Mittwoch, 30. September 2015

Der Kern der Liebe ist die Hingabe

Tägliche Meditationen - 4. Oktober 2015

Siebenundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Erntedank
Hl. Franz von Assisi

Mk 10,2-16
In jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Einführendes Gebet: O Herr, ich preise dich für deine Liebe, denn du hast sie mir niemals entzogen. Sie ist eine Liebe die keine Gegenleistung erwartet, die nur schenkt. Diese Liebe ist das Vorbild für meine Liebe.

Bitte: Jesus, schenke mir die Sichtweise von Ehe und Familie, die ihrer wahren Sendung in der Welt entspricht, wie sie von dir gewollt war. Hilf mir, mein Leben entschieden und hoffnungsvoll so zu führen, dass es immer mehr dieser Sichtweise entspricht und damit dein Reich in dieser Welt mit zu gestalten.

1. Der Wesenszug des Menschenherzens, die Hingabe. Nur wegen der Hartherzigkeit der Menschen erlaubte Mose die Scheidung. Jesus aber stellt in sich selbst den ursprünglichen Glanz des Menschenherzens wieder her. Das Menschenherz ist für jene Liebe geschaffen, die Hingabe ist, nicht für sich selbst. Liebe, die ihren eigenen Vorteil sucht, die ungeduldig ist, die sich über Unrecht freut, ist eine falsche Liebe (vgl. 1 Kor 13). Wie oft merken wir jedoch in unserem Alltag, dass unser Herz diese falsche Liebe sucht! Es ist ein edler Vorsatz, sich täglich zu besinnen und vorzunehmen, Liebe ohne Gegenleistung zu leben. Es gibt unserem Herzen die innere Schönheit zurück, der es entstammt und für die es geschaffen ist.

2. Fülle durch Hingabe. Die Ehe und das geweihte Leben sind Lebensformen, die Erfüllung schenken, wenn sie mit Hingabe gelebt werden. Nur eine solche Hingabe kann das Herz des Menschen wahrhaft lebendig und warm halten. Ehe und geweihtes Leben erblühen, wo der Mensch sich in Liebe verschenkt. Denn der Mensch ist für die Liebe zum Nächsten geschaffen, dafür, eine Gabe für den anderen zu werden. Wenn wir Blumensamen in die Erde streuen, aber den Boden nie gießen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn nichts aufgeht. Das Menschenherz blüht auf, wenn es mit dem Wasser der Hingabe und der selbstlosen Taten begossen wird.

3. Kindliche Hingabe. Kinder sind eine Gabe des Herrn für die Welt. Von kleinen Kindern dürfen wir lernen, wieder wir selber zu sein. Sie begreifen das Wesen der Liebe noch als Hingabe, weil sie noch völlig selbstvergessen und ohne Berechnung handeln können, sich am Glück des anderen vorbehaltlos freuen können. Wenn ein kleines Kind jemandem etwas schenkt, erwartet es das Geschenk nicht zurück und erhofft keine Gegenleistung, wie wir Erwachsene das meist tun. Es „versteht“ intuitiv, dass die Liebe Hingabe ist. Hingabe meint Übergabe, nicht nur beiläufige Gabe von „Etwas von mir“. So gibt auch Jesus sich uns hin. Ausgehend von dem, was wir in jedem Augenblick unseres Lebens von ihm empfangen, bittet er uns, wie Kinder zu werden, Hingabe zu üben.

Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, wenn die Liebe so ist, dann möchte ich wie ein Kind werden! Diese kindliche Liebe stärkt alle meine Beziehungen, vor allem aber die Liebe in meiner Familie. Herr, lass mich meine Hingabe nach dem Vorbild deiner Liebe gestalten und so mein Familienleben aufblühen. Ich danke dir, dass du mich immer begleitest und mich zur wahren Liebe erziehst.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, eine selbstlose Tat der Nächstenliebe in und für meine Familie zu verrichten.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 4. Oktober 2015

  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja

    

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