Dienstag, 12. August 2014

Frage - und dir wird geantwortet

Tägliche Meditationen - 17. August 2014

Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis

 

Mt 15,21-28
Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie von ihrer Sorge, denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

Einführendes Gebet:  Ich glaube an dich, mein Gott. Du hast mich aus dem Nichts ins Leben gerufen und wachst sorgsam über mich. Du hast sogar die Haare auf meinem Kopf gezählt. Ich glaube an deine grenzenlose Güte, und ich lege meine Ängste, meine Hoffnungen, meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte, einfach alles in deine liebenden Hände. Ich liebe dich, Herr, und ich möchte dich lieben mit ganzer Seele, meinem ganzen Herzen, mit all meinen Gedanken und all meiner Kraft.

Bitte: Herr, gib, dass dieser Moment des Gebets mein Vertrauen auf dich stärkt.

1.  Mutiges Gebet. Wir sind oft zurückhaltend und zu schüchtern, andere um etwas zu bitten, was wir brauchen, wenn wir vermuten dass wir ihm mit unserer Bitte Umstände bereiten. Wir versetzen uns in die Lage des Anderen und denken „Ich möchte ihm nicht zur Last fallen.“ Aber Christus möchte, dass wir mutig im Gebet sind! Was „kostet“ es Gott uns seine Gnade zu schenken? Mehr, als er uns schon freiwillig gegeben hat – seinen Sohn? Zu denken, dass wir Gott „Umstände bereiten“, wenn wir ihn um etwas bitten, bedeutet, zu einem distanzierten und unbekannten Gott zu beten. Hat nicht Christus uns garantiert, dass wir alles, um was wir den Vater („Abba“, „Papa“) in seinem Namen bitten, erhalten werden? Die kanaanäische Frau hat Christus keineswegs mit ihren Bitten Umstände bereitet. Wie unterscheiden sich Christi Reaktionen doch von unseren, die eher denen der Jünger ähneln!

2. Nicht erhörtes Gebet? Es fällt uns schwer, uns selbst zu erniedrigen und zuzugeben, dass wir Hilfe brauchen, dass wir nicht ganz allein für uns sorgen können. Unser Stolz und menschlicher Respekt halten uns oft davon ab, um etwas zu bitten, was wir brauchen. Der kanaanäische Frau schien das nichts auszumachen: sie stellte sich als Bettler vor Christus und die anderen. Nun berichtet der Evangeliumstext: „Aber er gab ihr keine Antwort.“ Man könnte meinen, dass Christus ihrer Demut mir einer eher kalten, sogar erniedrigenden Antwort begegnete. War Christus unsensibel? Nein, vielmehr wusste er, wie stark der Glauben dieser Frau war, und er stellte sie nur auf die Probe, damit andere über Jahrhunderte über ihren einfachen Glauben staunen konnten. Es gibt oft viele verborgene Gründe dafür, warum Christus unsere Gebete nicht direkt erhört. Wenden wir uns Christus demütig und mit Glauben und Hoffnung zu, wenn wir uns von ihm gekränkt oder ignoriert fühlen.

3. Wirkungsvolles Gebet. Ein wirkungsvolles Gebet ist ein demütiges Gebet. Wir sind übersensibel, wenn wir verletzt werden. Diese kanaanäische Frau war schon durch die Verfassung ihrer Tochter und die Zurückweisung durch die Jünger verletzt worden. Hätte sie nicht so einen einfachen Glauben und eine einfache Hoffnung gehabt, wären Christi Worte zuviel für sie gewesen. Wenn wir verletzt sind, können wir falsche Schlüsse ziehen und uns angegriffen fühlen. Wenn unser Stolz einmal verletzt ist, sind wir oft blind für das Gute, dass jemand uns tun möchte. Wie viele Seelen haben lange Jahre weit weg von Jesus gelebt, weil sie sich an vergangene Verletzungen gehängt haben und blind für Gottes oft geheimnisvolle Erziehung gewesen sind?

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, zu oft habe ich aufgegeben zu beten, ohne es richtig zu versuchen, weil ich überzeugt davon war, dass du mir nicht zuhörst. Es tut mir leid, dass ich dich verurteilt habe. Hilf mir dich beständig um das Gute zu bitten, das ich brauche. Hilf mir jede Scham und jeden menschlichen Respekt zu überwinden, damit ich meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir vergrößern kann.

Vorsatz:  Ich will über „unbeantwortete“ Gebete in meinem Leben nachdenken und versuchen zu verstehen, wie Christus es auf eine unerwartete, höhere Weise beantwortet haben könnte.

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    Tägliche Meditationen - 17. August 2014

    

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