Dienstag, 3. März 2015

Diskussion mit Schriftgelehrten

Tägliche Meditationen - 13. März 2015

Freitag der dritten Woche in der Fastenzeit
Hl. Paulina von Paulinzella OSB
Hl. Leander, Erzbischof

P. Daniel Polzer LC

Mk 12,28b-34
Einer der Schriftgelehrten kam zu Jesus und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet:  Herr, während ich mich in dieser Fastenzeit darauf vorbereite, das große Geheimnis deiner Auferstehung zu feiern, komme ich im Gebet zu dir, damit du mich formen und leiten kannst. Ich sehne mich danach, dass die Sündhaftigkeit meines Lebens verbannt wird, damit ich dich mit einem reinen und reuevollen Herz ehren kann. Du kennst meine Sünden. Du kennst meinen Stolz und mein Verhaftetsein in Äußerlichkeiten. Ich halte dir heute mein Gebet als kleinen Liebesbeweis hin. Meine Hoffnung besteht darin, dass du mich lehrst, von meinem geringen Anfang des Liebens hin zu einer Liebe mit einem großmütigen Herzen zu gelangen.

Bitte: Herr, lehre mich, dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit all meinen Gedanken und all meiner Kraft zu lieben

1.  Eine korrekte Hierarchie der Gesetze. Die Frage nach dem ersten Gebot wurde von den Schriftgelehrten und Pharisäern viel diskutiert. Der Mensch hat die Sehnsucht, zu wissen, was an erster Stelle steht und was an zweiter: die Fähigkeit, die Dinge zu ordnen. Wir fühlen uns oft hingezogen zu dem Versprechen dieses oder jenes Gurus, der uns das eine Geheimnis geben soll, das uns glücklich, gesund oder erfolgreich im Beruf machen wird. So will auch unsere natürliche Neugierde wissen, was das erste Gebot ist, was wir vor allem befolgen müssen. Wir möchten sagen: „Sag mir schlicht und einfach, was ich tun muss, und ich werde es tun.“ Hier legt uns Jesus schlicht und einfach dar, wie wir unser Leben führen müssen: Gott lieben mit allem, was wir sind, und unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Findet sein Gebot in meinem Herzen und meinen Taten Widerhall?

2. Liebe geht über Formalitäten hinaus. Der Schriftgelehrte kommentiert, dass diese Gebote größer sind als alle Brandopfer und anderen Opfer. Ein Opfer oder Brandopfer ohne Liebe ist leer. Allein die Liebe zu Gott und unseren Nächsten gibt unseren Opfern, Prüfungen und guten Werken ihren Wert. Die Liebe ist das Herzstück unserer Vollkommenheit, und wenn wir uns an dieses größte der Gebote halten – Gott mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben – werden alle geringeren Dinge im Leben auf ihren Platz verwiesen. Bezeugt mein Leben diese Hierarchie der Werte? Kommt wirklich das zuerst, was zuerst kommen sollte? Haben die zweit- und drittrangigen Dinge wirklich den richtigen Platz? Wenn nicht, was muss ich tun oder zustande bringen, um die richtige Ordnung herzustellen?

3. Sehnsucht nach der Erfahrung der Liebe Gottes. Jesus beglückwünscht den Schriftgelehrten zu seiner Verständigkeit und sagt ihm, dass er nicht weit vom Reich Gottes entfernt ist. Das gibt uns Gelegenheit, uns selbst zu fragen: „Wie weit bin ich vom Reich Gottes entfernt?” Das Wissen dieses Schriftgelehrten war nicht bloß Lehrwissen, denn wir erlangen das Reich Gottes nicht dadurch, dass wir eine gewisse Anzahl an Wahrheiten kennen. Es war vielmehr ein verinnerlichtes Kennen der Liebe – das praktische Wissen, wie man sein Herz, seine Seele, seinen Verstand und seine Kraft Gott übergibt. Besteht meine größte Priorität darin, dem Reich Gottes näher zu kommen? Was muss ich tun, um auf den richtigen Weg zu kommen oder dort zu bleiben? Habe ich unseren Herrn, demütig, vertrauensvoll und voll Eifer um die Gnade seiner Hilfe gebeten?

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, dein Gebot der Liebe präsent zu halten und es mit all meiner Kraft zu leben. Ich möchte meinen Glauben nicht mit einer bloß verstandesmäßigen Kenntnis deiner Gebote leben; ich möchte ihn mit einer tiefen innerlichen Kenntnis leben, die Früchte wahrer Heiligkeit hervorbringt.

Vorsatz:  Vor jeder Aktivität dieses Tages werde ich innehalten und mich fragen, wie ich sie mit Liebe füllen kann.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 13. März 2015

    

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