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Dienstag, 10. März 2015

Die Sehnsucht, Seelen zu retten

Tägliche Meditationen - 15. März 2015

Vierter Sonntag in der Fastenzeit
Laetare

P. Barry O’Toole LC

Joh 3,14-21
Jesus sagte zu Nikodemus: Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet:  Herr, ich wende mich an dich und wünsche mir, alle Trägheit und Zerstreuung abzuschütteln und auf deine Worte des Lebens zu hören. Du verdienst meine ganze Aufmerksamkeit, Dankbarkeit und meinen Lobpreis, weil du mein liebender und gnädiger Schöpfer und Erlöser bist. Ich glaube an dich. Ich hoffe auf dich. Ich liebe dich. Ich bete dich an und will mehr durch Liebe mit dir verbunden sein.

Bitte: Herr, hilf mir, deine Gegenwart in der heiligen Eucharistie und in jeder Lebenssituation zu erkennen.

1.  Ein schwankendes Mitglied im Hohen Rat. Nikodemus war ein Pharisäer und ein Mitglied der führenden Schicht in Israel. Er hatte bestimmt von den Wundern, die Jesus gewirkt hatte, erfahren. Vielleicht hatte er auch eine von den Predigten Jesu gehört. Irgendetwas löste in ihm eine tiefer gehende Suche nach Gott aus. Aber Nikodemus riskierte mit diesem Besuch auch ziemlich viel, weil Jesus beim Hohen Rat bereits für Stirnrunzeln gesorgt hatte und manche von ihnen schon auf Jesus neidisch waren. Das Herz von Nikodemus findet keine Ruhe. Er will mehr über diesen neuen Weg wissen; daher kommt er bei Nacht zu Jesus. Habe ich mich daran gewöhnt, alles Verlangen nach Verbesserung meines Lebens einzuschränken oder zu entfernen? Habe ich Christus bereits als „radikal“ abgestempelt, um so meinen Wohlfühlbereich nicht zu verlieren? Welchen Preis bin ich bereit, für den Frieden des Herzens und für das ewige Leben zu zahlen?

2. Das besondere Problem. Jesus gibt Nikodemus die Antwort auf seine nicht gestellte Frage. Das Problem, das die Pharisäer mit Jesus hatten, war ihre Lebensauffassung. Gott hatte Israel als sein Volk auserwählt. Er hatte eine Abmachung mit ihm getroffen: wenn es seine Gebote erfüllen würde, dann würde Gott es segnen. Aber die Pharisäer hatten im Laufe der Zeit alles auf eine sehr legalistische Weise verstanden und die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten vergessen. Deswegen sagt Jesus zu Nikodemus, dass er erneut geboren werden müsse. Er brauche eine grundlegende Änderung seines Lebens. Bin ich ebenfalls einer legalistischen Mentalität verfallen, indem ich mich mehr auf die Erfüllung meiner Pflichten konzentriere und das allein Wichtige, nämlich die Liebe zu Gott und dem Nächsten, beiseite schiebe? Habe ich Gott die Tür geöffnet, damit er in mein Alltagsleben eintreten und mir sein Heil bringen kann?

3. Die Schlange am Stab. Ein Mensch kann sich nicht selbst retten. Nur Gott kann den Menschen retten. Wie? „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.“ Diese Schriftstelle geht zurück auf den Auszug aus Ägypten, zu Gott, der sein auserwähltes Volk aus der Sklaverei in das Gelobte Land führt (vgl. Num 21,4-9). Diese an einen Stab befestigte Schlange ist ein Symbol für Heilung (sie ist sogar bis heute das Logo für die Heilkunde). Sie ist ebenso ein Symbol für Jesus, der an das Kreuz genagelt ist. Jeden Tag erheben die Hände der Priester Jesus in der gewandelten Hostie. Indem sie die heilige Messe feiern, erneuert Jesus das Gedächtnis an seinen Tod und opfert sich selbst dem Vater zur Erlösung der Menschheit auf. Hier ist der Punkt, wo Nikodemus außer Stande war, die Tiefe der Worte Jesu zu verstehen: „…damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.“

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, knieend vor deinem Kreuz danke ich dir, dass du in meinem Herzen eine neue Sehnsucht nach Heiligkeit und Erlösung entzündet hast. Ich weiß, dass ich eine neue Denkweise und eine tiefgreifende Umwandlung des Herzens brauche. Gib mir die Kraft, meine Mittelmäßigkeit abzulegen und dich wirklich den ganzen Tag lang zu suchen und nachzuahmen.

Vorsatz:  Ich will heute besonders andächtig der heiligen Messe beiwohnen und Jesus in der heiligen Kommunion empfangen.

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    Tägliche Meditationen - 15. März 2015

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