Dienstag, 26. Mai 2015

Alles unter Kontrolle

Tägliche Meditationen - 1. Juni 2015

Montag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Justin der Märtyrer
Hl. Simeon von Trier
Hl. Luitgard OSB

P. Bertalan Egervári LC

Mk 12,1-12
Jesus begann zu ihnen wieder in Form von Gleichnissen zu reden. Er sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir, dass du gegenwärtig bist und mich immer begleitest. Lenke und erleuchte nun mein Gebet, damit ich dir Freude machen und Ehre erweisen kann. Lass mich deinen Willen für mein Leben besser erkennen und gib mir die Kraft, ihn in die Tat umzusetzen.

Bitte: Stärke mein Vertrauen in deine Vorsehung und hilf mir, angesichts der vielen Nachrichten über das Böse in der Welt nicht den Mut zu verlieren.

1. Eine Situation außer Kontrolle… Wenn man dieses Gleichnis liest, könnte man meinen, dass man als Knecht des Winzers keinen guten Stand hat. Man wird da verprügelt, fortgejagt, beschimpft, misshandelt und sogar umgebracht. Der Winzer hat die Situation scheinbar überhaupt nicht unter Kontrolle. Er hat die Geschäfte den Pächtern anvertraut und sich zurückgezogen. Die Knechte, die er zu den Pächtern schickt, haben keinen Erfolg. Sogar sein eigener Sohn wird getötet. Ein guter Chef würde es nie so weit kommen lassen. Manchmal scheint es sich heute mit der Lage der Kirche und der Welt ähnlich zu verhalten. Vieles scheint außer Kontrolle, vieles geht den Bach hinunter, das Böse hat scheinbar die Macht und hält Kirche und Welt umklammert.

2. … oder doch nicht? Aber wissen wir nicht aus dem Glauben, dass Gott allmächtig ist? Er lenkt alle Geschicke, in seiner Vorsehung hat er alles geordnet und nichts geschieht zufällig oder entgleitet ihm. Das Böse lässt er zu, weil er uns Menschen nie unsere Freiheit nimmt. So sind wir fähig zu lieben, aber eben auch, Böses zu tun. Aber Gott verliert deswegen nicht die Kontrolle. Alles Böse möchte er zum Guten wenden, aus jeder Niederlage einen noch größeren Sieg machen. Wie die größte Niederlage der Menschheitsgeschichte, der Tod seines Sohnes, in Wirklichkeit der größte Sieg war, so möchte er auch die Niederlagen in der Welt, der Kirche und in meinem Leben in noch größere Siege verwandeln. Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern leben wir mit Zuversicht! Gott hat alles genau geplant. Lassen wir uns von ihm zum Sieg führen.

3. Der Blick nach vorn im Glauben. Also Niederlagen, die in Siege verwandelt werden. – Schön und gut, aber oft sieht man davon lange Zeit gar nichts! Oft ist unser Leben voll von Schwierigkeiten, Leid und Traurigkeit. Ist das auch von Gott so geplant? Sicher, es gibt persönliche Kreuze in unserem Leben, die uns Gott gar nicht wegnehmen möchte, weil er uns durch sie zu mehr Liebe und Freude führen will. Viele andere sind jedoch „hausgemacht“, und sehr oft würden sie verschwinden, wenn wir nur aufhören würden, ständig um uns selbst zu kreisen. Eine Krankheit zum Beispiel könnte ein solches Kreuz sein, das Gott zulässt, um uns zu einer größeren Liebe zu führen. Wenn wir aber so weit gehen, uns wegen der Krankheit frustrieren lassen, uns ärgern über all das, was wir nicht mehr tun können, und schlecht gelaunt sind, ist das unser Problem. Wenn wir die Sache mit Glauben angehen würden, würden wir erkennen, dass Gott gerade jetzt besonders wirken und uns und anderen reiche Gnaden schenken kann. Wandeln wir unsere Kreuze in umso größere Gnaden um, indem wir sie mit Glauben akzeptieren. Der Herr kennt seine Knechte und ihre Mühen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube, dass du die Geschicke der Welt lenkst und alles zum Guten führen möchtest. Ich bitte dich: Wandle meine persönlichen Niederlagen in Siege um und wende auch all das Schlechte in der Gesellschaft zum Guten. Schenke mir den Blick des Glaubens, damit ich in allen Ereignissen deine liebende Gegenwart erkennen kann.

Möglicher Vorsatz: Ich will einer persönlichen Niederlage oder schwierigen Situation mit Glauben begegnen und auf die liebevolle Vorsehung Gottes und seine Allmacht vertrauen.

Additional Info

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    Tägliche Meditationen - 1. Juni 2015

    

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