Freitag, 20. Dezember 2013

Gottes Pläne und meine Pläne

Tägliche Meditationen - 22. Dezember 2013

Vierter Sonntag im Advent

P. Barry O’Toole LC

Mt 1,18-24
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Einführendes Gebet:  Herr, ich knie vor dir, und ich bekenne, dass du mein Gott und Alles bist. Ich vertraue auf dich, auch wenn mein Vertrauen manchmal schwach und wankend ist. Manchmal will ich die Dinge auf meine Art tun, und ich achte gar nicht darauf, was du von mir willst. Bitte vergib mir meinen Egoismus und meine Kleinlichkeit. Ich möchte dir meine Liebe zeigen, indem ich dir das Steuer meines Lebens überlasse und meine eigenen Pläne hintansetze.

Bitte: Herr, hilf mir, deinen Willen voll Liebe in allen Begegnungen und Aktivitäten dieses Tages zu vollbringen.

1.  Vorgefasste Wünsche und Pläne. Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass wir ein Ereignis oder einfach nur den Terminplan eines Tages mit allen Einzelheiten planen, und wir freuen uns über das viele Gute, das aufgrund dieser Vorbereitung voraussichtlich geschehen wird. Und wenn wir dann unser Vorhaben in die Tat umsetzen, geht alles schief; es wird eine Katastrophe, und wir sind furchtbar enttäuscht und traurig. Wir fragen uns selbst: „Was habe ich falsch gemacht?“ Thomas von Kempen schrieb einmal in Anlehnung an einen Bibelvers: „Der Mensch denkt, aber Gott lenkt“ (Nachfolge Christi, I. Buch, Kap. 19). Genau das geschah mit dem heiligen Josef. Er hatte geplant, eine wunderbare Familie zu gründen. Er hatte sich in eine schöne Frau verliebt, und sie waren miteinander verlobt. Alles schien wunderbar zu sein, bis sie von ihrem viermonatigen Besuch bei ihrer Cousine heimkommt und er entdeckt, dass sie schwanger ist. Gottes Pläne und seine Pläne stimmten nicht überein.

2. Endlose Suche nach Zeichen. In meinem priesterlichen Dienst begegne ich vielen Menschen, die mir sagen, dass sie Gottes Willen tun wollen, aber einfach nicht wissen, was er von ihnen will. Hier beziehe ich mich auf alles, angefangen vom Erkennen einer Berufung zum Priester und zum gottgeweihten Leben bis hin zu einer ganz wichtigen beruflichen Entscheidung, bei der es gilt, die Zeit, die man am Arbeitsplatz verbringt und die Zeit, die man mit der Familie verbringt, ausgewogen zu verteilen. Wenn diese Menschen versuchen, Gottes Willen zu erkennen, beginnen sie eine endlose Suche nach besonderen Zeichen, anstatt ihre Liebe und ihr Vertrauen auf Gott zu vermehren. Sie werden ganz unruhig und alle Begeisterung verfliegt. Gottes Wille ist kein Ratespiel. Er ist zuallererst daran interessiert, uns seinen Willen mitzuteilen. Das können wir lernen, wenn wir unsere Pläne loslassen, unsere Bequemlichkeit überwinden und das annehmen, was Gott von uns will, ob es uns nun gefällt oder nicht, ob es nun schwer oder einfach ist. Josef hat nicht nach einem Zeichen Ausschau gehalten, trotzdem hat Gott ihm ein Zeichen gegeben. Seine Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen, war so groß, dass schon ein Traum genügte, um Gottes Willen anzunehmen.

3. „Wacht auf!“ „Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte.“ Das Schlüsselwort ist das „Erwachen“. Er erwachte aus seinen naiven Tagträumen über sein zukünftiges Familienleben. Er hatte keinen Beweis, dass Maria ihn anlog, warum sollte er sich dann von ihr trennen? Weil er sich verletzt und betrogen fühlte; weil die Dinge nicht so liefen, wie er es sich vorgestellt hatte; weil er die Wege Gottes nicht begriff. Wacht auf! Zerbrecht die Ketten der Gebundenheit an eure egoistischen Pläne! Öffnet euer Herz für Gottes wunderbaren Plan! Fürchtet euch nicht! Öffnet Christus weit die Türen eures Herzens! Heute bittet er euch um euer Mitwirken an seinem Plan, allen Menschen sein Heil zu schenken.

Gespräch mit Christus: Herr, ich fühle mich unsicher und voller Angst. Meine Zukunft ist ungewiss. Wie der heilige Josef wehre ich mich innerlich dagegen, wie die Dinge sich entwickeln. Ich nehme es nicht wahr, dass du die Fäden meines Schicksals in deinen zärtlichen und liebenden Händen hältst. Hilf mir, meinen Egoismus zu überwinden und deinen Plan, egal wie er für mich ist, liebend anzunehmen. Dann werde ich wirklich den Gesang des himmlischen Chores der Engel hören können, der laut verkündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seiner Gnade.“

Vorsatz:  Heute will ich Christus im Allerheiligsten Altarsakrament besuchen und ihn bitten, mir dabei zu helfen, mein Herz zu öffnen, um seinen Willen für mein Leben anzunehmen.

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    Tägliche Meditationen - 22. Dezember 2013

    

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