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Dienstag, 1. September 2015

Nur leere Hände kann man füllen

Tägliche Meditationen - 9. September 2015

Mittwoch der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Claver SJ,
Hl. Audomar (Otmar)OSB, Missionsbischof

Dr. Dorit Wilke-Lopez, Regnum Christi

Lk 6,20-26
In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Einführendes Gebet: Herr, danke für dein Wort. Ich möchte es lesen wie einen Liebesbrief, den du jeden Tag an mich ganz persönlich schreibst. Du hast vor aller Zeit gewusst, dass ich heute diesen Abschnitt deines Evangeliums lesen würde. Lass mich verstehen, was du mir heute sagen willst. Heiliger Geist, erfülle mich jetzt mit deiner Kraft und deinem Licht und lass das Wort Gottes tief in meine Seele eindringen und sich dort mit meinem ganzen Wesen verbinden.

Bitte: Herr, bitte lass mich erkennen, wie sehr du mich beschenken willst.

1. Er richtete seine Augen auf seine Jünger. Im Mittelpunkt stehen, gesehen werden, berühmt sein, jemandem wichtig sein – wie sehr sehnen wir uns danach. Deutschland sucht den Superstar (DSDS), das Dschungelcamp und andere Castingshows leben von dieser Sehnsucht. Aber was sind die Augen der Fernsehnation gegen die Augen Jesu? Jesu Augen sind die Augen Gottes. Wie waren seine Augen? So wie auf dem Tuch von Manopello und auf dem Bild des Barmherzigen Jesus der Schwester Faustyna – strahlend und eindringlich und voller Liebe? Wir sind seine Jünger. Jesu Augen sind auf uns gerichtet. Gott verliert uns nicht aus den Augen. Die Augen sind der Spiegel der Seele. Gott schaut uns an aus der Tiefe seines Wesens – ich bin ihm wichtig, ich bin sein Augenstern, stehe im Zentrum seiner Aufmerksamkeit, er stellt mich in den Mittelpunkt seines Lebens! Ich ihn auch?

2. Nur leere Hände kann man füllen. Der Kleine war etwa acht Monate alt. Voller Interesse hielt er in seinen Händchen einen Duplostein, einen in jeder Hand. Da kam die Mutter und bot ihm einen Keks an. Der Kleine versuchte den Keks zu greifen, aber die Händchen waren schon voll. Verwirrt schaute er zu Mutter, zu dem Keks und zu den Duplosteinen. Schließlich ging ein Strahlen durch sein Gesicht: langsam öffnete er eines seiner Händchen, ließ den Duplostein fallen und ergriff freudig den Keks. Gott bietet uns seine Seligkeit an, jubelnde Freude, wenn wir es fertig bringen, unsere Hände leer zu machen. Nur leere Hände kann man füllen. Welche Reichtümer muss ich loslassen, damit Jesus mich füllen kann?

3. Selig, wenn sie euch beschimpfen. Geht Jesus da nicht ein bisschen weit? Das ist doch zu viel verlangt – Beschimpfung und Verfolgung aushalten um seinetwillen. Muss das sein? Logischerweise ja – nur wenn ich unabhängig bin von der Meinung anderer und ganz in Jesus verankert, werde ich die frohe und gute Nachricht von Gottes Liebe auch denjenigen bringen können, die vielleicht kritisch sind oder sogar gefährlich werden können. Nur dann kann ich es wagen, meine Feinde zu lieben. Jesus richtet seine Augen auf mich. Das genügt. Auch wenn es sich anders anfühlt – bin ich bereit, das zu glauben? Bin ich bereit, fest zu vertrauen?

Gespräch mit Christus: Herr, mach meinen Glauben fest und meine Hoffnung stark, dass du mich immer liebevoll ansiehst und meine Armut, meinen Hunger und mein Leiden nutzen wirst, um meine Hände mit dir zu füllen. Ich gebe dir meine leeren Hände. Ich gebe dir all meine Schwierigkeiten, all meine Sehnsucht nach Sinn und Liebe und all mein Versagen. Danke, dass du all das in Seligkeit verwandeln wirst, wenn ich es bei dir ablege.

Möglicher Vorsatz: Ich versuche heute immer wieder nachzuspüren, dass Jesu liebevolle Augen mich ansehen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 9. September 2015

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