Mittwoch, 14. Januar 2015

Den Herrn berühren

Tägliche Meditationen - 22. Jänner 2015

Donnerstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Vinzenz, Märtyrer

P. Walter Schu LC

Mk 3,7-12
Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. Denn er heilte viele, sodass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.

Einführendes Gebet:  Herr, diese Zeit des Gebets soll für mich das Wichtigste sein: der Moment, nach dem ich mich sehne, die Nahrung, die mich am Leben hält, der Trost, der mich stärkt. Ich weiß, dass du in mir wirkst, auch wenn ich dich nicht spüre, ja nicht einmal in der Lage bin, deine Gegenwart zu bemerken. Ich möchte voll Eifer und von Herzen beten, nicht nur mit meinem Verstand.

Bitte: Herr, hilf mir, dich in dieser Zeit des Gebets zu berühren. Hilf mir, dich in der Eucharistie zu berühren, damit deine Gegenwart mich verwandeln kann.

1.  Fürchtete sich Jesus? Im Evangeliumstext von gestern brachte Jesus die Pharisäer in der Synagoge zum Schweigen. Sie waren so aufgebracht gegen Jesus, dass sie zusammen mit den Herodianern planten, ihn umzubringen. Jetzt hatte sich Jesus von der Synagoge an das Seeufer und die weiten Felder zurückgezogen. Fürchtete sich Christus? Rannte er vor seinen Feinden davon? Wohl kaum. Der Herr wusste einfach, dass seine Stunde noch nicht gekommen war. Wenn sie kommen wird, wird er sie bewusst annehmen und entschlossen nach Jerusalem ziehen, um dort zu leiden und zu sterben. Diejenigen, die wirklich Angst haben, sind die Dämonen. Sie haben erkannt, dass Gott seine Macht durch Christus erweisen wird, und sie zittern vor ihm. Der Sohn Gottes ist gekommen, um das, was durch die Lügen Satans verloren war, zurückzugewinnen. Gibt mir die Macht Christi, die mich immer in meinem Leben begleitet, den Mut, den ich brauche, um in jeder Situation, mit der ich konfrontiert werde, als sein Zeuge aufzutreten?

2. Den Herrn berühren. In dieser lebendigen Szene des Evangeliums drängen sich die hilfsbedürftigen Menschen um Jesus. Juden und Heiden sind aus weit entfernten Gegenden, aus Idumäa im Süden, aus Tyrus und Sidon im Norden, gekommen, um einen Blick auf den Meister zu erhaschen, um ihn Worte sprechen zu hören, die niemand zuvor gesprochen hat – um ihn zu berühren und um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Oh, wenn doch auch wir zur Zeit Christi gelebt hätten, um ihn berühren zu können und von unserer Traurigkeit und unserer Selbstsucht, unseren Herzensschmerzen und unserem Egoismus, unserer Einsamkeit und unseren Lügen geheilt zu werden, ja sogar von unseren physischen Krankheiten! Liebte Christus jene Leute, die ihn am Ufer umdrängten mehr als uns? Nein. Er ermöglicht es uns, ihn leichter berühren zu können als jene damals – immer wenn wir ihn in der Eucharistie empfangen. Warum sind wir dann noch nicht geheilt? Die Jünger flehten einst Jesus an: „Vermehre unseren Glauben!“ Und er antwortete ihnen: „Wenn euer Glaube auch nur so groß wie ein Senfkorn wäre…“

3. Die Person Christi strahlt eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Wie können wir im Glauben an Christus wachsen? Wie können auch wir die unwiderstehliche Anziehungskraft seiner Person erfahren, wie die Menge im Evangelium von Markus? Nichts erfüllt unser Leben mehr als die Betrachtung der Person Christi und ihrer unwiderstehlichen Anziehungskraft im Laufe der Jahrhunderte. Wir wollen uns ihm ganz nähern und tief in unserer Seele die Schönheit seiner menschlichen und göttlichen Gestalt betrachten. Zusammen mit der Eucharistie können wir Christus im Gebet nahekommen und ihn berühren. Das Gebet ist der heilige Moment, in dem wir unsere Liebe ausdrücken können; es ist der Daseinszweck unseres Lebens, das Ideal unseres Apostolates, die Nahrung unserer ganzen Existenz.

Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, dass du mir in dieser Betrachtung deine Gegenwart schenkst. Hilf mir, auf die Anziehungskraft deiner Person mit meinem ganzen Leben zu antworten und dir nichts zu verweigern.

Vorsatz:  Ich will Christus in der Eucharistie besuchen oder geistlich kommunizieren, um ihm für seine Liebe zu danken und die Schönheit seiner göttlichen und menschlichen Gestalt zu betrachten.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 22. Jänner 2015

    

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