Dienstag, 22. April 2014

Unsere armseligen Gaben für Gott

Tägliche Meditationen - 2. Mai 2014

Freitag der zweiten Woche in der Osterzeit
Hl. Athanasius von Alexandrien, Bischof und Kirchenlehrer

P. Steven Reilly LC

Joh 6,1-15
Jesus ging an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Einführendes Gebet:  Herr, ich komme zu dir, armselig und unwürdig. Doch du nimmst mich mit so viel Liebe an. Als kleinen Dank für deine große Liebe will ich mich bei dieser Betrachtung besonders mühen, auf dein Wort zu hören und mich von dir formen zu lassen.

Bitte: Herr, hilf mir, die Prüfungen zu verstehen, die du mir sendest und das Geschenk deiner Gnaden immer mehr zu schätzen.

1.  Die Prüfungen des Lebens. Im Evangelium lesen wir, dass Jesus seine Jünger auf die Probe stellt und sehen will, wie sie angesichts aussichtsloser Situationen reagieren. Dieser ‚Test‘ hat sie bestimmt ein wenig nervös gemacht. Als die Apostel die riesige Menge an Leuten sah, mussten sie sich wohl etwas überfordert gefühlt haben. In dieser Hinsicht haben sie die Prüfung vielleicht nicht bestanden. Christus wollte, dass sie die Erfahrung machen, dass menschlicher Erfindungsreichtum als alleiniges Fundament für die Kirche nicht genügt. Egal wie klug die Apostel oder ihre Nachfolger sein würden, die Nöte der Seelen und der Welt würden unsere menschlichen Fähigkeiten immer bei weitem übersteigen. Und wo ist nun die Lösung? Es gibt nur eine Lösung: der Herr selbst!

2. Eine Gabe, die nicht genügt. Noch während die Apostel um eine Lösung rätseln, tritt ein kleiner Junge auf und bietet großzügig das Essen an, das er besitzt. In Unschuld und Einfachheit bringt er seinen Korb mit und weiß genau in seinem Herzen, dass der Herr etwas Wunderbares tun kann. Vielleicht dachte unser Herr an diesen Jungen, als er sagte: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3). Dieser Junge, der ganz auf Jesus vertraute, gibt den Jüngern eine wunderbare Lektion: übergebt alles Christus. Und dabei ist es nicht wichtig, ob das, was wir ihm geben, in den Augen der anderen oder auch in unseren Augen klein erscheint; durch seine göttliche Macht können große Dinge mit unseren fünf Broten und den zwei Fischen geschehen.

3. Nichts darf verschwendet werden. Es ist interessant, dass unser Herr den Jüngern den Auftrag gibt, die übrig gebliebenen Brotstücke einzusammeln. Daraus können wir die Erkenntnis ziehen, wie wertvoll Gottes Gnade ist. Obwohl die Macht des Herrn unendlich ist, sollten wir nicht selbstzufrieden werden und seine Gnade als Verbrauchsgut im Überfluss betrachten. Seine Gnade ist kostbar und darf nicht verschwendet werden. Aber genau das scheint zu passieren. Wir haben so viele Sakramente bekommen, aber wir sind noch weit weg von der Heiligkeit. Das ist erneut ein Zeichen von der wunderbaren Geduld des Herrn. Auch wenn wir den Wert seiner Gaben nicht in vollem Umfang schätzen, hört er doch nicht auf, sie uns zu schenken.

Gespräch mit Christus: Herr, ich kann das Erbarmen in deinen Augen sehen, als du auf die große Menge blickst. Sie sind hungrig, aber ich bin so arm und schwach angesichts solcher Not. Komm mir zu Hilfe! Schenke mir die Gnade, die ich brauche, um mit dir am Werk der Erlösung großzügig mitzuwirken.

Vorsatz:  Ich will anderen großzügig helfen und mehr auf Gottes Gnade als auf meine Fähigkeiten vertrauen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 2. Mai 2014

    

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