Donnerstag, 23. April 2015

Niemand kann uns seiner Hand entreißen

Tägliche Meditationen - 28. April 2015

Dienstag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Pierre Chanel, Märtyrer
Hl Ludwig Maria Grignion de Montfort

P. Karl Maurer LC

Joh 10,22-30
Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet:  Herr, schenke mir Glauben. Ohne Glauben werde ich deine Botschaft nie verstehen. Schenke mir einen lebendigen Glauben. Schenke mir einen Glauben, der in Gedanken, Worten und Werken der Liebe fühlbar, hörbar und sichtbar wird.

Bitte: Schenke mir ein Herz, das nach deinem Herzen, gebildet ist. Ich bitte dich um die Demut, mich von dir führen zu lassen.

1.  Wie lange willst du uns noch hinhalten? Eine besonders schwer durchschaubare Versuchung im geistlichen Leben besteht darin, dass wir meinen, es genüge, über die Dinge Bescheid zu wissen. Die Menschen zur Zeit Jesu wollten wissen, ob er der Messias ist. Sie meinten, mit dem Wissen sei es getan. Die unreinen Geister, die Jesus austrieb, wussten wer er war, aber das hatte ihnen nichts genutzt.Wir brauchen also nicht allein ein äußeres, informatives Wissen. Wir brauchen vor allem ein inneres Erkennen. Beim Propheten Hosea heißt es: „Ich traue dich mir an um den Brautpreis... von Liebe und Erbarmen... um den Brautpreis meiner Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.“ (Vgl. Hos 2, 21-22).Nur wenn wir von innen her bereit werden, einen Bund der Freundschaft und Liebe mit Jesus einzugehen, werden wir erkennen wer er ist. Die Stelle aus dem Propheten Hosea geht aber noch tiefer. Sie bezieht sich auf Christus und das, was er für uns getan hat. Erst wenn wir seine Liebe, die für uns bis zum Äußersten gegangen ist, verinnerlichen, werden wir erkennen, wer er ist.

2. Ihr glaubt nicht. Jesus, bewahre mich vor Unglauben. Bitte, bewahre mich davor, alles bloß mit der Vernunft betrachten zu wollen; vor dem Drang, alles wissen zu wollen, um die Dinge eigenmächtig zu beherrschen, ohne aber der Stimme meines Herz zu folgen. Wenn wir diesen Fehler begehen, dann darf Jesus nicht größer sein als das, was wir begreifen können. Wir zwängen Jesus dabei in die Schublade unserer kleinen Einsichten.

3. Ich kenne sie, und sie folgen mir. “Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ Ja, auch ich möchte deine Stimme kennen – ich möchte, dass sie mir vertraut ist. Deine Stimme, das ist dein Wort. In deinen Worten, bist du selber gegenwärtig. Und so stimmt es, dass die Heilige Schrift das Buch des Lebens ist. Das Zweite Vatikanische Konzil lädt uns ein, uns dem Wort Gottes mit der gleichen Ehrfurcht zu nähern, wie Christus in der Eucharistie. Sein Wort hat die Kraft, in uns lebendig zu werden. Wie aber wird es lebendig? Es wurde schon gesagt: Wenn wir uns in Ehrfurcht nahen. Wenn wir es in Liebe aufnehmen. Wenn wir es in unserem Herzen liebend betrachten. Wie sehr hilft uns da das Beispiel Mariens: „Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.“ (Lk 2, 51). Maria hat alles in ihrem Herzen erwogen. Was heißt das aber, im Herzen bewahren, im Herzen erwägen? Im Herzen bedeutet in Beziehung zu dem, den man liebt. Und das war für Maria eindeutig Gott. Nur so kann in uns ein lebendiger Glaube reifen.

Gespräch mit Christus: Jesus, wie sehr brauche ich eine herzliche Verbundenheit mit dir. Ich kann das nicht „machen“. Ich kann das nur erbitten. Ich möchte dir dabei keine Hindernisse in den Weg stellen.

Möglicher Vorsatz:  Ich möchte mir heute in meinem ganz konkreten Alltag Maria als Vorbild nehmen und alles mit Schlichtheit und Einfachheit tun. Warum war ihr Leben nicht kompliziert? Weil ihr Kopf frei war. Sie wusste sich zutiefst in Gott geborgen: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen... muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir.“ (Vgl. Ps 23).

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 28. April 2015

    

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