Diese Seite drucken
Mittwoch, 21. Oktober 2015

Die Grenzgebiete

Tägliche Meditationen - 29. Oktober 2015

Donnerstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Ferrutius, Märtyrer bei Mainz

Natalie K.

Lk 13,31-35
Zu jener Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus von Gott verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du jetzt hier bist, dass du in mir wirken willst. Ich glaube, dass du bei mir sein willst in jeder Lebenssituation und Lage. Sei der König meines Herzens!

Bitte: Hilf mir zu sehen, wo und wann ich dich wegschicken möchte.

1. Geh weg, verlass dieses Gebiet. Die Worte der Pharisäer mögen hart klingen, „Geh weg, verlass dieses Gebiet“, doch sie sind mir nicht so unbekannt, wie es zunächst scheint. Es gibt viele Situationen, in denen ich Jesus sage „Geh weg, verlasse dieses Gebiet“. Oft will ich es alleine schaffen, vertraue auf meine Stärke. In viele Bereiche meines Lebens möchte ich ihn lieber gar nicht einlassen. Wenn ich arbeite, muss ich auf meinen Profit und Vorteil achten, dabei kann es schon manchmal passieren, dass andere zu Schaden kommen. Wenn ich feiern gehe, dann vielleicht so, als gäbe es keinen Morgen mehr, denn man lebt ja nur einmal. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann vermeide ich gewisse Themen, sonst könnte ich als Sonderling abgestempelt werden. Wenn ich aber abends bete, ja dann lade ich Jesus ein, den Bereich meines Lebens kann er haben. Grenze ich die einzelnen Bereiche in meinem Leben so hart ab, oder erlaube ich Jesus, diese zu erfüllen? Bitte ich ihn täglich darum, dass er meinen Arbeitstag heiligt? Habe ich ihn schon mal eingeladen mit auf eine Feier zu gehen? Wünsche ich mir, dass er all meine Begegnungen mit anderen Menschen segnet?

2. Das Leben in Fülle. Ich denke oft, dass Jesus mir etwas wegnehmen will. Er will mir den Spaß verderben. Wenn ich ihm Zugang zu allen meinen Lebensbereichen verschaffe, dann wird er alles umkrempeln. Ja, er wird alles umkrempeln, umstellen, vielleicht neu ausrichten. Ja, er wird es tun, denn er schafft alles neu, er möchte mir ein neues Herz und einen neuen Geist schenken und das steinerne Herz aus meiner Brust wegnehmen und mir ein Herz aus Fleisch geben (vgl. Ez 36,26). Jesus will mir etwas geben, mich beschenken. Er ist gekommen, damit ich „das Leben in Fülle“ habe (Joh 10,10). Aber wie kann ich das Leben in Fülle haben, wenn ich Jesus nicht in allen Bereichen meines Lebens Zutritt gewähre?

3. Wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt. „Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt“. Ich kann ihm den Zugang zu meinem Leben verwehren, er zwingt sich nie auf, aber wenn er hereingelassen wird, kommt er mit vollen Händen. Glaube ich daran, dass Jesus mich beschenken will? Oder fürchte ich mich, dass dadurch eine Reise ins Unbekannte beginnt, deren Ende ich nicht kenne? Ja, Jesus in sein Leben herein zu lassen, bedeutet, sich auf ein Abenteuer einzulassen, das Ruder abzugeben, es bedeutet oftmals nicht einmal zu wissen, wie der heutige Tag enden wird. Es kann sein, dass plötzlich vor meiner Haustür ein lang vergessener Freund steht, der Hilfe braucht. Es kann sein, dass ich in ein sehr langes Gespräch mit einem Bettler verwickelt werde. Bei dem ein oder anderen kann es sein, dass Jesus ihn bittet, alles stehen und liegen zu lassen, um ihm sein Leben in einer Ordensgemeinschaft ganz zu schenken. Wenn man sich auf Jesus einlässt, steht einem ein Abenteuer bevor, aber sicher das größte und erfüllteste des Lebens.

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, dir ganz „Ja“ sagen zu können. Erfülle jeden Bereich meines Lebens. Schenke mir die Gnade, Dich bewusst in jeden Teil meines Herzens zu lassen. Schenke mir das Leben in Fülle!

Möglicher Vorsatz: Ich will heute darüber nachdenken, aus welchen Lebensbereichen ich Jesus ausschließe und ihm diese schenken.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 29. Oktober 2015

Verwandte Beiträge

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.