Mittwoch, 13. Mai 2015

Gott fordert, Gott gibt

Tägliche Meditationen - 29. Mai 2015

Freitag der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Maximin von Trier

Sarah Briemle, gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 11,11-25
Jesus zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus.

Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es.

Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug. Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren. Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du hier bist. Ich weiß, dass du mein Herz kennst und in meiner Schwachheit trete ich vor dich hin. Ich hoffe auf dich, weil ich weiß, dass nur du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist. Ich liebe dich von ganzem Herzen und bitte dich, mir entgegenzukommen, damit ich dich noch mehr lieben lernen kann.

Bitte: Christus, stärke mein Vertrauen auf deine Gnade, damit ich mit Überzeugung sagen kann: „Mit dir ist nichts unmöglich.“

1. Früchte außerhalb der Erntezeit. Jesus kommt und sieht einen Feigenbaum, der sich eigentlich in einem normalen Zustand befindet: Es ist keine Erntezeit und der Baum trägt keine Früchte. Doch Jesus fordert von diesem Baum, jetzt schon Früchte zu tragen. Das könnte uns etwas sinnlos und übertrieben erscheinen. Aber wie immer will Jesus uns auf etwas Wichtiges hinweisen: Er steht über aller Zeit und allen Naturkräften. Er darf auch Früchte erwarten, wenn es keine Erntezeit ist. Der Baum ist dabei ein Sinnbild für unsere Seele. Gottes Gnade kann in uns „Berge versetzen“. In einem Leben mit Christus ist sogar das Unmögliche möglich. Haben wir nicht auch manchmal das Gefühl, dass uns Gott um etwas bittet, das jenseits unserer Kräfte liegt, dass wir noch etwas mehr Zeit dafür bräuchten? Genau dann ist unser Vertrauen gefragt. „Herr, mit dir ist nichts unmöglich. Auch wenn mein Leben aus eigener Kraft unfruchtbar ist, kannst du doch geistige Früchte hervorbringen, wenn ich dazu bereit bin.“

2. Ein neuer Tempel. Jesus setzt ein klares Zeichen und treibt die Händler und ihr Vieh aus dem Tempel, eine Handlung, die ihm einerseits die Feindschaft der etablierten Tempelaristokratie einbrachte. Andererseits deutet dieses Ereignis den Wandel an, den der Tempelkult durch die Menschwerdung und vor allem durch die Auferstehung Jesu erfahren wird.. Andere werden den Tempel seines Leibes niederreißen, doch Gott wird sich einen neuen Tempel erbauen, er wird Jesus Christus von den Toten auferwecken. Dadurch wird er das Alte von der Wurzel her reinigen, um darauf etwas Neues und Besseres zu gründen und zu schenken. Er selber wird nämlich mit der Hingabe seines Leibes die neue Liturgie gründen – die Eucharistie. Wenn Jesus etwas nimmt, geschieht das immer, um etwas Besseres zu schenken. Vielleicht fordert Jesus in diesem Moment auch etwas von mir? Das kann zunächst mal wie ein Schritt ins Leere anmuten. Aber, wer Jesus kennt, weiß, dass er immer nur Gutes und Besseres zurückgibt.

3. Fürchte ich mich vor Jesus? Warum konnten die Schriftgelehrten Jesus nicht erkennen? Obwohl sie die Schriften kannten, waren ihre Herzen blind. „Sie fürchteten ihn, weil alle Menschen von seiner Lehre beeindruckt waren.“ Sie waren zu sehr um sich selbst besorgt. Der ich-bezogene Mensch wird blind und kann die Wahrheit nicht erkennen. Sie hatten Angst um ihre eigene gesellschaftliche Stellung. Nicht Perfektion, sondern Demut öffnet das Herz, um die Wahrheit zu erkennen, um Jesus zu verstehen.

Gespräch mit Christus: Christus, oft ist mein Glaube gefordert und ich gerate an meine Grenzen. Manchmal verstehe ich nicht, warum du mir gute Dinge wegnehmen möchtest. Ich will aber vertrauen, dass deine Absichten mir gegenüber immer gut sind. Schenke mir ein demütiges Herz, damit ich dich in meinem Leben erkenne.

Möglicher Vorsatz: Christus, ich will heute deinen Eingebungen folgen, ohne dabei auf mich fixiert zu sein.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 29. Mai 2015

    

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