Mittwoch, 2. März 2022

Leidenschaft für Christus

Im ApostelHaus Alzgern suchten junge Erwachsene während der „Regnum-Christi-Convention“ Wege zu einer freudigen und leidenschaftlichen Christusbeziehung.

Was fasziniert mich? Worüber rede ich gerne? Was gibt mir Halt? Womit identifiziere ich mich? Wofür brenne ich? Was will ich weitergeben? – mit diesen Fragen beschäftigten sich die jungen Freunde und Mitglieder des Regnum Christi am Faschingswochenende im ApostelHaus in Alzgern. Dabei ging es insbesondere um das Charisma des Regnum Christi: „Christus geht auf die Menschen zu, er offenbart ihnen seine Liebe, er sammelt sie, er befähigt sie als Apostel und Menschen mit christlichem Leadership, er sendet und begleitet sie, damit sie mitarbeiten, um die Menschen und die Gesellschaft zu evangelisieren“ (Statuten der Regnum-Christi-Föderation, Nr. 8). 

Quelle der Leidenschaft

 
Christus hat uns die Liebe, die in seinem Innern brennt, offenbart“, heißt es in Statuten der Regnum-Christi-Föderation (Nr. 14). Ein konkreter Ausdruck dessen findet sich z.B. in der Herz-Jesu-Verehrung, deren Entstehung und Geschichte der Film „Das brennende Herz“ verdeutlichte, den die Gruppe in einer exklusiven Kinovorführung sah. „Mich hat dabei besonders die Darstellung der eucharistischen Wunder angesprochen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen dieser Phänomene können gerade auch heute eine Brücke zum Geheimnis Christi sein“, erklärte ein Teilnehmer.

Von Christus gefunden

 
Br. Gustavo Godinez LC aus Mexiko, der derzeit in Rom Theologie studiert, berichtete den Teilnehmern von seiner Berufungsgeschichte: Obwohl er in einer katholischen Familie aufwuchs, verlor er als Jugendlicher den Bezug zum Glauben. Sein Leben drehte sich vor allem um Partys, der Gottesdienst war für ihn langweilig und die Kirche erschien ihm als eine Spaßbremse. Als jedoch einer seiner besten Freunde nach einem Fest mit dem Auto tödlich verunglückte, brach für ihn eine Welt zusammen: „Wenn ich nichts als Spaß zu bieten habe, bin ich jederzeit austauschbar. Doch welche Spur möchte ich in der Welt hinterlassen?“ Die Begegnung mit Menschen, die in großer Armut leben, bei einem Missionseinsatz und die Teilnahme an geistlichen Exerzitien ließen in ihm den Entschluss reifen, Coworker im Regnum Christi zu werden. 

Entdeckung der Liebe

 
Das Kennenlernen und die Zusammenarbeit mit einer Coworkerin führten zu einer tiefen Freundschaft: „Durch diese Beziehung habe ich gelernt, was echte Liebe ist.“ In dieser Situation kam der Ruf zum Priestertum für ihn sehr unerwartet und ungewollt: „Niemals will ich Priester werden“, betete Br. Gustavo damals. Doch dann spürte er während einer Anbetungszeit eine große Freiheit: Gott zwingt mich nicht. Er kann mich auf vielen Wegen glücklich machen, doch er lädt mich ein, ihm zu vertrauen.“ Seitdem fasziniert den jungen Ordensmann besonders die Theologie des Leibes des hl. Johannes Paul II. „Es ist wenig hilfreich, wenn die Lehre der Kirche nur als eine Reihe von Verboten wahrgenommen wird. Hinter jedem Nein steht ein großes Ja, das es zu entdecken gilt.

Gesendet in den sozialen Medien

 
Unerwartet kam für Br. Gustavo der Auftrag, sich in den sozialen Medien zu engagieren. Ohne sein Wissen wählten ihn Menschen im Internet zum „hübschesten Priesteramtsanwärter Mexikos“, den entsprechenden Social-Media-Posts folgten einige Artikel und über Nacht hatte der Theologiestudent 80.000 Follower. „Als ich an einem Morgen ahnungslos mein Handy anschaltete und dann unzählige Anfragen und Nachrichten ankamen, vermutete ich zunächst, Opfer eines Virus geworden zu sein“, erinnert sich der Ordensmann. Lange überlegte er, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Schließlich ermutigte ihn sein Oberer, die Herausforderung anzunehmen. „Jesus hat auch nicht nur in der Synagoge gepredigt, sondern ist nach draußen gegangen. Die Social Media sind der moderne Aeropag (vgl. Apg 17,16-34), der die Gelegenheit bietet, für das Evangelium Brücken zu den Menschen von heute zu bauen“, schilderte Br. Gustavo die Motivation für sein Engagement. „Das Ziel sind für mich sind nicht Social Media selbst. Niemand ändert sein Leben, weil er ein Video gesehen hat. Doch wenn man dort den Kontakt herstellt, kann man auch in der realen Welt persönliche Kontakte und zu Christus führen. Mich inspiriert das Beispiel des hl. Don Bosco, der die Jugendlichen seiner Zeit mit Fußballspiel und Zaubertricks ansprach.“ Das Repertoire von Br. Gustavo reicht mittlerweile von lustigen TikTok-Beiträgen, über Instagram, bis zu 30-minütigen Postcasts zu tieferen Glaubensthemen. Seine Bekanntheit in den sozialen Medien führt dazu, dass er von Schulen und Gruppen eingeladen wird. „Ich mag es nicht, wenn jemand nur auf viele Likes aus ist. Authentizität ist mir wichtig und auch die Freiheit. Ich poste nur etwas, wenn ich mich wirklich dazu inspiriert fühle. Ich habe auch mal elf Monate ganz auf Social Media verzichtet, um innerlich frei zu werden“, erklärt Br. Gustavo seinen jungen Zuhörern.

Ermutigung zum Glauben im Alltag

 
Eine Abstinenz von den sozialen Medien nahmen sich viele Teilnehmer nach dem Wochenende für die kommende Fastenzeit vor, um mehr Zeit und Kraft für Gott und Freundschaften in der realen Welt zu pflegen. „Ich möchte meinen Glauben besser kennen und verstehen, weil ich in der Schule immer wieder dazu gefragt werde und oft keine Antwort habe“, bekannte ein Teilnehmer bei der Abschlussrunde. „Für mich waren die Tage der Gemeinschaft im Glauben und die gemeinsame Anbetung sehr wichtig. Das ermutigt mich, auch im Alltag den Glauben zu leben und Gott zu suchen“, ergänzt ein anderer.
 

Additional Info

  • Untertitel:

    Im ApostelHaus Alzgern suchten junge Erwachsene während der „Regnum-Christi-Convention“ Wege zu einer freudigen und leidenschaftlichen Christusbeziehung.

  • Kategorie News : Aktuelles zum Thema Kinder und Jugend
  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Deutschland

    

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