Mittwoch, 30. September 2015

Der Glaube: Wächter meines Inneren

Tägliche Meditationen - 9. Oktober 2015

Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Leonardo, Priester

Lk 11,14-26

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebub, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebub austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.

Einführendes Gebet: O Herr, du weißt, was wir denken. Du bist der Allmächtige und der Schöpfer jedes Menschenherzens. Du siehst, dass wir uns mit dem Glauben schwer tun. Aber ich vertraue, dass du unseren Glauben stärken willst.

Bitte: Jesus, hilf mir, wahrhaft zu sehen. Die leeren Versprechungen dieser Welt beunruhigen mich. In mir ist nicht alles in Ordnung. Bringe, o Herr, alles durch den Glauben in eine Ordnung, die mir Frieden schenkt und die dir wohlgefällt.

1. Wahrhaft Sehen lernen. Jesus war verwundert über den Unglauben der Menschen. Man warf Jesus vor, böse Absichten in seinem Herzen zu hegen – dem, der nur Gutes getan hat. Immer wenn wir die Welt und unsere Mitmenschen allein aus der Perspektive unseres Ichs betrachten, werden wir das in sie hineininterpretieren, was eigentlich in uns ist: Gier, Neid, Stolz, Eitelkeit. In solchen Momenten sind wir Gott nicht nahe. Ihm müssen wir uns dann anvertrauen, damit er unsere Augen wieder öffnet. Er wird uns seine Sichtweise ins Herz legen und unsere Augen heilen. Alles mit den Augen Gottes zu betrachten – zu sehen, wie Er sieht –, das ist Glaube.

2. Schutz im Glauben finden. Der Glaube wird uns davor schützen, dem Bösen ausgeliefert zu sein. Der lebendige Glaube ist wie ein bewaffneter Wächter, der meine innere Wohnung beschützt. Denn er bestimmt die Perspektive, aus der ich die Welt betrachte. Vielleicht fehlt mir zuweilen die Kraft dazu. Aber immer kann ich den Glauben ersehnen und Gott um das Geschenk dieses Glaubens bitten. Er wird mir helfen und meinen Glauben stärken. Durch den Glauben kann ich wie der hl. Paulus in allem Gottes liebende und führende Hand entdecken: „Bei denen, die Gott lieben, führt Gott alles zum Guten“ (Röm 8,28).

3. Den Glauben leben – heil werden. Der Glaube muss genährt werden. Man stärkt ihn durch ganz einfache Mittel: durch das Gebet, durch die Lesung der Heiligen Schrift, durch den häufigen Empfang der Sakramente der Eucharistie und der Buße, durch die gelebte Nächstenliebe. All diese Glaubenswerke fügen sich ein in die Pflege meiner wahren Identität. Wenn ich glaube, dass der Schöpfer allein gut ist und danach verlangt, mir Anteil an seiner Güte zu geben, befreit das mich von dieser unguten Vorstellung, selbst alles Gute leisten zu müssen. Alles Gute in mir ist schon Gnade, es beweist, dass Gott sich persönlich für mein Gedeihen und Aufblühen interessiert. Er ist der Herr, der heilt, vereint, sammelt.

Gespräch mit Christus: O Herr, du allein bist heilig und gut. Du schenkst mir so viele Hilfen, um meinen Glauben zu stärken. Ich möchte sie nutzen, um mein Inneres zu stärken und mich vor dem Bösen zu bewahren. Schaffe in meinem Inneren einen Ort des lebendigen Glaubens, der glühenden Hoffnung und der tätigen Liebe.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich eines der Mittel, die meinen Glauben nähren und stärken, sorgfältig nutzen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 9. Oktober 2015

  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja

    

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