Montag, 4. November 2013

Jüngerschaft: weder billig noch einfach

Tägliche Meditationen - 6. November 2013

Mittwoch der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leonhard, Einsiedler von Limoges

P. Steven Reilly LC

Lk 14,25-33
Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Einführendes Gebet:  Herr, Gott, ich glaube, dass du in diesem Moment des Gebets gegenwärtig bist. Selbst wenn ich mich gar nicht nach dieser gemeinsamen Zeit gesehnt habe, weiß ich, dass du auf mich gewartet hast. Aus Dankbarkeit und Liebe will ich mich dir nun ganz in dieser Betrachtung hingeben.

Bitte: Herr, hilf mir zu erkennen, dass es sich lohnt, sich für die Heiligkeit anzustrengen.

1.  Kampf für die Heiligkeit. Unser Herr mahnt uns hier, dass wir die Kosten genau ausrechnen und die notwendigen Ressourcen einschätzen müssen, wenn wir ein Haus bauen wollen. Das hört sich wie eine Machbarkeitsstudie an, der erste Schritt für jedes gut geplante Unternehmen. Ob nun die Pfarrgemeinde einen neuen Saal bauen will, oder eine Schule ein neues Gebäude errichten will, es führt kein Weg daran vorbei, sehr viel Arbeit auf die Planung zu verwenden, um das Unternehmen erfolgreich durchführen zu können. Der Herr sagt etwas Vergleichbares über unser geistliches Leben. Wir müssen wissen, was es dazu braucht, um das Ziel zu erreichen. Wie lautet seine Antwort? Viele Opfer sind notwendig. Das könnte uns erschrecken. Aber so wie es wunderbar ist, das abbezahlte und fertige Haus endlich benutzen zu können, so wird das Kämpfen für die Heiligkeit mit der herrlichen Ewigkeit belohnt werden!

2. Was ist das erste Ziel eines Strategieplans? Die Antwort ist einfach: Lass dich nicht besiegen! Das zweite Bild unseres Herrn weist auf einen anderen wichtigen Punkt der Nachfolge hin. Wenn eine Niederlage in Aussicht steht, sollte man besser andere Taktiken finden, um das Ziel zu erreichen. Das gleiche trifft auf die Nachfolge zu. In unserem Kampf um die Heiligkeit, können manche Kämpfe leicht gewonnen werden. Andere wiederum müssen ganz vermieden werden. Wir dürfen uns also nicht durch falsche Überschätzung unserer Kapazitäten besiegen lassen. Das passiert besonders dann, wenn wir die Gelegenheiten zur Sünde nicht vermeiden, weil wir meinen, dass wir selbst stark genug sind, um mit ihnen fertig zu werden. Manchmal ist die beste Strategie nicht der Kampf, sondern die Flucht.

3. Welchen Platz nehmen unsere Beziehungen ein? Bei dieser Betrachtung über Pläne und Ressourcen benutzt der Herr einige extrem radikale Worte über Beziehungen. Wenn er sagt, dass wir Vater und Mutter „hassen“ sollen, will er uns etwas Wichtiges sagen: So vital diese Beziehungen auch sind, sie dürfen nicht den ersten Platz in unserem Herzen einnehmen. Diesen Platz soll die Quelle unserer ganzen Existenz einnehmen, der Eine, der uns mit zärtlicher und leidenschaftlicher Liebe liebt – Gott selbst. Darum ist das Kreuz so wichtig. Wenn wir sehen, wie Jesus den Willen Gottes über alles andere stellt, zeigt er uns den Weg, dem wir folgen sollen. Die göttliche Ironie aber ist, dass dieses „Hassen“ in einer größeren und hingebungsvolleren Liebe mündet, wenn wir Christus auf dem Kreuzweg nachfolgen.

Gespräch mit Christus: O Jesus, dir zu folgen ist nicht einfach. Du bittest mich, alles außer dir hintanzustellen und mein Kreuz jeden Tag auf mich zu nehmen. Ohne deine Gnade kann ich das nicht. Ich bin schwach, aber ich glaube, dass du mir so viel Kraft geben wirst, wie ich brauche.

Vorsatz:  Ich werde mir Zeit nehmen und über meine Prioritäten nachdenken, um sicher zu sein, dass Gott immer zuerst kommt.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 6. November 2013

    

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