Mittwoch, 15. Juli 2015

Nur Gott allein darf richten

Tägliche Meditationen - 30. Juli 2015

Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Chrysologus, Kirchenlehrer
Hll. Friedrich Rubio und 69 Gefährten

Ellen Petermann

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Herr, ich bin gekommen und möchte diese Zeit jetzt ganz mit dir allein verbringen. Vielleicht ist mein Herz noch unruhig und meine Gedanken sind noch bei anderen Dingen, aber ich vertraue, dass dein Geist der Liebe mich durch diese Meditation allen Zerstreuungen zum Trotz führen wird.

Bitte: Vater, bitte schenke mir dieses Vertrauen in deinen Heiligen Geist und nimm alles weg, was sich diesem Vertrauen entgegensetzt.

1. Schleppnetz. Wieder spricht Jesus zu seinen Jüngern, und wieder geht es um das Verständnis des Himmelreiches. Und noch einmal wählt er ein Beispiel aus dem Alltag seiner Jünger, denn einige von ihnen sind Fischer. Er redet vom Fischfang, von einem Netz. Es muss sich um ein großes Netzt handeln, vielleicht um eine Art Schleppnetz, denn es werden viele Fische aller Art gefangen. Vielleicht ist dieses Netz ein Bild für die Kirche. Dieses Gleichnis hat eine ähnliche Bedeutung wie das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen. In beiden Gleichnissen finden sich Elemente von Gut und Böse. Es geht hier allerdings nicht in erster Linie um die Koexistenz von Gut und Böse, sondern vornehmlich um deren Trennung.

2. Menschenfischer. Die Auslese, die gehalten wird, deutet hin auf das Weltgericht. Durch andere Bibelstellen wissen wir, dass Jesus, der Herr, selber die Trennung von Gut und Böse vornehmen wird (vgl. Mt 25 und Joh 5,22). Doch diese Stelle lehrt uns, dass dabei auch den Engeln eine Rolle zukommen wird, indem sie nämlich die Auslese in seinem Auftrag durchführen. Auf diese Weise wird uns Gott selbst als der große Menschenfischer vorgestellt, der in der Kirche sein Netz über die Menschheit auswirft, Gut und Böse einsammelt und mithilfe der Engel die Guten als Gute identifiziert und herausfischt. Diejenigen, die Jesus in seine Nachfolge beruft, sollen ihm zur Hand gehen. Sie sollen Menschen vor dem drohenden göttlichen Gericht bewahren, indem sie ihnen das Evangelium verkünden und zur Umkehr verhelfen. Auch sie sollen dadurch Menschenfischer werden.

3. Nur Gott richtet. Jesus wusste nur zu gut, wie gerne wir Menschen Gut und Böse fein säuberlich getrennt hätten und wie voreilig wir unsere Schlüsse ziehen. Wie oft fälle ich mein Urteil über jemanden, ohne überhaupt genau über die Begleitumstände informiert zu sein und über seine Beweggründe Bescheid zu wissen! Vielleicht möchte ich für klare Verhältnisse sorgen und Leute „aussortieren“, die unbequem oder einfach befremdlich sind? Aber wir dürfen nicht „vor der Zeit“ richten, denn bis zum jüngsten Gericht besteht für jeden Menschen, solange er lebt, die Möglichkeit, umzukehren, Buße zu tun und sich zu verändern. Nur Gott allein weiß, wie es um das Herz eines jeden Menschen steht. Meine Aufgabe ist es nicht, Menschen zu beurteilen, sondern sie liebevoll im Netz der Kirche aufzufangen, ihnen Hilfe anzubieten und vor allem für sie zu beten.

Gespräch mit Christus: Vater, ich danke dir. Ich habe etwas gelernt. Mir ist bewusst geworden, dass ich viele Schwächen habe, aber ich weiß, dass ich immer auf deine ungeteilte Liebe und große Barmherzigkeit zählen kann.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich mich bemühen, niemanden zu verurteilen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 30. Juli 2015

    

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