Mittwoch, 10. Juni 2015

Bedingungslose Nächstenliebe

Tägliche Meditationen - 16. Juni 2015

Dienstag der elften Woche im Jahreskreis
Hl. Benno von Meißen, Bischof
Hl. Luitgard von Tongern, Mystikerin

Marita Grötsch

Mt 5,43-48
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich und an dein Wort. Du hast gesagt: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ Du bist meine ganze Hoffnung. Nur durch dich und mit dir kann ich dein Jünger sein und dir ähnlich werden.

Bitte: Herr, ich bitte dich, liebe du in mir, dann ist meine Liebe vollkommen, so wie mein himmlischer Vater es möchte.

1. Eine Liebe bis zum Äußersten. Die Botschaft Jesu ist fordernd. Jesus hebt das Alte Testament nicht auf, wie ihm die Pharisäer unterstellten. Er geht über das Alte Testament hinaus. Er fordert eine Liebe bis zum Äußersten, und diese Liebe hat er uns gezeigt und vorgelebt. Ans Kreuz geschlagen bittet er für seine Peiniger: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ Er hat niemanden ausgeschlossen, nicht die, die ihn verurteilten und kreuzigten, nicht seine Jünger, die ihn im Stich ließen und auch nicht Petrus, der ihn verleugnete. Die Liebe hat uns erschaffen, die Liebe hat uns erlöst. Die Liebe ist auch die gewaltigste Macht im Menschen. Gehe ich auf die Menschen zu, die mir unangenehm sind? Bemühe ich mich, gut von denen zu denken, die mir Schwierigkeiten machen? Bete ich für die, die mich nicht mögen? Liebe ich alle Menschen mit einer aufrichtigen und absichtslosen Liebe?

2. Unser Lohn im Himmel. Unser himmlischer Vater ist sehr geduldig mit uns. Er lässt die Sonne aufgehen und lässt regnen über alle Menschen. Er lässt jedem die Freiheit der Entscheidung, für ihn oder gegen ihn. Wir fragen uns manchmal, warum es denen, die offensichtlich Gott nicht in ihr Leben integrieren, so gut geht. Wir bemühen uns, so zu leben, wie er es möchte und haben unsere Schwierigkeiten. Wenn er nur unsere Gebete erhören würde, wäre doch alles in Ordnung. Unsere Sichtweite ist begrenzt. Wir sehen das hier und jetzt. Gott aber sieht weiter. Auf uns wartet der Himmel, unser Einssein mit Gott. Im Himmel aber gibt es nur Liebende, nur Heilige. Und das müssen wir jetzt schon einüben, grenzenlos zu lieben. Dann dürfen wir den Himmel als Lohn erwarten.

3. Hohe Anforderungen an uns? Ist das, was Jesus von uns verlangt, nicht zu viel? Vollkommen sein wie unser himmlischer Vater, das übersteigt doch das, was uns möglich ist! Hat Jesus die Messlatte nicht zu hoch gelegt? Ja, er erwartet viel von uns, aber er gibt nicht nur ebenso viel, er gibt alles. Er teilt alles mit uns, seinen Vater, das Kostbarste, was er hat. Sein Wirken, denn er sagt sogar: „Ihr werdet noch Größeres vollbringen.“ Er teilt sein Geliebtsein: „Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.“ Er teilt auch alles Unsrige mit uns, den Tod. Schon in der Taufe sind wir zu einer neuen Schöpfung geworden, zu Söhnen und Töchtern Gottes, Miterben mit Jesus. Wir haben Anteil an der göttlichen Natur. Wir sind Tempel des Heiligen Geistes. Gott hat uns eine ungeheure Würde gegeben. Lebe ich gemäß der mir von Gott geschenkten Würde und erkenne ich die Würde in den Menschen, die mir begegnen?

Gespräch mit Christus: Herr, obwohl du ohne Sünde warst, hast du aus Liebe zu deinem Vater das Leben mit uns geteilt. Nichts konnte dich abhalten, mit Sündern zusammen zu sein. Voller Liebe hast du dich allen zugewandt. Lass mich dir nachfolgen in der Liebe zu allen Menschen.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich für die verfolgten Christen und für ihre Verfolger beten.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 16. Juni 2015

    

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