Mittwoch, 26. September 2012

Teurer Christus

Tägliche Meditationen - 3. Oktober 2012
Mittwoch der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Hl. Ewald, Märtyrer

P. Edward McIlmail LC

Lk 9,57-62
Als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiter zogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einführendes Gebet: Herr, in dir finde ich alle Freude und alles Glück. Wie kann ich dich nur so verletzen, indem ich vergänglichem Erfolg und leblosen Trophäen nachjage? Ich glaube an dich, weil du die Wahrheit selbst bist. Ich hoffe auf dich, weil du treu zu deinen Versprechen stehst. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Ich bin ein Sünder; und doch hast du mich so sehr gesegnet. In tiefer Demut danke ich dir.

Bitte: Herr, hilf mir, bereitwillig das anzunehmen, was es an Mühen und Einsatz fordert, dir in Treue nachzufolgen.

1. Verborgene Ausgaben. Ein Möchtegern-Jünger Jesu verkündet prahlerisch, dass er unserem Herrn überall hin folgen wird, ganz gleich welche Opfer es koste. Jesu Antwort gibt uns zu denken, ob dieser Gefährte verstanden hat, auf was er sich einlassen würde. Christus nachzufolgen ist anspruchsvoll – und nicht immer glanzvoll. Wir mögen davon träumen, große Dinge für Christus zu tun, aber dann finden wir die tagtäglichen Anstrengungen unangenehm („der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann“). Glanzlose Herausforderungen nehmen viele Formen an. Eine frisch verheiratete Ehefrau mag zu ihrem Leidwesen feststellen, dass ihr Ehemann nicht mit Geld umgehen kann. Oder Eltern müssen erfahren, dass ein Kind eine Lernschwäche hat, die dessen Möglichkeit, ein guter Schüler zu werden, begrenzen wird. Oder ein Ehemann nimmt eine besser bezahlte Stellung an, um für seine Familie besser zu sorgen, und merkt dann, dass sein neuer Chef ein Tyrann ist. Oder ein Jugendlicher leidet darunter, in der Schule wegen schlichter Kleidung ausgelacht zu werden. Jede dieser Prüfungen kann der Preis dafür sein, Christus zu folgen. Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen?

2. Familiäre Bindungen. Christus versucht, einen anderen Möchtegern-Nachfolger davon abzubringen, „seinen Vater zu begraben“. Dieser Mann war möglicherweise gerade dabei, den Besitz des Vaters abzuklären und verwickelte sich dadurch zu sehr in die Familienfinanzen. Unser Herr wollte, dass er sich von all dem unverzüglich trennt und in die Arbeit für das Himmelreich einsteigt. Zu häufig lenken uns Geldangelegenheiten von dem ab, was Christus von uns möchte. Kein Wunder, dass der heilige Paulus uns warnt: „Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht“ (1 Tim 6,10). Hält Geld mich in meiner Freundschaft mit Christus zurück? Mache ich mehr Überstunden als nötig, nur um des Geldes willen?

3. Langer Abschied. Nun war der Augenblick der Entscheidung gekommen. Aber anstatt sich auf die Seite Jesu zu stellen, spürte der Möchtegern-Jünger die Kraft der familiären Bande. Als Nachfolger Christi müssen wir bereit sein, eine grundsätzliche Wahl für Christus zu treffen – eine Wahl, die notfalls andere Wege ausschließt. Klingt das zu hart? Es sollte vertraut klingen. Denken wir an die junge Frau, die einen Heiratsantrag annimmt. Sie tut es in der Annahme, dass ihr Geliebter schon lange andere romantische Beziehungen abgebrochen hat. Oder nehmen wir einen Schüler, der sich entscheidet, der Fußballmannschaft der Schule beizutreten. Er schließt dann aus, stundenlang Basketball zu trainieren. Und außerdem, wenn wir Christus nachfolgen wollen, warum vergeuden wir unsere Zeit für Aktivitäten, die nichts mit unserem Glauben oder der Kirche zu tun haben? Muss ich in meinem Leben nicht mal wieder aufräumen?

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, meine Kräfte besser für dich einzusetzen und für das, was du von mir verlangst. Lass mich nicht abgelenkt sein durch Geschäftigkeit, materiellen Besitz oder auch durch Beziehungen, die meinem geistlichen Leben nicht hilfreich sind.

Vorsatz: Herr Jesus, ich will in meinem Leben aufräumen, und alles hinter mir lassen, was nicht mit meinem Christ-Sein vereinbar ist. Das kann der Besuch einer bestimmten Internetseite, ein Abonnement einer Zeitschrift oder eine Beziehung sein.

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    Tägliche Meditationen - 3. Oktober 2012
    Mittwoch der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

    

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