Montag, 30. März 2015

Messe als Christuserfahrung

Tägliche Meditationen - 6. April 2015

Erster Montag in der Osterzeit
Ostermontag

P. Martin Baranowski LC

Lk 24,13-35
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet:  Herr, lass mich in dem Weg der Emmausjünger auch meinen eigenen Weg entdecken und begreifen, dass du diesen Weg bei jeder Feier der heiligen Messe mit mir neu gehst. Bring auch mein Herz neu zum Brennen, lass mich dich erkennen und dich bezeugen.

Bitte: Hilf mir, den Wert und das Geschenk der heiligen Messe neu zu entdecken und zu schätzen.

1.  Die heilige Messe Während die Emmausjünger noch in der Vergangenheit leben und zu ihrer alten Lebensweise zurückkehren wollen, steht Jesus in der Gegenwart und will ihren Blick auf die Zukunft richten. Wie Jesus zunächst unerkannt zu den Emmausjüngern kommt, so begegnet er auch uns jedes Mal in der heiligen Messe verborgen in der Gestalt des Priesters. Er hört sich geduldig unsere Sorgen, Fragen und Enttäuschungen an, um eine neue Perspektive aufzuzeigen. Aus dem frustrierten „wir aber hatten gehofft“ soll eine neue und realistischere Hoffnung werden.

2. Der Wortgottesdienst Die Emmausjünger sind eigentlich bestens informiert. Sogar die Botschaft vom leeren Grab haben sie bereits erhalten. Doch sie begreifen nicht deren tiefe Bedeutung und Sinn. Alles ist für sie eine kalte Theorie, die ihr Herz nicht zu erfüllen vermag. Oft geht es uns auch so, dass wir gewisse Schriftstellen schon oft gehört haben, ja sogar auswendig kennen, ohne jedoch ihre tiefe Bedeutung erfasst zu haben. Der christliche Glaube gründet sich letztlich nicht auf die Texte eines Buches, sondern auf das lebendige Wort, das Fleisch geworden ist und uns den Sinn der Schrift erschließt: auf die Person Jesus Christus.

3. Die Eucharistiefeier Erst beim Brechen des Brotes erkennen die Jünger den Herrn. Diese Erfahrung kann bei jeder Eucharistiefeier vergegenwärtigt werden, da Christus dort in unsere Mitte kommt und erfahrbar wird. Der Empfang der Kommunion ermöglicht die Begegnung mit dem lebendigen Christus. Wer das erlebt, kann das nicht für sich behalten, nicht ruhig schlafen gehen, sondern ist wie die Emmausjünger erfüllt, gestärkt und motiviert, um aufzubrechen und die Freude dieser Erfahrung mitzuteilen. Sie eilen nach Jerusalem zu den Aposteln. Jede echte Christuserfahrung führt somit zum Apostolat und zur Gemeinschaft der Kirche.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, dass jede Mitfeier der heiligen Messe für mich eine lebendige Begegnung mit dir wird. Gib mir den Mut, mich dir zu öffnen, auf dein Wort zu hören, dich in mein Herz einzuladen und dich dann bezeugen zu können.

Vorsatz:  Heute möchte ich besonders bewusst und andächtig die heilige Messe mitfeiern: bewusst mitbeten, aufmerksam auf die Worte der Schrift hören und Jesus eifrig in der heiligen Kommunion empfangen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 6. April 2015

    

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