Mittwoch, 15. Juli 2015

Kleine Ursache – Große Wirkung

Tägliche Meditationen - 27. Juli 2015

Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Berthold, Mönch
Hl. Natalie, Märtyrerin

Ellen Petermann

Mt 13,31-35
In jener Zeit erzählte Jesus der Menge ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.<

Einführendes Gebet: Vater, in meiner ganzen Kleinheit komme ich jetzt zu dir, um zuzuhören, was du mir zu sagen hast. Vielleicht ist es nur ein kleiner Auftrag, den du heute für mich vorgesehen hast, vielleicht aber werde ich auch mutig sein müssen.

Bitte: Herr, lass mich ein unerschrockener Apostel für dein Reich sein.

1. Winzigkeit. Jesus erklärt den Menschen das Reich Gottes anhand von Gleichnissen und wählt dazu alltägliche Vorgänge, die die Menschen gut nachvollziehen können. Im Gleichnis vom Senfkorn vergleicht Jesus das Wachstumspotential des Reiches Gottes mit dem eines Senfkornes: So wie dieses überaus winzig kleine Körnchen zur größten Pflanze unter den Feldpflanzen heranzuwachsen vermag, so wird auch das anfänglich kleine Reich Gottes mit der Zeit zum größten aller Reiche werden. Wie sieht es mit dem Reich Gottes in meinem Herzen aus? Hege und pflege ich das kleine Pflänzchen meines Glaubens auch fürsorglich? Ich muss es nähren durch eine persönliche, tiefe Beziehung zu Gott, der die Quelle allen Wachstums ist. Dann kann auch das winzig kleine Körnchen meines Glaubens zu einer großen Pflanze heranwachsen.

2. Verborgenheit. Das Gleichnis vom Sauerteig spielt auf das Durchsetzungsvermögen des himmlischen Reiches an. Gottes Reich wirkt als Ferment für die ganze Gesellschaft. Im Vergleich zur Masse scheint der Anteil des Sauerteiges entmutigend gering zu sein. Ja, der Sauerteig ist sogar ganz schnell im Mehl verborgen, er geht darin unter, man sieht ihn gar nicht mehr. Dennoch vermag dieser Sauerteig den ganzen Teig zu durchsäuern, ihn zu verändern, wenn man ihn geduldig und mit Ausdauer knetet und ziehen lässt. Dieses Gleichnis provoziert und tröstet zugleich: Wir sind aufgerufen, Sauerteig zu sein. Und selbst wenn wir wenige sind, sollen wir als unerschrockene Missionare die Gesellschaft mit dem Geist Gottes erfüllen, denn das Reich Gottes hat die Welt schon erfasst, auch wenn man es noch nicht sehen kann, weil es wie der Sauerteig noch verborgen ist.

3. Unscheinbarer Anfang. Ist es uns nicht allen schon so ergangen: Da ist eine Idee oder ein Wunsch, ein kleiner zaghafter Gedanke, eine Sehnsucht, oder sogar eine ganz konkrete Vision, die uns vorschwebt. Wir fühlen uns zu etwas gedrängt, würden gern etwas bewirken, etwas in die Tat umsetzen. Aber dann sehen wir die Hindernisse, die größer zu sein scheinen als die Hoffnung auf ein glückliches Gelingen unseres Vorhabens. Allzu oft lassen wir uns dann abschrecken. Aber Gott macht es uns im Schöpfungs- und Heilsgeschehen vor: Täglich können wir wahrnehmen, wie aus kleinen Dingen Großartiges entstehen kann, wenn wir geduldig sind und zuversichtlich. Wenn wir Gott mit hineinnehmen in unser Vorhaben. Die Vorfreude auf das Große, das wir sicher erwarten dürfen, soll unsere Herzen entzünden und die notwendige Energie liefern, den kleinsten Anfang zu wagen, um mit Gottes Hilfe etwas Großes zu erreichen. Will uns das Jesus nicht mit diesen beiden Gleichnissen vermitteln?

Gespräch mit Christus: Vater, ich danke dir für meine Kleinheit, denn sie lässt mich demütig sein. Ich schenke dir meine Kleinheit, denn ich weiß, dass du wunderbare Dinge damit tun kannst. Schenke du mir Vertrauen, Zuversicht und Durchhaltevermögen, damit mein kleines Samenkorn wächst und ich ein mutiger Zeuge meines Glauben sein kann.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich jemandem, der verzweifelt ist über die aktuelle Situation der verfolgten Christen, Mut zusprechen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 27. Juli 2015

    

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