Dienstag, 3. Februar 2015

Wahre Verehrung

Tägliche Meditationen - 10. Februar 2015

Dienstag der fünften Woche im Jahreskreis
Hl. Scholastika OSB, Äbtissin
Hl. Wilhelm d. Große, Einsiedler
Bruno von Minden, Bischof

P. Patrick Murphy LC

Mk 7,1-13
Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung. Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbín, das heißt: eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.

Einführendes Gebet:  Herr, danke für dein Evangelium und für all die Wahrheit, die du mich lehrst. Danke, dass du mich vor Einstellungen und Haltungen bewahrst, die für mich zur Versuchung werden könnten. Ich liebe dich wegen deiner Güte und Barmherzigkeit, und ich vertraue mich deinen liebenden Händen an.

Bitte: Herr, hilf mir, dir aufrichtig in Wahrheit und Liebe zu dienen.

1.  Nur ein Lippenbekenntnis. Jesus ruft seine Jünger zu Authentizität auf. Allzu oft machen so genannte Jünger den Eindruck, ihm zu folgen, während sie gleichzeitig sinnlichen Lüsten in ihrem Herzen nachgeben. Obwohl die Pharisäer äußere Zeichen der Heiligkeit vorweisen, verrät die Art, wie sie Jesus und andere behandeln, ihren wahren Charakter. Jesus würde sie „weißgetünchte Gräber“ (Mt 23,27) nennen: äußerlich rein und glänzend, aber von innen voll mit Knochen toter Menschen. Selbstgerechtigkeit führt zu ihrem Sturz. Solche Haltungen mögen einem stolzen Mann kurzfristig Sicherheit bieten, doch diese wird immer eine Illusion bleiben, weil sie nicht auf der Wahrheit basiert. Ehre ich Gott auf irgendeine Weise ebenfalls nur mit den Lippen, aber sage in meinem Herzen etwas anderes oder verhalte mich gegensätzlich dazu?

2. Wertlose Verehrung. Wahre Verehrung beginnt mit Demut, wenn die Seele erkennt, dass sie nichts Gutes in oder durch sich selbst besitzt, sondern dass all ihre Gaben von Gott kommen. Die Pharisäer verehrten Gott nicht wirklich, weil sie im Endeffekt nur sich selbst verehrten, indem sie sich mehr auf ihre Talente und ihre Gaben verließen als auf die Gaben, die von Gott kommen. Es ist nicht ohne Bedeutung, dass Jesus über das Gebet des Pharisäers, der sich selbst über andere erhebt, negativ urteilt (Lk 18,11). Wie kann ich sichergehen, dass mein Gebet wirklich hingebungsvoll ist, dass ich nämlich unseren Herrn mit den Worten meines Herzens anspreche?

3. Wahre Verehrung. Die Pharisäer nutzen die Talente und Gaben, die Gott ihnen gegeben hatte, nicht zu Gottes Ehre, sondern für ihren eigenen persönlichen Profit, ob er nun darin bestand, gelobt und bewundert zu werden oder bequem und selbstzufrieden zu leben. Wahre Verehrung Gottes, Gott wirklich über alles zu stellen, beinhaltet, die Dinge, die Gott geschaffen hat, zu nutzen, um ihm näher zu kommen. „Wir gebrauchen die geschaffenen Dinge richtig: Der Glaube an den einzigen Gott lässt uns alles, was nicht Gott ist, soweit gebrauchen, als es uns ihm näher bringt, und uns soweit davon lösen, als es uns von ihm entfernt (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 226). „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir“ (Gebet des hl. Nikolaus von Flüe).

Gespräch mit Christus: Herr, danke für mein Leben und all das Gute, das du mir gegeben hast. Hilf mir zu erkennen, dass du alles geschaffen hast und dass alles, was ich habe, von dir kommt. Möge ich alles, was ich habe, nutzen, um anderen zu dienen und dir näher zu kommen, der Quelle alles Guten.

Vorsatz:  Ich werde mein Gewissen erforschen, um zu sehen, ob ich irgendeine meiner Gaben und Talente nutze, um nur mich selbst zu ehren oder mir zu dienen. Wenn es so ist, werde ich mich bemühen, dieselben Gaben für den Dienst an Gott zu nutzen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 10. Februar 2015

    

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