Montag, 15. April 2013

An jeder Straßenecke Jesus begegnen

Regelmäßig organisieren Legionäre Christi und Regnum Christi Wallfahrten ins Heilige Land – Eindrücke eines Pilgers

GruppenfotoGruppenfotoMit großen Erwartungen und Vorfreude kam ich am Freitag, dem 8. Februar, zum Flughafen München für die Pilgerfahrt ins Heilige Land. 39 der 44 Teilnehmer unserer Pilgergruppe starteten von hier ihre Wallfahrt.

Schon sofort nach unserer Ankunft in Tel Aviv geht es mit dem Bus nach Nazareth. Am nächsten Morgen beginnt die eigentliche Pilgerfahrt mit einer heiligen Messe in der Verkündigungsbasilika. Nazareth glänzt für mich mit seinen vielen Erinnerungen an die Zeit der Heiligen Familie und seinem orientalischen Flair. An jeder Ecke kann man sich vorstellen, Jesus, Maria und Josef zu treffen.

Eheerneuerung in Kana

Die Hirtenfelder bei Betlehem Die Hirtenfelder bei Betlehem Bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen  besuchen wir am Nachmittag Kana. Für die Ehepaare ist die Eheerneuerung in Kana ein schöner Glanzpunkt der Reise. Hier bei der Hochzeit zu Kana hat Jesus sein erstes Wunder gewirkt, sein erstes Zeichen kundgetan, die Ehe als besondere Verbindung von zwei Menschen geehrt.

Am Abend fasziniert eine äußerst gelungene Multimedia Show im Internationalen Zentrum Maria von Nazareth mit der Heilsgeschichte seit der Erschaffung der Welt. Diese Geschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk wird in den nächsten Tagen vor unseren Augen mehr als lebendig werden!

Auf den Spuren Jesu und des Alten und Neuen Testaments

Im Garten GethsemaneIm Garten GethsemaneDer nächste Morgen führt uns an den See von Genezareth, an den nur ca. zehn Kilometer langen Uferstreifen, wo Christus mehr als 80 Prozent seines öffentlichen Lebens verbrachte. Hier ist fast jeder Stein eine Erinnerung an den Herrn. Neben der Primatskapelle, wo Christus Petrus den Auftrag zur Leitung der Kirche gegeben hat, besuchen wir Kapharnaum und natürlich Magdala mit seinen einzigartigen Ausgrabungen. Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist die Fahrt mit einem Boot auf dem See.

Am folgenden Tag steigen wir auf einem Bergpfad in den Spuren Jesu und der drei Jünger hinauf zum Gipfel des Bergs Tabor. Es ist ein wunderschöner Weg durch Wiesen, Hecken, Baumhaine. Nach der heiligen Messe fahren wir hinab nach Jericho, das für uns Mitteleuropäer jetzt schon den Sommer bereit hält. Mit der Seilbahn gelangen wir zum orthodoxen Qarantal-Kloster in den Felswänden des Berges der Versuchung.

Blick auf die Grabeskirche in JerusalemBlick auf die Grabeskirche in JerusalemAuf dem anschließenden Weg nach Jerusalem ins herrliche „Notre Dame Center“ überwinden wir auf einer Strecke von nur 35 Kilometer einen Höhenunterschied von 1.000 Metern. Dies zeigt sich auch bei der Temperatur, Jerusalem ist merklich kühler, wir kommen vom Sommer zurück in den Frühling.

In Ain Karem kehren wir noch einmal an die Schwelle vom Alten zum Neuen Testament zurück. Hier besuchte Maria ihre Base Elisabeth, um ihr in der Schwangerschaft beizustehen. Zurück in Jerusalem gehen wir zur Anna-Kirche, an die Stelle, wo die Eltern der Gottesmutter wohnten. Viele andere Besucher beklatschen unsere frohen Lieder in dieser gotischen Kirche, die eine erstaunliche Akustik besitzt. Durch das moslemische Viertel begeben wir uns zum krönenden Abschluss des Tages, zur Grabeskirche mit Golgotha und dem Heiligen Grab, den Orten der Kreuzigung und der Auferstehung. Einige aus der Gruppe können sogar noch an der Anbetung der Franziskaner in ihrer Kapelle neben dem Heiligen Grab teilnehmen.

Gebet des Kreuzweges in JeursalemGebet des Kreuzweges in JeursalemNächster Höhepunkt ist am Mittwoch Betlehem mit der Geburtsgrotte. Am Morgen dürfen wir die heilige Messe direkt neben der Geburtsstätte Jesu auf Erden, in der Grotte des großen Kirchenlehrers Hieronymus feiern. Der Besuch auf den Hirtenfeldern holt uns dann jedoch ziemlich hart in die heutige Zeit zurück, als wir dort die ummauerten Siedlungen der verschiedenen Völker erleben, die alle Anspruch auf dieses Land erheben und bisher nicht zueinander finden können. Bei ihnen ist leider bis heute der damalige Friede auf den Feldern noch nicht eingekehrt.

Weiteren Stationen im irdischen Leben Christi begegnen wir in der Altstadt von Jerusalem. Am Ort der Kapelle „Dominus Flevit“ weint der Herr über Jerusalem und seine Bewohner, als er über das Kidron-Tal hinüber zum Tempelberg blickt. Wir besteigen den Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee. Beim Warten vor der Sicherheitskontrolle sehen wir zahlreiche jüdische Familien, die das Bar Mizwa ihrer Söhne feiern. Wir fühlen uns in die Zeit des Tempels zurückversetzt. Von diesem Bauwerk sind jedoch nur die Klagemauer und ein paar Stufen geblieben, die auch schon Christus gesehen haben, der ja oft im Tempel war. Die Einsetzung der heiligen Eucharistie an diesem Tag wird uns im Abendmahlsaal auf dem Zionsberg gegenwärtig. Von der Dormitio-Abtei steigen wir dann über St. Peter in Gallicantu wieder in das Kidron-Tal hinab. Den guten Abschluss des Tages bildet die Anbetung des Allerheiligsten in der Kirche der Nationen im Garten Gethsemane. Vor dem geistigen Auge wird noch einmal der Gründonnerstag mit dem Pascha-Mahl und der Gefangennahme an genau diesem Ort lebendig in uns.

An keinem anderen Ort wird man tiefer ergriffen

In der Wüste JudaIn der Wüste JudaDer Freitag beginnt sehr früh um 5.30 Uhr mit der Eucharistiefeier im Heiligen Grab. Danach bleibt vor dem Frühstück noch viel Zeit zum Beten und Meditieren in der Grabeskirche. Es ist eine besondere Erfahrung in der Ruhe des Morgens, mit den Gesängen der Kopten im Hintergrund, aber fast noch ganz ohne die Touristenscharen des Tages. Für mich die schönste Stunde der Pilgerfahrt. Später beten wir den Kreuzweg auf dem Weg, den Jesus vom Palast des Pilatus nach Golgotha mit dem Kreuz gegangen ist. Ich glaube, an keinem anderen Ort wird man tiefer von dem Leiden ergriffen, das Christus auf sich genommen hat, um uns von unserer Schuld zu erlösen. Nach dem Besuch der Klagemauer ist die Fahrt nach Abu Gosh/Emmaus der ruhige Ausklang dieses Tages. In der gotischen Kreuzfahrerkirche singen wir eine ganze Weile Kirchenlieder und genießen die friedliche Atmosphäre und die Freude dieser Pilgerreise.

Auch der Samstag kennt kein Ausschlafen. Um 6 Uhr dürfen wir auf Golgotha die heilige Messe erleben. Nach dem Frühstück geht es in die Wüste von Juda. Wir machen die wunderbare Erfahrung der grünen und blühenden Wüst, ein sehr seltenes Erlebnis. Ich verstehe nun die Bilder des Alten Testamentes von der Wüste und ihrem Glanz nach einem belebenden Regen viel besser. Vom Parkplatz über dem orthodoxen Kloster St. Georg im Wadi Qelt wandern wir in einer guten  Stunde nach Jericho hinunter, uns wegen einer möglichen Sturzbachgefahr immer weit oberhalb des Wadis haltend. Von dort fahren wir direkt an den Jordan zur Tauferneuerung. Wie es der großen Freude entspricht, getauft zu sein, herrscht am und im Jordan eine ausgelassene Stimmung in der Gruppe. Nach dem Besuch der Ruinen von Qumran baden wir zum Abschluss einer außergewöhnlichen, frohen Pilgerfahrt noch im Toten Meer.

Zum Rückflug brechen wir am Sonntag schon um 2 Uhr morgens aus dem Notre Dame Center auf zum Flugplatz Tel Aviv. Frohgelaunt erreichen wir nach zehn Tagen am Vormittag wieder München.

G. Grötsch

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  • Untertitel:

    Regelmäßig organisieren Legionäre Christi und Regnum Christi Wallfahrten ins Heilige Land – Eindrücke eines Pilgers

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
  • Region: Israel

    

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