Donnerstag, 18. September 2014

Der untätige Apostel

Tägliche Meditationen - 21. September 2014

Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. Barry O´Toole LC

Mt 20,1-16a
Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.

Einführendes Gebet:  Herr, du bist der Urheber des Lebens und der Spender alles Guten. Du bist der Friedensfürst und mein Helfer. Du bist mein Arzt und die Medizin selbst. Ich brauche dich dringend. Ich liebe dich und binde mich ganz an dich, denn ich weiß, dass du mich weder im Stich lassen noch mich betrügen könntest. Ich danke dir dafür, dass du dich mir ganz schenkst.

Bitte: Herr Jesus, lass mich an deiner Seite in deinem Weinberg arbeiten.

1.  Der Ruf, bei der Ernte mitzuhelfen. Der Gutsherr braucht Arbeiter für seinen Weinberg. Als er auf den Marktplatz geht, wo alle möglichen Leute sind, lädt er alle Arbeiter ein, die er finden kann. Wir sind eingeladen, Apostel im Weinberg des Herrn zu sein. Manche mögen meinen, dass sie nicht genug Talent haben, andere denken, sie seien zu jung dafür etwas für Christus tun zu können, und wieder andere denken, dass diese Aufgabe ihnen zu groß sei. Aber Christus fragt nicht nach Entschuldigungen; er bittet um Arbeiter, Großzügigkeit und guten Willen. Er wird sich um den Rest kümmern. Er ist derjenige, der die Früchte hervorbringen wird, nicht wir. Was für eine Freude und was für ein Privileg ist es, vom Herrn gerufen zu werden, ein Arbeiter in seinem Weinberg zu sein, besonders wenn wir unsere Aufgabe aus Liebe erfüllen.

2. Den Spieß umdrehen.  Man spricht heute viel über die zwischenmenschlichen und moralischen Werte, die in unserer Gesellschaft immer mehr verschwänden. Vielfach umgeben uns Gewalt, Zerstörung und Wut. Im Gebet sagen wir zu Gott: „Herr, sieh doch die Welt an. Siehst du nicht, dass wir zugrundegehen? Warum tust du nicht irgendetwas?“ Wenn wir uns wirklich anstrengten, um seine Antwort zu hören, könnten wir vielleicht dies hören: „Warum tust „Du“ nicht irgendetwas? Warum sitzt „Du“ den ganzen Tag untätig herum?“ Es kann sein, dass wir manchmal eigentlich schon wissen, was wir tun müssten. Und vielleicht haben wir nie den Mut gehabt, der Wirklichkeit ins Angesicht zu schauen und das Problem ernsthaft zu betrachten. Der Herr sagt uns unablässig: „Auch du kannst in meinem Weinberg arbeiten.“ Manche werden sehr früh im Leben gerufen, andere später. Der Tag, der Ort sind unwichtig, was zählt ist unsere Antwort, sobald wir seinen Ruf gehört haben.

3. Ein Lohn, der alle Vorstellungen übersteigt. Geht und fragt... Petrus tat es, in dem Abschnitt direkt vor diesem Gleichnis (Mt 19,27-30). Was kann ich davon erwarten? Christus ist der beste Handel, den ich auf dem Markt machen kann. Er verspricht uns vollen Lohn, sogar wenn wir erst in der letzten Stunde gerufen werden. Was auch immer wir für ihn „aufopfern”, er verspricht uns „Gewinn“ in diesem Leben und im ewigen Leben die Erfüllung. Also sind wirklich nach oben keine Grenzen gesetzt. Wir müssen uns selbst fragen: Was bin ich bereit für Christus zu geben? Ein paar magere Dollar, ein paar flüchtige Augenblicke meines Tages, nur meine „übrige” Zeit? Christus verpflichtet uns nie; er lädt uns nur ein. Wir dürfen nie vergessen, dass wir dadurch, dass wir Gott helfen, Seelen zu retten, auch unsere eigene retten. Dies ist der Weg, einen Schatz im Himmel zu erwerben.

Gespräch mit Christus: Herr, heute höre ich deinen Ruf deutlicher denn je. Danke, dass du mir die Möglichkeit gibst, in deinem Weinberg zu arbeiten. Für dich bin ich bereit, alles zu tun. Ich weiß, dass es schwierige und schwache Momente geben wird. Gib mir deine Gnade und Kraft, und dann bitte mich, was du willst. Mach mich zu deinem Apostel.

Vorsatz:  Ich werde Gott heute so viel wie möglich von meinem Tag geben, indem ich jeden Moment und jede Aktivität ganz intensiv und mit reinen Absichten lebe. Ich werde Gott alles aus Liebe schenken.

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    Tägliche Meditationen - 21. September 2014

    

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