Mittwoch, 21. Oktober 2015

Gottes Projekte

Tägliche Meditationen - 28. Oktober 2015

Mittwoch der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Apostel Simon und Judas Thaddäus

P. Thomas Fox, LC

Lk 6,12-19
In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Einführendes Gebet: Herr, dein nächtliches Gebet ist so ungemein fruchtbar! Daraus gehen zwölf Apostel hervor, eine ganze Schar von Jüngern, Ströme von Menschen, die dich aufsuchen. Wie ein Magnet ziehst du alle an. Auch ich möchte dich hören, von dir geheilt werden, dich berühren. Öffne mein Herz für deine Worte. Mehre meinen Glauben und lass mich erfahren, dass ein gutes Gebet aus jedem Tag einen Tag des Heils macht.

Bitte: Jesus, lass eine Kraft von dir ausgehen, die alle Menschen heilt. Es gibt auch in meiner Umgebung so viele, die dich bräuchten. Ich empfehle sie dir jetzt und nenne sie beim Namen: …

1. Ein großes Projekt. Jesus hat einmal gesagt: „Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben“ (Mt 5,14). Vielleicht war genau das Jesu Absicht gewesen, als er diesen Berg erstieg, um zu beten: Geistigerweise wollte er an dieser Stelle eine Stadt gründen, den Grundstein legen für die Stadt Gottes unter den Menschen; von hier aus wollte er eine neue Zivilisation erstehen lassen, eine Zivilisation der Liebe und der Gerechtigkeit. Ja, eigentlich verfolgte der Herr immer eine ganz bestimmte Idee, ein Projekt für die Menschheit und sein Name war „Kirche“ oder „Reich Gottes“. Über die Jahrhunderte hat er viele Menschen für sein Projekt begeistert und gewonnen. Wie steht es heute mit mir? Möchte ich mich einbringen und mitbauen an dieser ganz anderen Stadt, an dieser Zivilisation, die ganz anderen Gesetzen folgt als die Welt?

2. Hinter dem Projekt: eine Glut. Ehe Jesus die Grundsteine für die Mauer seiner Stadt legte und die zwölf Apostel wählte (vgl. Offb 21,14), verbrachte er die ganze Nacht im Gebet zu Gott. So viel hatte er mit seinem Vater über dieses neue Zeitalter, das heraufziehen sollte, zu besprechen, dass er darüber kein Ende fand und nicht müde wurde. So wichtig war die Angelegenheit, so unaufschiebbar die Bitten, die über seine Lippen kamen, dass er innerlich glühte. Und so war sein ganzes Verlangen an jenem Morgen, diese Glut, die er im Herzen für das Projekt seines Vaters spürte, anderen Herzen einzugießen: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49).

3. Die Säulen des Projekts: „Apostel“. Als er noch Erzbischof von Mailand war, hat Papst Paul VI. einmal vorsichtig behauptet, dass es Jesus eine gewisse Mühe gekostet haben muss, die richtige Bezeichnung für diejenigen zu finden, die ihm nachfolgten. Nichts schien ihn ganz zufriedenzustellen. Er nannte sie das „Salz der Erde“, das „Licht der Welt“, „Menschenfischer“, „Freunde“, „Schafe“, „Reben“… Einen von ihnen nannte er „Fels“. So stehen wir auch vor diesem Wort „Apostel“ (Gesandter) und könnten darüber viele gelehrte Überlegungen anstellen. Doch wenn wir verstehen wollen, was für einen Typ Mensch der Herr mit diesem Wort gemeint hat, müssen wir das Feuer sehen, das in seinen Augen brannte, wenn er seinen Blick auf die Apostel richtete. Wenn wir dann in einem Gedankenblitz die Gesinnung einfangen, die er ihnen gegenüber im Herzen trug, haben wir es getroffen und verstanden, was er damit sagen wollte.

Gespräch mit Christus: Herr, deine Projekte mit mir und den Menschen übersteigen so sehr meine Vorstellungen und Erwartungen! In deinen Augen ist die Kirche so strahlend und weiß! Wie arm aber nimmt sich dagegen mein Verständnis für sie aus! Oft scheint sie mir schmutzig, alt, baufällig, krank. Liegt es nicht daran, dass ich in ihr jenes Samenkorn betrachte, das in die Erde fällt und stirbt, und nicht die neue Ähre, die durch ihr Opfer entsteht, in strahlender Schönheit, Jugend und Kraft?

Möglicher Vorsatz: Ich will heute für die Kirche Christi beten.

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  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 28. Oktober 2015

    

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