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Freitag, 16. November 2012

Mit dem Glauben sehen

Tägliche Meditationen - 19. November 2012

Montag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Elisabeth von Thüringen
Hl. Mechthild von Hackeborn, Märtyrerin

P. John Doyle LC

Lk 18,35-43
Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte. Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten? Man sagte ihm: Jesus von Nazareth geht vorüber. Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Die Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus: Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus. Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott.

Einführendes Gebet:  Jesus, unser Herr, du bist das Alpha und das Omega. Du hast mir das Leben gegeben und bietest mir das ewige Leben bei dir an. Du verdienst meine Verehrung, Dankbarkeit und Liebe, und doch drängst du dich mir nie auf. Danke, dass du meine Freiheit respektierst, sodass ich mich dir anbieten kann. Alles, was ich habe, ist dein; ich gebe es dir zurück.

Bitte: Herr, gib mir einen größeren Glauben an deine beständige Gegenwart in meinem Leben.

1.  Am Straßenrand betteln. Wie oft im Leben fühlten wir uns wie dieser blinde Bettler, der am Straßenrand saß, ausgezehrt und vom Unglück verfolgt – physisch, geistig und emotional? Auch an uns gingen manche Menschen vorüber, ohne unsere Not zu sehen. Vielleicht warfen sie uns eine Münze hin, ohne uns damit wirklich aus unserer Entmutigung oder Schwierigkeit herauszuhelfen. Andere haben uns verspottet oder wollten uns nicht einmal ansehen. Manche haben uns sogar beschimpft, wie die Leute im Evangelium, die dem Bettler befahlen „zu schweigen“. Genau wie der blinde Bettler im heutigen Evangelium sich nicht selbst das Augenlicht geben konnte, wonach er am meisten verlangte, so sind auch wir unfähig, uns selbst zu geben, was wir am meisten brauchen – den Glauben. Bitte ich regelmäßig um eine Stärkung des Glaubens? Bin ich mir bewusst, wie sehr ich einen starken Glauben brauche?

2. Jesus kommt vorbei.  Das Buch Hiob sagt uns, dass „Menschen einen Kriegsdienst auf der Erde“ leisten (Hiob 7,1). Es sollte uns also nicht überraschen, wenn wir in unserem Leben als Christen so manche Schicksalsschläge erleiden müssen. Gott will nicht, dass wir den Mut verlieren. Er will, dass wir sie als Gelegenheiten sehen, uns ihm, der Quelle der Stärke und Quelle von allem, was wir brauchen, zuzuwenden. Andere Stimmen werden uns befehlen, still zu sein und den Meister nicht zu belästigen: „Du musst einfach eine Lösung finden“, „Wie findest du bei allem, was geschieht, noch Zeit zum Beten?“ Jesus kommt ständig an uns vorbei. Er ist der Einzige, der mir den Frieden schenken kann, nach dem sich mein Herz sehnt. „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“

3. Herr, ich möchte wieder sehen können. Jesus verspricht uns, dass er auf unsere Bitten hört, genau wie er es bei dem Blinden getan hat. Aber was sollte unsere Bitte sein? Einen bequemeren Stuhl zu haben, damit wir gemütlich am Straßenrand sitzen und betteln können? Eine silberne Tasse zu haben, in der wir unsere Münzen sammeln können? Oder sehen zu können? Oft ist das, was wir wirklich brauchen, nicht das, worum wir im Gebet bitten. Wir brauchen eine Sicht der Dinge, die nur der Glaube geben kann. Wir brauchen die Fähigkeit, alles von Gottes Standpunkt aus zu sehen, wie etwa die Schwierigkeiten und Prüfungen, die wir erfahren, nur Teil eines größeren Bildes sind. Wir müssen eine feste Überzeugung vom letzten Sieg des Lammes haben, Jesus ist das Lamm Gottes, das kam, um die Sünden der Welt hinweg zu nehmen. Gib uns die Stärke, Herr, dir in Treue zu dienen. Herr, bitte lass mich sehen… Bitte mehre meinen Glauben.

Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, ich will dich preisen und ehren für deine beständige Begleitung und dafür, dass du mich in meinen Kämpfen und Prüfungen nie allein gelassen hast. Vermehre meinen Glauben, damit ich fähig werde, deine Liebe auch inmitten von Schwierigkeiten und Prüfungen zu erfahren.

Vorsatz:  Ich werde drei Vater unser beten für die Stärkung des Glaubens in meiner Familie.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 19. November 2012

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