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Montag, 12. Dezember 2022

Warum brauchen wir einen Erlöser?

Geistlicher und missionarischer Impuls zum dritten Adventsonntag von P. Konstantin Ballestrem LC

Als ich noch Novizenmeister war, fragte mich einmal einer der Novizen, was es eigentlich mit den Schriftlesungen auf sich hat, die wir im Advent in der Messe lesen. Nicht die an den Sonntagen, das ist einigermaßen klar: Johannes der Täufer, Ankunft des Menschensohns usw. Sondern unter der Woche. Ich fand das eine gute Frage und so machten wir uns gemeinsam daran, das herauszufinden.

In den Lesungen aus dem Alten Testament hören wir vor allem Jesaja. Mal schreibt er von der Sehnsucht nach dem großen Erlöser, dem Messias, mal besingt er, wie es sein wird, wenn dieser dann endlich kommt, das „Messianische Reich“, mal ermahnt er, dass man dafür bereit sein soll. Das ist alles ziemlich adventlich: Es kommt ein Messias und ihr sollt euch darauf vorbereiten!

In den Evangelien aber hören wir ganz „normale“ Ereignisse aus dem Leben Jesu. Allerdings nicht einfach eines nach dem anderen, sondern einzelne sind herausgepickt. Nach welchem Kriterium? Ich denke, wir kamen ihm auf die Spur: In allen waren gute Gründe zu finden, warum wir einen Erlöser brauchen. Jesaja sagt, dass wir ihn erwarten sollen, die Evangelisten, warum.

Warum also? Es ist da die Rede von Kranken, Besessenen, Unwissenden, Orientierungslosen, Hungrigen… Viele Menschen, die Hilfe brauchen. Eine Hilfe, die sich nirgends hier auf der Erde finden lässt. Natürlich, es gibt Medizin, Brot und Bücher, die Abhilfe schaffen. Aber wirkliches Heil und ganzheitliche Heilung? Das ist das, wonach wir uns im Grunde alle sehnen, was wir uns aber nicht selbst und nicht gegenseitig geben können. Daher brauchen wir, ersehnen wir Hilfe von oben, wir rufen nach dem Messias.

Die Evangelien im Advent machen deutlich: Jesus ist dieser Messias! Er heilt die Kranken, er befreit die Besessenen, nährt die Hungrigen. Er bringt das Evangelium von der Liebe und der Barmherzigkeit, das uns zeigt, wo es lang geht, so dass wir Ruhe finden für unsere Seelen und Frieden stiften in der Welt.

Wir müssen aber auch etwas tun, damit das gelingt. Es soll ja nicht so sein, dass der Erlöser kommt, aber niemand etwas von ihm wissen will. Weil wir ihn nicht wirklich erwarten, obwohl wir Adventslieder singen: „Oh komm, oh komm, Emmanuel!“ Weil wir zu beschäftigt sind mit der Vorbereitung auf Weihnachten, uns aber nicht auf Jesus vorbereiten. Oder weil wir zu wenig glauben, dass er tatsächlich der ist, der uns Hilfe und Heil bringt. Auch davon sprechen die Evangelien und rufen uns auf, unser Herz zu öffnen und zu bereiten für Jesus, den Heiland.

Wir haben noch fast zwei Wochen. Wie gut!

Gottes Segen,
Euer P. Konstantin Ballestrem LC

Additional Info

  • Untertitel:

    Geistlicher und missionarischer Impuls zum dritten Adventsonntag von P. Konstantin Ballestrem LC

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Deutschland

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