Montag, 24. September 2012

Was kann uns von der Liebe Christi trennen

Tägliche Meditationen - 2. September 2012
Zweiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. Andrew Mulcahey LC

Mk 7,1-8,14-15,21-23
Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.

Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Einführendes Gebet: Gott, Herr, vom Staub bin ich genommen, zum Staub kehr ich zurück. Aber du bist von Ewigkeit her, und alles Geschaffene wird von dir ins Dasein gerufen. Du hast mich im Schoß meiner Mutter mit unendlicher Liebe geformt und du wachst voll Güte über mir. Ich hoffe fest darauf, dass du bei meinem Tod meine Seele heim in den Himmel holst, um für immer bei dir zu sein. Ich danke dir, dass du dich um mich kümmerst und mich mit deiner Liebe segnest. Nimm als Dank meine Liebe entgegen. Ich schenke dir in Demut alles, was ich bin

Bitte: Herr, gib mir Vertrauen in die Macht deiner Gnade.

1. Schaue auf die wirklichen Gefahren. Christus fürchtete sich vor nichts. Auch vor dem Teufel hatte er keine Angst. Er fürchtete auch nicht die öffentliche Meinung. Er hatte keine Angst davor, den harten und schwierigen Weg zu gehen. Auch wenn er Blut schwitzen musste, fürchtete er sich nicht, den Willen seines Vaters als der leidende Gottesknecht zu erfüllen. Mit seinen Worten und seinem Lebensweg ermutigte er ständig seine Anhänger, sich vor Gefahren in Acht zu nehmen und darum zu beten, nicht in Versuchung zu fallen. Er weiß, dass es von außen wirkliche Gefahren gibt: „Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg!“ (Mt 5,29). Wehe dem, der einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt (vgl. Mt 18,6). „… hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer…“ (Mt 16,6). „… der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf.“ (Lk 22,31). Christus wird mir immer die wirklichen Gefahren klar vor Augen führen, die in meinem Leben auf mich lauern.

2. Ich will sie nicht von dir nehmen. Christus warnt uns deutlich, und unsere eigene Erfahrung bestätigt es, dass Gott diese Gefahren im Normalfall nicht von unserem Leben fernhält. Gewöhnlich werden diese Gefahren bleiben, sei es, dass sie von außen kommen – „Vater, ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst“ – sei es, dass sie von innen kommen. Als der heilige Paulus Christus bat, den Stachel aus seinem Fleisch zu ziehen, antwortete Christus nur: „Meine Gnade genügt dir“ (2 Kor 12,9). Warum Gott angesichts dieser Leiden das zulassen konnte, ist für uns schwer zu verstehen. Aber vielleicht können wir eine Begründung in den Worten Christi aus dem heutigen Evangelium finden. Möge es niemals auf einen Christen zutreffen: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.“ Leid und Not bewirken in uns oft, dass wir unsere Herzen für Christus verschließen.

3. Ich will euch die Gnade geben, sie zu überwinden. Christus hatte keinerlei Befürchtungen, die Apostel hinaus in die Welt zu senden, obwohl er die inneren und die äußeren Gefahren, die die Apostel erwarteten, genau kannte. Er sendet uns aus, wie „Schafe mitten unter die Wölfe“ (vgl. Mt 10,16) in eine Welt, die „euch hassen wird, wie sie mich gehasst hat“ (vgl. Mt 24,9). Er verbreitet sein göttliches Wort und seine kostbare Gnade in der Welt durch zerbrechliche irdene Gefäße, durch uns. Auf Erden sagt er uns durch seinen Stellvertreter: „Fürchte dich nicht“. Außerdem erwartet er von uns, dass wir hundertfach Frucht bringen und Früchte bringen, die von Dauer sind. Was ist der Schlüssel für diese Zuversicht? Der Schlüssel ist der demütige Mensch, der immer bereit ist, nach innen zu schauen und sein Herz von der kleinsten Versuchung und der geringsten Verunreinigung zu befreien und dadurch Christus eine annehmbare Wohnung einzurichten. Was oder wer kann uns von der Liebe Gottes trennen? Was gibt es da zu fürchten, außer solchem „Bösen, das von innen kommt und unrein macht“.

Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, dass du mich daran erinnerst, wie schön es ist, dein Freund zu sein, und gleichzeitig auch an die damit verbundene große Verantwortung. Bitte gib mir den Mut und die Kraft, deine Botschaft der Liebe bei allem, was ich tue, ständig zu verbreiten.

Vorsatz: Ich werde mir heute etwas Zeit nehmen und Christus bitten, mir zu helfen, jede Versuchung zur Sünde in meinem Herzen herauszufinden. Ich werde sie mir aufschreiben und nach konkreten Wegen suchen, um mein Herz davon zu reinigen.

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