Donnerstag, 25. Juni 2015

Schafe unter Wölfen

Tägliche Meditationen - 10. Juli 2015

Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Erik, Knud, Olaf
Hl. Alexander von Rom, Märtyrer

P. Bertalan Egervári LC

Mt 10,16-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.

Einführendes Gebet: Guter Gott, gepriesen seist du für deine grenzenlose Liebe. Du kümmerst dich um jeden unserer Schritte und bist uns nahe bei allem, was wir tun. Wie kleine Kinder von ihren Eltern geliebt und behütet werden, so umsorgst du uns. Du hilfst uns, wieder aufzustehen, wenn wir gefallen sind, und lässt uns viele Hindernisse und Stolpersteine überwinden. Ich danke dir für deine fürsorgliche Liebe und Barmherzigkeit.

Bitte: Lass mich dir treu sein inmitten aller Schwierigkeiten!

1. Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Diese Aussage Jesu ließ die Jünger sicher nicht in Jubel ausbrechen. Noch schlimmer sind die Sätze, die folgen. Von Verfolgung, Gericht, Folter und Tod ist die Rede. Schöne Aussichten! Hatte der Messias nicht das Reich Gottes und die Befreiung vom Bösen bringen sollen? Wo bleibt da die Frohe Botschaft? Ja, Christus hat uns Freude und Erlösung gebracht und das Reich Gottes hat bereits begonnen, aber gleichzeitig hat er seinen Jüngern immer wieder klargemacht, dass das Leben in seiner Nachfolge nicht das Paradies auf Erden sein wird. Wer seine Worte ernst nimmt und ihm aufrichtig folgt, den werden Verfolgungen und Probleme immer begleiten. Und doch bleibt auch ein anderes Versprechen Christi wahr: Schon in diesem Leben wird man das Hundertfache erhalten und außerdem das ewige Leben gewinnen.

2. Nicht ihr werdet dann reden. Die Begleitung des Heiligen Geistes in schwierigen Situationen ist uns gewiss. Rein menschlich scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Die Jünger folgen Jesus nach, halten sich an seine Gebote und versuchen, die Frohe Botschaft zu verkünden. Als „Lohn“ dafür stehen sie vor Gericht, werden ausgepeitscht und sogar mit dem Tod bestraft. Haben sie etwas falsch gemacht? Hat Gott sie verlassen? Nein, gerade weil sie treu waren, widerfährt ihnen das. Der Kampf ist vor allem innerlich. „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können.“ In den Schwierigkeiten geht es vor allem darum, den Glauben an die Nähe Gottes zu wahren, ohne Sorge, voller Hoffnung und Zuversicht zu bleiben und den Frieden zu bewahren. Ganz besonders in solchen Situationen ist Gott uns nahe.

3. Wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet. Diese Aussage betont noch einmal, worauf es wirklich ankommt. Wir sollen standhaft bleiben, auch wenn sich scheinbar die ganze Welt gegen uns wendet und das Ende kurz bevor steht. Es ist zwar im Moment schwer vorstellbar, dass uns jemand im zivilisierten Westen auspeitscht oder mit dem Tod bestraft, doch wissen wir, dass die Verfolgung durchaus real ist. Ein christlicher Wert nach dem anderen wird untergraben und die Gesellschaft wird immer weltlicher und sogar feindselig. Spott, Verachtung und Benachteiligung, Gelächter, Ausgrenzung und üble Nachrede sind immer häufiger das Los derer, die dem Glauben treu bleiben. Lassen wir uns nicht davon beeindrucken oder gar entmutigen. Wir dürfen die Gewissheit haben, dass Christus uns gerade deswegen besonders nahe ist und unsere Seele mit reichen Gnaden beschenkt.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du hast uns eine frohe Botschaft gebracht, die uns Probleme nicht erspart. Je weiter wir kommen, desto mehr werden unser Glaube und unsere Liebe gefordert. Gib uns die Gnade, standhaft zu bleiben und deine Gegenwart und Liebe zu erfahren. Lass uns erkennen, dass du mit deiner liebevollen Vorsehung für alle unsere Probleme schon vorgesorgt hast. Du lässt sie zu, um uns in der Liebe wachsen zu lassen und uns deine Freude zu geben, die alles Leid bei weitem übersteigt.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte für jemand in großen Schwierigkeiten um Standhaftigkeit beten.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 10. Juli 2015

    

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