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Mittwoch, 7. Januar 2015

Jüngerschaft

Tägliche Meditationen - 17. Jänner 2015

Samstag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius der Große, Mönchsvater

P. Shawn Aaron LC

Mk 2,13- 17
Jesus ging wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet:  Gott Vater, in deinen Augen bin ich wie ein kleines Kind, über welches du liebevoll wachst. Gott Sohn, in deinen Augen bin ich ein armes, hilfloses Schaf, das du liebevoll auf deine Schultern hebst und trägst, wenn ich wegen meiner Sünden ganz erschöpft bin. Gott Heiliger Geist, in deinen Augen bin ich ein trockenes Stück Holz, welches du mit dem Feuer deiner Liebe entzünden möchtest. Ich danke dir, Heiligste Dreifaltigkeit, dass du mir deine heilige Freundschaft anbietest. Ich bin unwürdig und verdiene deine Liebe nicht, darum danke ich dir von ganzem Herzen, dass du mir in dir Ruhe und Geborgenheit verschaffst.

Bitte: Herr, schenke mir ein großzügiges Herz.

1.  Er stand auf und folgte ihm. „Er stand auf und folgte ihm.“ Die Kürze des Satzes hebt die Bereitschaft des Matthäus, auf den Ruf zu antworten, deutlich hervor. Man kann mit gutem Grund in diesem ‚Aufstehen’ das Loslassen von einer Situation der Sünde und gleichzeitig die bewusste Zuwendung zu einem neuen Leben sehen, einem aufrichtigen Leben in der Gemeinschaft mit Jesus” (Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 30. August 2006). Ein heiliges Leben bedeutet nicht einfach, sich von aller Sünde zu lösen, sondern es bedeutet vielmehr die Teilnahme an Gottes Liebe und Heiligkeit. Durch ein heiliges Leben trennen wir uns nicht nur von etwas, sondern wir verwandeln uns in den Menschen, der nach Gottes Bild geschaffen wurde. Wenn er ruft, gibt Jesus uns nicht die Wegbeschreibung mit, sondern nur den Kompass. Wir sehen nicht das ganze Bild, sondern kennen nur die Richtung. Jeden Tag lädt er uns ein, ihm zu folgen, unsere Gemeinschaft mit ihm zu vertiefen und fest auf ihn zu schauen, denn „er ist das Licht, das im Finsteren scheint“ (2 Petr 1,19). Matthäus wusste nicht, wie sein Leben enden würde. Er wusste aber, dass er es ändern musste, und wo er beginnen musste. Matthäus war absolut überzeugt, dass Jesus es wert war, ihm sein Leben zu übergeben. Darum stand er auf und folgte ihm, und zwar in den Märtyrertod, wie die Geschichte uns zeigt. Auch wir müssen uns täglich entscheiden, dem Vorbild von Matthäus zu folgen, denn er zeigt uns, wie man Jesus nachfolgt.

2. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war. „Ich stehe an der Tür und klopfe an; wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir“(Offb 3,20). Sie feiern die Berufung von Matthäus, Jesus zu folgen. Er hätte „nein“ sagen können, oder „noch nicht“ oder „jetzt nicht“. Schauen wir aber auf die Folgen, die so eine Ablehnung gehabt hätte. Zunächst einmal hätte es kein Fest gegeben und somit hätten die Freunde von Matthäus die Gelegenheit verpasst, Jesus an jenem Abend näher kennen zu lernen: eine Begegnung, die für manche das Leben für immer veränderte. Jesus klopfte an die Tür von Matthäus’ Leben und Matthäus machte sie weit auf für Jesus. Dann eilte er wie die Samariterin zu anderen, damit auch diese Jesus kennen lernen konnten. Durch das „Ja“ von Matthäus konnte Jesus das Leben vieler Menschen verändern. Immer wenn wir „Ja“ zu Jesus sagen, wirkt er nicht nur in uns, sondern auch durch uns. So lädt er uns heute ein, „Ja“ zu seinem Willen zu sagen, um so für andere zum Instrument seiner Gnade zu werden. „Ich stehe an der Tür und klopfe an …“

3. Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Zwei Lektionen können wir daraus lernen: Die Tiefe seiner Liebe zu jeder Seele und dass wir die anderen bedingungslos lieben müssen. „Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Röm 5,8). Jemanden bedingungslos lieben meint nicht, dessen Sünden zu akzeptieren. Wir lieben ihn trotz seiner Sünden und in der Hoffnung, dass er eines Tages sein Leben ändern wird. Barmherzigkeit ist eine Weise der Liebe, die wir niemals gegenüber Gott ausüben können. Sie ist aber der größte Ausdruck seiner Liebe zu jedem einzelnen von uns. In Jesu Sterben an einem Kreuz, durch das er uns die Vergebung der Sünden erworben hat, offenbarte Gott den Gipfel der Liebe. Wenn wir also barmherzig sind und bereit sind, zu vergeben, wenn wir geduldig mit denen sind, die um uns sind, ahmen wir die höchste Form der Liebe nach. Jesus aß mit ihnen aus demselben Grund, aus dem heraus er auch Matthäus gerufen hat, ihm zu folgen: weil er uns liebt und sein Leben mit uns teilen will.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, mit der Einladung, dir zu folgen, rufst du uns zur Bekehrung unserer Herzen auf. Berühre mein Herz mit deiner Gnade, damit meine Gedanken und Handlungen immer den Wunsch widerspiegeln, dein Beispiel der Liebe nachzuahmen. Mach mich in jeder Situation geduldig und fähig, jenen zu vergeben, die mir wehgetan haben oder die mir Schwierigkeiten bereitet haben.

Vorsatz:  Heute will ich zu jemandem – entweder zu einem Mitglied der Familie, einem Freund, einem Kollegen, einer Bekannten oder einer Fremden – über meine Dankbarkeit gegenüber Christus sprechen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 17. Jänner 2015

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