Montag, 30. März 2015

Frucht des Weinens

Tägliche Meditationen - 8. April 2015

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Walter von Rebais OSB
Hl. Julia Billart SND

P. Martin Baranowski LC

Joh 20,11-18
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet:  Herr, rufe mich heute bei meinem Namen wie du Maria Magdalena angesprochen hast. Hilf mir auch, deine Stimme zu erkennen so wie sie dich erkannt hat.

Bitte: Herr, verwandle mein Weinen in Freude und meine Zweifel in Glauben.

1.  Das Weinen lernen Eine wichtige Grundlage für die Begegnung mit Jesus ist die Kunst des Weinens. Papst Franziskus gibt zu bedenken: „Gewisse Realitäten des Lebens sieht man nur mit Augen, die durch Tränen reingewaschen sind. Ich lade jeden von euch ein, sich zu fragen: Habe ich gelernt zu weinen?“ (Ansprache von Papst Franziskus in Manila bei der Begegnung mit den Jugendlichen am 18. Januar 2015). Ohne Sensibilität für die Nöte und Sorgen der Welt, die Anteilnahme am Leiden der Mitmenschen und die Trauer über die eigenen Sünden, finden wir Gott nicht. Maria Magdalena wird fähig Jesus zu erkennen, weil sie durch Weinen gereinigt wurde. Worüber weine ich?

2. Beharrliche Suche Während viele Jünger nach den Ereignissen des Karfreitags schockiert und entmutigt sind, lässt sich Maria Magdalena nicht davon abbringen, weiter nach Jesus zu suchen. Selbst in der scheinbaren Sinnlosigkeit kommt sie zum Grab, fragt nach dem Leichnam, will Jesus festhalten. Die Begegnung mit Jesus ist ein unverdientes Geschenk; doch demjenigen, der beständig sucht, wird sich der Herr zeigen: „Lehre mich, dich zu suchen, und zeige dich dem Suchenden; denn ich vermag dich nicht zu suchen, wenn du mich nicht lehrst; ich kann dich nicht finden, wenn du dich nicht zeigst. Ich möchte dich suchen in Sehnsucht, nach dir verlangen im Suchen. Ich will dich finden im Lieben und dich lieben im Finden“ (Anselm von Canterbury, Proslogion, Cap. 1).

3. Eine Sendung Maria Magdalena will den Herrn festhalten und nicht mehr loslassen. Wie gerne möchte auch ich Jesus und die schönen Momente mit ihm festhalten! Wie sehr wünsche ich, dass die Verbundenheit mit ihm nicht abbricht! Doch diese Freude ist dem Himmel vorbehalten. Wie Maria Magdalena sendet Jesus auch mich mit einer frohen Botschaft aus. Die christliche Sendung ist daher kein Aktivismus und keine Propaganda, sondern Folge einer Begegnung mit dem Herrn.

Gespräch mit Christus: Herr, wandle auch meine Trauer in Freude und hilf mir, für meine Mitmenschen ein Zeuge für jene Freude zu werden, die du allein zu schenken vermagst.

Vorsatz:  Ich möchte heute besonders einfühlsam und aufmerksam für die Anliegen und Bedürfnisse meiner Mitmenschen sein und eine Gelegenheit suchen, jemanden eine Freude zu machen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 8. April 2015

    

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