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Dienstag, 26. August 2014

Der große Steuermann

Tägliche Meditationen - 4. September 2014

Donnerstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ida von Herzfeld
Hl. Suitbert, Bischof

P. Andrew Mulcahey LC

Lk 5,1-11
Als Jesus am Ufer des Sees Genezareth stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

Einführendes Gebet:  Herr, während ich mit dieser Meditation beginne, fühle ich, dass du in mein Boot eingestiegen bist. Ich nehme ein wenig Abstand von der Küste, Abstand von meinen alltäglichen Sorgen, so dass ich nur dich höre. Es gibt nur dich und mich, und ich fühle, dass du mich um etwas bitten willst. Ich bin ganz demütig und dankbar, dass du so viel Zeit mit mir allein verbringst.

Bitte: Christus, hilf mir, deinen Ruf zur Heiligkeit zu verstehen und von Herzen anzunehmen.

1.  Lehrer. Jesus lehrte am See. Wir wissen, dass er auch in vielen anderen Orten gelehrt hat: im Tempel, in Synagogen, auf Bergen und bei Kindern. Heute hatte er am See eine große Menschenmenge um sich. Für diese Menschen war der See alles: Wasser, Nahrung, Transportweg, ein wunderschöner Ort zur Erholung. Aber unter seiner normalerweise stillen und tiefblauen Oberfläche befand sich eine ganz andere Welt, die sie nicht kannten. Wie passend, dass Christus ihnen, gleich neben dem See, dessen Tiefe er ausloten könnte, viele Glaubensgeheimnisse und den göttlichen Plan offenbarte! Er kann uns helfen, so viele Dinge zu verstehen, die Teil unseres täglichen Lebens sind und uns dennoch in vielfacher Hinsicht fremdartig oder unverständlich bleiben.

2. Führer. Die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen, ist eine Sache, sie zu motivieren, sich und ihr Leben deiner Sache hinzugeben, eine ganz andere. Christus wusste, dass es nicht genügte, nur eine interessante Geschichte zu erzählen, damit sich jemand einer Sache verschreibt. Es brauchte die Aufmerksamkeit der Person. Christus stieg in das Boot von Petrus und bat ihn um einen kleinen Gefallen: „Fahr hinaus auf den See.“ Christus stellt uns zu Beginn einfache Aufgaben: das zur Verfügung stellen materieller Dinge und ein wenig Großzügigkeit. Wenn wir ihn aber lang genug mitfahren lassen, wird er uns irgendwann um etwas bitten, das Glauben verlangt und mit dem wir vielleicht nicht einverstanden sind oder das für uns sehr unbequem ist. Wir wollen, dass Christus uns für das Gute gewinnt, aber wie kann er das tun, wenn wir es nicht zulassen, dass er mit uns hinaus auf den tiefen See fährt.

3. Motivierer. Bin ich überrascht, wenn Christus etwas Wunderbares in meinem Leben vollbringt? Packt mich das Staunen? Vielleicht bin ich auch nicht überrascht. Vielleicht denke ich: kommt es nicht von mir selbst, was gut oder erfolgreich bei mir verlaufen ist? Solches Denken zeugt von Stolz. Stolz ist auch eine Person, die Gottes Hand erkennt und dennoch antwortet: „Geh weg von mir, Herr, ich bin ein Sünder”. Wenn Christus schon einmal ein Wunder durch den Gehorsam eines Sünders vollbringen konnte, warum sollte er es nicht noch einmal tun können? Warum antworte ich: „Geh weg von mir, Herr”, es sei denn, ich bin nicht bereit, noch einmal zu gehorchen? Wenn ich andere herbeirufe, das herauszufinden, tue ich dies, damit auch andere von dieser Erfahrung mit Christus berührt werden? Oder mache ich dies nur, um ihnen zu beweisen, wie großartig ich doch bin? Wenn ich ein Menschenfischer wie Petrus werden soll, muss ich mich auch von diesen allzu menschlichen Verhaltensweisen reinigen. Keine Sorge, unsere Armseligkeit stört Christus nicht. Hören wir auf ihn: „Fürchte dich nicht. Von jetzt an wirst du…”

Gespräch mit Christus: Herr, es gibt so viele Seelen, die durch die Welt hasten, ohne zu wissen, wohin sie gehen und ohne deine Freundschaft zu genießen, so wie ich es darf. Ich weiß nicht, ob es viele oder wenige sind, die du durch mich erreichen möchtest, aber ich denke, es sind viele. Mein Herz ist bereit, Herr. Erfülle mich mit apostolischem Eifer.

Vorsatz:  Ich will mich heute anstrengen, andere immer wieder zu ermutigen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 4. September 2014

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