Dienstag, 15. April 2014

Unerwartete Begleitung

Tägliche Meditationen - 23. April 2014

Mittwoch in der ersten Woche noch Ostern

Hl. Adalbert von Prag, Märtyrer
Hl. Georg, Märtyrer

P. Robert Presutti LC

Lk 24,13-35
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet:  Herr, du bist die Quelle allen Lebens, denn du bist das Leben selbst. Deine Auferstehung gibt mir Hoffnung, dass auch ich eines Tages auferweckt werde und für immer bei dir im Himmel sein kann. Ich muss immer wieder das Gute betrachten, das du für uns getan hast und an die Verheißungen denken, die du denen gemacht hast, die dir vertrauen. Danke, Jesus, dass du wieder lebst und uns den Weg zum Himmel führst. Ich liebe dich, Herr, und ich will dir von ganzem Herzen folgen. Ich will dir dabei helfen, viele andere Menschen zu dir zu führen.

Bitte: Jesus, unser Herr, geh an meiner Seite. Öffne mein Herz, um die heilige Schrift und die Ereignisse des Lebens zu verstehen. Lass mein Herz brennen, wenn ich deine Worte höre.

1.  Es ist vorbei. Diese zwei Jünger waren von den Ereignissen der letzten Tage schwer erschüttert. Sie hatten mutig ihr Heim und ihre Familie verlassen, um dem Herrn zu folgen. Sie hatten seine Worte gehört, seine Wunder gesehen und waren sogar selbst ausgezogen, um seinen Namen zu verkünden. Sie hatten erwartet, dass Jesus der lang ersehnte Messias sei. Und genau in dem Moment, den Jesus als „seine Stunde“ bezeichnete, als er sein größtes Werk vollbrachte, brachen diese Jünger mit Jesus. Was ging schief? Gott wirkte in einer Weise und mit einer Kraft, die diese Jünger nicht erwartet hatten, und die sie nicht akzeptierten. Das Kreuz und das Leiden passte nicht in ihren Plan. Einen glorreichen Triumphzug könnten sie akzeptieren. Aber nicht einen gekreuzigten Herrn. Solang es Wunder, jubelnde Mengen und ein Hoch der Gefühle gab, waren sie von Jesus begeistert. Aber als das Kreuz seinen Schatten warf, warfen sie das Handtuch. Und so sind sie auf ihrem Weg zurück nach Hause, zurück zu ihrem alten Lebensstil, mit zerbrochenen Hoffnungen und niedergeschlagenen Gesichtern. Ihre Unterhaltung bestand in einer Rekonstruktion der Ereignisse voller Selbstmitleid, ohne Glauben, ohne einen Sinn für Gott, versunken in ihrer eigenen Trauer.

2. Unerwartete Fragen von einem unerwarteten Gast. Die zwei Jünger sind so auf ihr eigenes Leid und ihre Wunden fixiert, dass sie nicht erkennen, wer neben ihnen geht. Selbstmitleid hilft uns nicht, uns an Gott zu wenden, sondern lässt uns immer tiefer in unsere eigene Machtlosigkeit sinken. Was durchbricht diese Situation? Eine unerwartete Frage, die die falsche Vermutung dieser zwei Unzufriedenen zerstört und sie einlädt, ihre eigene Situation tiefer zu betrachten. Das Offensichtliche, die wirklichen Ereignisse unseres Lebens zu betrachten (und nicht unsere zerbrochenen, begrenzten Pläne und Hoffnungen) öffnet uns die Türen zu einer wiedergeborenen Hoffnung. Worüber sprecht ihr? Warum? Habt ihr irgendetwas nicht begriffen?

3. Unser Brot mit einem Fremden teilen. Christus ist der Hirte, der diese zwei verlorenen Schafe sucht. Wie immer erhellt er meisterhaft und sanft ihr Bewusstsein und führt sie zur Wahrheit. Auf Christus zu hören, bereitet diese zwei Jünger darauf vor, ihn zu erkennen, als er das „Brot“ nimmt, bricht, segnet und ihnen gibt – es sind die „Zeichenhandlungen“ des letzten Abendmahls. Nachdem sie unseren Herrn im „Brechen des Brotes“ erkannt haben, verändert sich ihre ganze Stimmung. Sogar ihre Art, die Ereignisse und Situationen zu beurteilen, verändert sich. Sie wollten eigentlich in dem Haus, in das sie einkehrten, übernachten, aber nachdem sie den Herrn erfahren haben, eilen sie mitten in der Nacht zurück, um ihre Erfahrung mit den anderen zu teilen.

Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, hilf mir, mich von mir und meinen Plänen zu lösen und deinen wunderbaren Plan anzunehmen. Geh an meiner Seite, und hilf mir zu erkennen, dass es, solang ich mit Dir im Gespräch bin, immer Hoffnung und Erlösung gibt, auch wenn ich es nicht erkenne.

Vorsatz:  Ich werde zulassen, dass Gott meine eigenen begrenzten Pläne und Erwartungen durchkreuzt. Ich werde mit Christus darüber sprechen, welche Ziele er für mein Leben vorgesehen hat, auch wenn sie aus meiner Sicht unmöglich scheinen.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 23. April 2014

    

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