Diese Seite drucken
Montag, 7. September 2015

Mit aufrichtigem Herzen hören

Tägliche Meditationen - 19. September 2015

Samstag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Theodor von Canterbury, Erzbischof

P. Georg Rota LC

Lk 8,4-15
In jener Zeit, als die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um ihn versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis: Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg; sie wurden zertreten und die Vögel des Himmels fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte. Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute. Da sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen. Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes. Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden. Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig. Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift. Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.

Einführendes Gebet: Herr, du bist der Sämann, der jetzt seinen Samen auf den Acker meines Lebens aussähen möchte. Mache mein Herz bereit, dein Wort aufzunehmen und Frucht bringen zu lassen.

Bitte: Herr schenke mir ein hörendes Herz!

1. Jesus lehrt.  Aus allen Städten strömen viele Menschen zusammen, um Jesus zu hören und zu sehen. Er ist ein echtes Phänomen und zieht die Massen in seinen Bann. Er lehrt sie mit einfachen Worten und bildhaften Vergleichen. Jeder kann ihn verstehen, vorausgesetzt er hat ein offenes und einfaches Herz. Jesus hält keine hochtrabenden, theologischen Abhandlungen. Er spricht zum Herzen, und doch gibt es einige, die den Sinn des Gleichnisses nicht erfassen. Einsicht in die Geheimnisse Gottes schenkt der Heilige Geist, nicht eine große Belesenheit. Das sollte auch ich mir immer wieder bewusst machen. Jesus ist der Lehrer aller Weisheit.

2. Die Ohnmacht des Sämanns. Es ist klar, dass Gott der Sämann ist, und dass er guten Samen aussäht. Und doch trägt nicht jeder Samen Frucht. Das ist eigentlich eine Ungeheuerlichkeit, dass der allmächtige Gott in dieser Hinsicht so hilflos ist. Wie sollte es dann mir anders gehen, wenn ich mich für die Ausbreitung seines Reiches und die Verkündigung seines Wortes einsetze? Ich kann zwar sähen, muss mir aber immer wieder vor Augen halten, dass ich nichts tun kann, um sicherzustellen, dass im Weinberg Gottes nur gute Früchte wachsen. Denn das liegt nicht an mir. Ich kann sogar alles richtig machen und trotzdem keine Frucht erzielen; oder es kann sein, dass mir ein Samen zufällig aus der Tasche fällt und Frucht bringt.

3. Der Ackerboden. Was ich sehr wohl in der Hand habe, ist der Ackerboden meines eigenen Herzens. Wie viel Zeit wende ich auf, um ihn gut zu bereiten? Bemühe ich mich, die Steine zu entfernen, die das Wort Gottes daran hindern, Wurzeln zu schlagen? Was sind meine Steine, die Sünden die mich von Gott trennen und dem Teufel die Möglichkeit geben, mir das Wort Gottes zu entreißen? Welche Sorgen oder Zerstreuungen ersticken in mir möglicherweise das Wort Gottes? Was kann ich noch tun, um zu gewährleisten, dass das Wort Gottes in mir Frucht bringt? Welche Freude schließlich, wenn man sieht, dass der Samen ein Vielfaches an Frucht bringt! Gottes Wort bewegt in uns oft mehr als wir uns zunächst erträumen.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Br. Klaus)

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute darüber entscheiden, welchen Stein und welche Dornen ich aus meinem Herzen entfernen möchte.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 19. September 2015

Verwandte Beiträge

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.