Schon zu Beginn hatten die Teilnehmerinnen den Eindruck, Gottes Wirken erleben zu dürfen: Trotz angekündigten Regens startete die Wanderung von der Kienklause zum Hochleckenhaus bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. An einer Aussichtsstelle mit Blick auf den Attersee gab Eva Gloserová (gottgeweihte Frau im Regnum Christi) den Frauen einen geistlichen Impuls mit: „Gott lädt uns ein, uns auf den Weg zu machen. Er geht voran und will uns beschenken.“
Gott, meine Zuflucht
Der Aufstieg war für manche herausfordernder als gedacht – es galt 959 Höhenmeter zu überwinden –, umso größer war die Freude, das auf 1.577 m gelegene Hochleckenhaus zu erreichen. Im Licht der Abendsonne feierte P. Joachim Richter LC für die Gruppe die heilige Messe – für viele das Highlight des Tages.
In den nächsten Tagen folgten immer wieder kurze geistliche Impulse. Eva Gloserová betrachtete u.a. Psalm 16 und beschrieb, wie David im Alten Testament zu Gott in Beziehung stand: „Gott ist unser Ursprung, er möchte unsere Zuflucht und unsere Heimat sein, er ist ein lebendiger, ein fürsorgender Gott und er ruft uns zu einer immer tiefen Freundschaft mit ihm, dass wir sagen können: Herr, du bist mein Leben.“
Der lebendige Gott
Im Laufe des Wochenendes teilten die Frauen in Kleingruppen ihre persönlichen Glaubenserfahrungen und bestärken sich gegenseitig. Einige Zeugnisse der Teilnehmerinnen:
- „Gott ist lebendig, weil er immer da ist, er schenkt mir Frieden auch in schweren Zeiten.“
- „Ich finde Trost und Kraft in den Sakramenten und in der Anbetung.“
- „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Frieden finden kann, auch im tiefsten Leid.“
- „Der Weg in den Himmel wie ein Bergaufstieg: es ist mühsam. Aber dazwischen gibt es wunderbare Aussichtspunkte. Gott beschenkt uns immer wieder und macht neuen Mut.“
- „Der Weg mit Gott ist immer auch ein Weg mit den Mitmenschen. Die Gemeinschaft trägt mich.“
Zur Sprache kamen auch der persönliche Umgang im Alltag mit schwierigen Lebensphasen und -situationen. Eine Teilnehmerin berichtete, wie sie schwierige Zeiten in ihrem Leben mit der Hilfe Gottes bewältigen konnte und die Wahrheit der Worte erfuhr: „Denn du wirst mich nicht dem Totenreich überlassen (…) du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt“(Ps 16,10-11).
Andere bewegende Zeugnisse zeigten, wie Gott in Krisen trägt – ganz im Sinne des Psalms: „Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt“ (Ps 16,11).
Ermutigung und Glaubensstärkung
Dass lebendige Glaubensgemeinschaft verbindet und Freude bringt, erlebten alle am Samstagvormittag auf dem Weg zum Brunnkogel. Trotz schlechten Wetters traten alle gut gelaunt die einstündige Wanderung an. Mehrmals wurde spürbar, wie gut es den Frauen tat, die Herausforderungen des Alltags – Ehe, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen – hinter sich zu lassen, und sich in einer angenehmen Atmosphäre und der wunderschönen Landschaft unterhalten zu können.
Alle machten die Erfahrung, dass Natur, gemeinsames Beten, Lobpreis und Gemeinschaft neue Freude, Ermutigung und Glaubensstärkung bewirken können. Viele Teilnehmerinnen nutzen auch die Möglichkeit zur Beichte oder zu einer geistlichen Aussprache.
Der Abstieg begann zunächst im Nebel und bei kühlen Temperaturen. Doch schon nach wenigen Höhenmetern lichtete sich der Himmel, die Sonne brach durch und eröffnete den Blick auf die majestätische Bergwelt und den türkisfarbenen Attersee. Diese Kulisse unterstrich die Worte aus dem abschließenden geistlichen Impuls:
„Was ist der Himmel? Der Himmel ist Gott. Der Himmel ist unsere Erfüllung. Wir sind berufen, zu einer immer tieferen Freundschaft und Vereinigung mit Gott, so dass wir letztlich sagen können: Gott, du bist mein Leben, du bist mein Glück (Ps 16,2).“
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