Dienstag, 8. September 2015

Ganz in deiner Hand

Tägliche Meditationen - 23. September 2015

Mittwoch der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Pater Pio
Hl. Linus, Papst
Hl. Thekla, Märtyrerin

P. Bertalan Egervári LC

Lk 9,1-6
In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen. Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen. Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd. Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle meine Gedanken, meinen Willen und mein Herz. Hilf mir, auf deine Stimme zu hören, erleuchte die Augen meiner Seele mit deinem göttlichen Licht und lass mich nun weiter in deiner Gnade wachsen.

Bitte: Herr, stärke mein Vertrauen auf deine Nähe und Vorsehung!

1. Wieso das alles? Wenn Gott wirklich will, dass alle Menschen die frohe Botschaft empfangen, wieso hat er dann nicht besser dafür gesorgt? Wieso hat Jesus 30 Jahre im Verborgenen gelebt? Wieso hat er nur drei Jahre gewirkt und nicht 40? Wieso hat er nicht viel mehr Wunder gewirkt? Wieso war er nur in Israel und nicht in anderen Ländern tätig? Wenn er schon wusste, dass er nur wenig Zeit hat, wieso hat er sich dann nicht hin und her teleportiert oder wenigstens für sich und die Jünger Pferde gekauft, statt langsam, mühselig und ineffektiv umherzuwandern? Und wie konnte er nur die Zukunft seiner Kirche von zwölf jedenfalls zu Anfang völlig durchschnittlichen Menschen abhängig machen? Jesus als Sohn Gottes wusste, was er tat. Und das muss zunächst genügen. Unsere Hausaufgabe dagegen besteht oft eher darin, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, auch wenn wir sie nicht verstehen, denn auch heute noch weiß Gott durchaus, was er tut, und das zum Glück unabhängig davon, ob wir es verstehen oder nicht.

2. Für Gott zählen andere Dinge. Andererseits steht es nicht im Widerspruch zum Glauben, Erklärungen zu suchen, um zu verstehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Wir können es lernen, in die Logik Gottes einzutreten. Wir können unser Denken erneuern, die Dinge mit den Augen Gottes sehen und sie nach seinen Maßstäben beurteilen. Vielleicht bedeuten 30 Jahre im Verborgenen und nur drei Jahre öffentlichen Wirkens, dass die Erfüllung des Willens Gottes wichtiger ist als das Vollbringen großartiger und zahlreicher Dinge. Vielleicht bedeuten die relativ wenigen Wunder, dass andere Dinge für unseren Glauben und unsere Erlösung viel wichtiger sind. Vielleicht bedeutet sein mühseliges Umherwandern, dass eine gewisse Armut viel größeren Wert hat als Effektivität. Vielleicht wollte er uns mit der Erwählung der Zwölf zeigen, dass unser Leben einen riesigen Unterschied macht, dass wir wertvoll und wichtig für ihn sind und dass er auf uns angewiesen sein möchte.

3. Nehmt nichts mit auf den Weg. Nichts mitnehmen bedeutet, ganz und gar von der Vorsehung Gottes zu leben. Tatsächlich und auf Dauer so zu leben, ist sicher nicht einfach. Es bedeutet, dass man seine Sicherheit nicht auf Geld oder Besitz gründet, sondern ganz auf Gott vertraut. Konkret bedeutet vertrauen, dass man sich Gott auf Gedeih und Verderb ausliefert. Wenn er nicht wirkt, ist man verloren. Auf der anderen Seite hatten die Zwölf so die Gewissheit, dass Gott bei ihnen war, weil ständig Dinge passierten, die mit genug Geld in der Tasche vielleicht nicht passiert wären. So bewegten sie sich wie automatisch in einer Atmosphäre des Glaubens. Wunder und Heilungen waren nur weitere Ausdrucksformen innerhalb dieser Atmosphäre. Auch für uns wünscht sich der Herr, dass wir in dieser Atmosphäre des Glaubens leben. Er allein soll unsere Sicherheit sein, nicht Geld oder Besitz. Haben wir jemals in unserem Leben einen radikalen Schritt in diese Richtung gewagt und Gott damit gezeigt, dass wir tatsächlich auf ihn vertrauen?

Gespräch mit Christus: Herr und Gott, vieles in unserem Leben bleibt uns unverständlich. Oft wissen wir nicht, warum gewisse Dinge geschehen und was wir tun sollen. Lehre uns, aus dem Glauben an deine Vorsehung und Liebe zu leben. Lehre uns, die Dinge mit deinen Augen zu sehen. Hilf uns, ganz und gar auf dich zu vertrauen und in diese Atmosphäre einzutreten, in der du ständig gegenwärtig bist und alles lenkst.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute durch eine konkrete Tat oder einen Verzicht Gott zeigen, dass ich ganz auf ihn vertraue.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 23. September 2015

    

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