Dienstag, 11. März 2014

Zu spät für eine Veränderung?

Tägliche Meditationen - 20. März 2014

Donnerstag der zweiten Woche in der Fastenzeit
Hl. Irmgard
Hl. Wolfram, Bischof

 

Lk 16,19-31
Jesus sagte zu den Pharisäern: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.

Einführendes Gebet:  Herr, auch wenn ich dich nicht mit eigenen Augen sehen kann, glaube ich, dass du jetzt gegenwärtig bist, tief in meinem Inneren, und dass du mich viel besser kennst als ich mich selbst. Ich weiß auch, dass du mich mehr liebst, als ich mich selbst lieben kann. Ich danke dir, dass du mich liebst und über mir wachst, auch wenn ich deine Liebe nicht verdiene. Ich bereue meine Sünden und möchte dich jeden Tag mehr lieben.

Bitte: Herr, hilf mir, großzügig zu sein und dem Nächsten, der in Not ist, zu dienen.

1.  Egoismus nützt niemandem und ist eine Sünde. Der Reiche lebte ein Leben im Luxus, gefesselt von der neuesten Mode und dem feinsten Essen. Er hat niemandem wehgetan: Er hat Lazarus nicht sein Eigentum weggenommen. Es machte ihm nichts aus, dass Lazarus an seinem Tisch nach Resten suchte. Er kritisierte ihn nicht dafür, dass er keine Arbeit hatte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Was also war die Sünde des reichen Mannes? Er behandelte Lazarus nicht wie eine Person. Für den Reichen war Lazarus nur ein bedeutungsloser Teil seiner Umgebung. Wie vielen Menschen begegne ich auch mehrere Male, die mir nichts Besonderes bedeuten?

2. Leiden lässt uns wachsen. Das Wort „Sympathie“ bedeutet wörtlich „mit jemandem mitleiden“ . Unser eigenes Leiden macht uns menschlicher und öffnet uns für die Not der anderen. Unsere Sicht wird empfänglicher für die Nöte anderer, und unsere Herzen antworten eher mitfühlend. Doch Leiden kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn wir stolz sind, oder wenn wir vergessen, dass Gott Prüfungen zulässt, um unsere Liebe zu reinigen, kann Leiden in uns auch Neid, Hass, Bitterkeit und Zurückgezogenheit bewirken. Wie habe ich auf Leiden in meinem Leben geantwortet? Hat es mich mitfühlender oder bitterer und egoistischer gemacht?

3. Durch Leiden Seelen retten. Leiden macht uns auch eifriger für das Apostolat, Seelen zu retten. Der Eifer des Reichen, seinen Brüdern zu Hilfe zu kommen, war leider ein „Eifer, der zu spät gekommen ist“. Weil er all seine Energie und sein Vermögen dafür ausgab, Leiden zu vermeiden, war er total in sich selbst gefangen. Sein Lebenssinn bestand aus lauter irdischen Dingen, und am Ende hatte er Gott nichts vorzuweisen. Eine unserer größten Leiden im Fegefeuer wird die Erkenntnis sein, dass wir so viel mehr für die Rettung der Seelen hätten tun können.

Gespräch mit Christus: Herr, ich konnte in dieser Meditation ernsthafter in mein Innerstes schauen und dabei erforschen, ob mein Herz an dir hängt, ob du mein Schatz bist. Vielleicht hänge ich in manchen Bereichen immer noch an den Schätzen dieser Welt. Aber ich möchte mich vollständig davon befreien. Ich weiß, dass ich mein Herz nur an eine Sache hängen kann, und dass mein Herz das ausstrahlen wird, von dem es erfüllt ist. Füll mich mit dir selbst, damit ich dich ausstrahlen kann. Alles, was nicht zu dir gehört, hindert mich daran, dich anderen zu bringen. Reiß mich von meinem Egoismus heraus. Mach mich zu deinem Apostel.

Vorsatz:  Ich werde für jemanden beten, den ich nur schwer lieben kann, und ich werde freundlich zu einem Fremden sein.

Additional Info

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    Tägliche Meditationen - 20. März 2014

    

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