Montag, 4. November 2013

Der kleine Mann auf dem Baum

Tägliche Meditationen - 3. November 2013

Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Weltmissionssonntag

P. Steven Reilly LC

Lk 19,1-10
Jesus kam nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet:  O Herr, danke dass du mir erlaubst in deiner Gegenwart zu sein. Deine Liebe macht meine Seele groß. Ich sehne mich nach deinem Antlitz. Ich bete dieses Gebet mit dem Wunsch ganz bei dir zu sein, und unter deiner Liebe zu entspannen. Möge meine Anwesenheit hier Ausdruck meiner Liebe zu dir sein.

Bitte: Herr, hilf mir die Hindernisse für mein geistliches Leben zu überwinden.

1.  Auf Bäume klettern. Was muss das für ein Anblick gewesen sein – wie dieser rundliche, kleine Mensch auf einen Baum klettert. Die verwunderten Zuschauer werden gepfiffen und laut über den obersten Zollpächter gelacht haben, als er seine Würde vergaß und keuchend den Feigenbaum hochkletterte. Zachäus war absolut hartnäckig. Er war es gewohnt, Hindernisse zu überwinden, wenn es darum ging, die Steuerzahler Jerichos zu schröpfen. Aber nun brauchte er sein weltliches Geschick für einen völlig anderen Zweck: Er wollte Jesus sehen! Wenn wir doch halb so hartnäckig unsere geistlichen Ziele verfolgen würden wie unsere weltlichen! Wenn wir etwas wirklich wollen, können wir schieben, ziehen und zerren, um über, unter oder um ein Hindernis herum zu kommen, das uns von unseren Zielen abhält. Aber wenn es um unser Gebetsleben geht, scheint so etwas Einfaches wie eine Änderung im Tagesablauf schon unüberwindbar zu sein. Sehnen wir uns danach, Christus zu sehen! Wenn wir uns wirklich nach seiner Liebe sehnen, können wir sogar auf Bäume steigen, um sie zu erlangen!

2. Beim Namen genannt. Als die Leute Zachäus im Baum sahen, sahen sie in ihm den gehassten Feind, der es verdiente, verspottet und ausgelacht zu werden. Als Jesus Zachäus im Baum sah, sah er eine Seele mit Potential, die es verdiente, voll Liebe gerufen zu werden. Jesu Fähigkeit, in die Herzen zu schauen, ermöglichte es ihm, das ganze Bild von Zachäus zu sehen. Sicher, Geld war stets sein Antrieb gewesen, aber es gab eine Offenheit in seinem Herzen, die guter Boden für den Samen sein würde. Jesus lud sich selbst bei ihm zum Essen ein; das hätte Zachäus von sich aus nie zu tun gewagt. Der Herr schämte sich nicht für Zachäus, und wie die privilegierten Seelen seiner engsten Jünger, rief er ihn beim Namen. Er will auch uns rufen!

3. Christi Glaubwürdigkeit. Die Leute begannen über Jesus zu murren – wie konnte er mit solch einem Sünder Zeit verbringen? Seine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt. Die Antwort von Zachäus beweist, dass der Weg der Rechtschaffenheit, den Jesus verkündete, wahr und wirklich ist. Jesus heilte die Aussätzigen, ließ Lahme wieder gehen und erweckte sogar die Toten zum Leben, aber die dramatische Bekehrung schwerer Sünder muss das verblüffendste seiner Wunder gewesen sein. Es war schwerer, angesichts solcher Beweise Jesus NICHT zu glauben. Als Katholiken haben wir die Aufgabe auch Zeugen für die Glaubwürdigkeit Christi zu sein, der durch die Kirche wirkt. Wenn unser Leben Nächstenliebe und Selbstverleugnung ausstrahlt, bezeugen wir, dass die Gnaden wirklich sind, die wir durch die Eucharistie und durch all die anderen Sakramente und Gnaden, die wir als Katholiken besitzen, empfangen haben.

Gespräch mit Christus: Herr, welche Freude hat dir die Bekehrung des Zachäus gemacht. Er hat ganz auf deine Gnade geantwortet. Manchmal tue ich mich schwer, auch wenn ich fühle, dass du mich rufst, einen Schritt in meinem geistlichen Leben weiterzugehen. Hilf mir großzügig zu sein, damit andere Seelen sehen, wie wundervoll es ist, dir zu folgen!

Vorsatz:  Ich werde mich heute bemühen, alle Hindernisse für mein Gebetsleben zu überwinden.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 3. November 2013

    

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