Mittwoch, 22. März 2023

Die Früchte der Fastenzeit

Geistlicher und missionarischer Impuls zum fünften Fastensonntag von P. Thiemo Klein LC

Jesus war erschüttert und bewegt, als er seinen Freund Lazarus tot weiß und die Trauer der Schwestern Marta und Maria sieht. Er weint. Im Leiden des Lazarus erkennt er seine eigene Passion und die Schmerzen seiner Mutter darüber, sowie die Trauer seiner Jünger, denn er ist auf dem Weg nach Jerusalem, wo ihn seine letzten Tage erwarten. Jesus war ganzer Gott und ganzer Mensch. Er fühlte auch ganz als Mensch in seinen letzten Tagen.
 
Wir stehen in den letzten Tagen der Fastenzeit. Was erwartet uns am Ende dieser besonderen Tage? Wir bereiten schon das Fest der Auferstehung Christi vor, noch sollte in der Freude über Ostern die Frucht der Fastenzeit nicht untergehen. Was bleibt?
 
Die Opfer der Fastenzeit können in uns den neuen Menschen fördern, der in dieser Welt die Fülle des Lebens hat, und der doch von dieser Welt nicht gefesselt wird. Vielleicht haben wir uns in der Fastenzeit Abstand zu unguten Dingen erarbeitet. Die Errungenschaften dieser Zeit können nun in Gewohnheiten fließen, die uns die Früchte der Fastenzeit erhalten. So können wir als neue Menschen leben und doch das Leben genießen.
 
Wie kann zum Beispiel das richtige Fastenbrechen aussehen, das doch ein richtiges Maß nicht überschreitet? Wir wollen Extreme unbedingt vermeiden. Man kann jetzt schon eine gute Freude für Ostern und die Zeit danach planen, die jedoch nicht zum Jojo-Effekt führt, denn das würde bedeuten, dass es wieder so wird wie vor der Fastenzeit. Um den sogenannten „bounce back“-Effekt zu vermeiden, ist es gut eine angemessene Kompensation zu planen, aber Übermaß zu vermeiden, indem man zum Beispiel gar nicht einkauft, was problematisch werden kann oder Webseiten mit dem Browser-Add-on BlockSite blockiert, oder Ähnliches. Beim Einkaufen war es manchmal schon nützlich, gewisse Gänge zwischen den Regalen im Supermarkt gar nicht zu betreten. Man könnte auch einkaufen, während eine Stoppuhr läuft und beim Einkaufen Geschwindigkeitsrekorde anzustreben, um nicht in „Ausprobier-Laune“ zu kommen, sondern streng bei der Liste zu bleiben. Dass man eine Einkaufsliste hat, hilft ohnehin schon. 
 
Wer auch nach der Fastenzeit gute Gewohnheiten aufbauen möchte, dem sei das Buch „Die 1 Prozent Methode“ von James Clear empfohlen. Unserem geistlichen Leben tut es gut, als Fundament solide menschliche Gewohnheiten zu haben, die unseren Alltag tragen und unserer Seele guttun. Jesus hat für uns gelitten. Die Gnade der Erlösung ist schon da. Damit wir ja zu ihr sagen, dürfen wir Verantwortung für unsere Gewohnheiten und die Strukturen unseres Lebens übernehmen. So wird die Fastenzeit reiche Frucht bringen und das ganze Jahr über die Fülle des Lebens für uns erfahrbar sein. 
 
Gottes Segen,
Euer P. Thiemo Klein
 
 
 
 

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    Geistlicher und missionarischer Impuls zum fünften Fastensonntag von P. Thiemo Klein LC

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