zu leisten, brechen; keine langjährige Schwäche darf jemals meine Hoffnung auf den Sieg schwächen. Deine Hand muss sich nur bewegen und alles wird heil, vergeben und erlöst. Heute baue ich meinen festen Entschluss, heilig zu werden, voll Vertrauen auf deine Gnade und bedingungslose Liebe.

Vorsatz:  Ich will einen Menschen, der ein schlechtes Leben führt, der Macht der Barmherzigkeit unseres Herrn anvertrauen.

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    Tägliche Meditationen - 11. Januar 2013

    

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