Der Christkönigssonntag trägt eine besondere Spannung in sich: Er lenkt den Blick auf Jesus Christus sowohl als Mitte und Orientierung als auch als Freund und Erlöser. Für einige Frauen und Männer aus ganz Deutschland wurde dieses Fest in diesem Jahr zugleich zum Tag einer persönlichen Antwort – mit dem Eintritt ins Regnum Christi. Im Anschluss daran erzählten sie, dass es dabei um mehr geht als um einen formalen Akt: um ein „Ja“, das im Gebet, in der Gemeinschaft und in der Mission konkrete Gestalt annimmt.
Gemeinschaft, die trägt – und ein „Ja“ zu Jesus Christus
Als Katharina Fox (51), Ehefrau und Mutter aus Baden-Württemberg (Apostelgemeinschaft Stuttgart–Karlsruhe), am Christkönigssonntag aufgenommen wurde, prägte sie vor allem die Feier selbst. Die feierliche Liturgie und die Versprechen, die sie „bewusst laut“ aussprach, hätten eine große Kraft entfaltet, sagt sie. Gerade dieses bewusste Aussprechen habe ihr gezeigt, wie sehr dieser Schritt aus ihrem Innersten kommt: Christus als König – das sei für sie „ein wunderbares, kraftvolles Bild“. In diesem Bild steckt ein Entschluss: „Ja, ich will Dir folgen, entschiedener und inniger als bisher.“
Dass dieser Entschluss nicht im Privaten stehen bleibt, sondern von einer Gemeinschaft getragen wird, hat Katharina tief bewegt. Sie erlebte „große Freude“ und ein „herzliches Willkommen“ – von Laien und Priestern. Offenheit, echtes Interesse am Menschen und an seiner Lebensgeschichte: Für sie fühlte sich das an „wie eine Familie, die sich über Zuwachs freut“.
Dieser Gedanke taucht auch bei Finley Nattrodt (17) aus Baden-Württemberg (Apostelgemeinschaft Stuttgart–Karlsruhe) auf. Er beschreibt den Moment der Aufnahme als den Punkt, an dem alles „richtig offiziell“ wurde – und zugleich familiär: Es habe sich „sehr gut angefühlt“, „so, als wäre man in eine Familie aufgenommen worden“. Für Finley wurde genau dieser Augenblick zum Ausdruck einer Entscheidung, die längst in ihm gereift war.
Vom „Man macht das eben so“ zum persönlichen Glaubenszeugnis
Bei Katharina steht hinter dem Schritt eine Glaubensgeschichte, die sich in den letzten Jahren spürbar vertieft hat. Ihr Glaube sei „viel lebendiger geworden“ – aus Tradition und dem Gedanken „das macht man in meiner Herkunftsfamilie eben so“ sei tiefe Überzeugung und eine Begegnung mit Jesus geworden. Darum reicht es ihr nicht, den Glauben auf den Sonntag zu begrenzen: Sie spricht von der innigen Mitfeier der heiligen Messe, von der Begegnung mit Jesus in der Anbetung, vom Wunsch, den Heiligen Geist im eigenen Leben wirken zu lassen, und von einem wachsenden Vertrauen.
Besonders wichtig ist ihr dabei ein Perspektivwechsel: Nicht die eigene Leistung entscheide, sondern „Gottes Wirken in mir“. Geistliche Exerzitien, Einkehrtage und Familienwochen, die längst zur Jahresgestaltung gehören, hätten in ihr und ihrer Familie „neues, tiefes Feuer entfacht“. Ihr Bekenntnis bringt es auf den Punkt: Jesus ist König und Herr – „in meinem Herzen, in unserer Familie und in unserem Haus“.
Auch Maria Kaiser (21) aus Bayern (Apostelgemeinschaft Südostbayern) verbindet den Christkönigssonntag mit diesem Zentrum. Für sie war der Eintritt an diesem Fest „sehr bedeutungsvoll“, weil der Tag sie daran erinnert, dass Christus immer mehr der Mittelpunkt ihres Lebens sein soll. Ihm am Christkönigsfest „auf bewusste Weise“ das Herz erneut zu schenken und zugleich Mitglied zu werden, empfindet sie als etwas ganz Besonderes.
Christus als König: keine Macht, sondern Liebe, die führt
Maria Kaiser beschreibt, was sie meint, wenn sie Christus „König“ nennt. Für sie hat das nichts mit Macht oder Herrschaft im weltlichen Sinn zu tun. Christus als König bedeutet ihr vielmehr eine liebevolle, tragende Autorität: Er ist derjenige, dem sie ihre Entscheidungen anvertrauen möchte. Sein Blick auf die Menschen, seine dienende Haltung, seine Treue – all das wird für sie zum Vorbild. Und es weitet den Horizont: Christus erinnere sie daran, „dass mein Leben nicht nur mir selbst gehört, sondern für etwas Größeres bestimmt ist“.
In dieser Perspektive wird Mitgliedschaft nicht zu einem Etikett, sondern zu einer Richtung: weg vom Ich, hin zu Christus – und zu einer Sendung mitten im Alltag.
„Ich wusste, dass ich hier richtig bin“ – junge Stimmen aus der Apostelgemeinschaft
Für Jona van den Dolder (16), Schüler aus Nordrhein-Westfalen (Apostelgemeinschaft Ratingen), war es ein sehr konkreter Moment: Als er mit dem Weihegebet fertig war und anschließend von der Gemeinschaft aufgenommen wurde, wusste er: „Ich bin in der richtigen Gemeinschaft und hier ist mein Platz.“ Es blieb nicht bei diesem inneren Wissen. Jona betont auch die Atmosphäre danach: die „Freude und Wärme“, mit der ihn alle noch einmal einzeln empfangen haben.
Sein Weg ins Regnum Christi ist eng mit Erfahrungen bei ECYD- und RC-Veranstaltungen verbunden. Auf Camps und anderen Treffen habe er sich „immer sehr wohl gefühlt“. Besonders prägend wurden dann drei Jahre an der Apostolischen Schule (bis Sommer 2024). Dort lernte er die Gemeinschaft tiefer kennen – und spürte zunehmend, dass dies seine „geistliche Familie“ ist, „in die ich reingehöre“.
Was er sich für seinen Alltag erhofft, formuliert Jona erstaunlich klar: Er möchte Vorbild sein – so, dass andere merken, „dass ich etwas habe, was ihnen fehlt“, und dass sie sich auf die Suche machen. Gleichzeitig wünscht er sich Begleiter: „viele Freunde und Menschen“, die ihn auf seinem Weg begleiten und ihm zur Seite stehen.
Wenn er auf vergangene Höhepunkte schaut, nennt er immer wieder das Christkönigsfest: Es berührt ihn, „eine Gemeinschaft zu sehen, die lebt und in deren Mitte Jesus steht“. Und er liebt Veranstaltungen wie das „Thrive“, wo man Zeit mit Freunden verbringt, „sich vom Alltag ausruhen“ kann – um „mit neuer Kraft wieder in den Alltag zu starten“. Für Jona gehört zum Glauben eben nicht nur Anstrengung, sondern auch Stärkung: Gemeinschaft als Ort, an dem Jesus im Zentrum steht und der Mensch aufatmen darf.
Ähnlich erzählt Finley von einem Weg, der über eine erste, konkrete Erfahrung lief: Als er zum ersten Mal auf einem ECYD-Camp war, wurde ihm klar: „Das wollte ich auch.“ Er trat ins ECYD ein – und beschreibt diese Begegnung als seine erste, entscheidende Berührung mit dem Regnum Christi. Was ihn anzog? „Diese Gemeinschaft, diese Atmosphäre und diese spirituelle Art“ – sie habe ihn „total beeindruckt und angezogen“.
Für Schule, Freundeskreis und Zukunft verbindet er die Entscheidung mit einem Auftrag: Er möchte „ein vorbildhaftes Beispiel im Glauben“ sein und etwas von dem weitergeben, „was mir das RC geschenkt hat“. Gleichzeitig möchte er „das Reich Gottes verbreiten“ – und selbst „im Glauben immer weiterwachsen“. Besonders kostbar sind ihm Gebets- und Anbetungszeiten in Gemeinschaft. Als einen der schönsten Momente nennt er das gemeinsame Gebet und die Eucharistische Anbetung, etwa beim Sommer-Coworker-Kurs, wo er „richtig gute und schöne Momente gesammelt“ habe.
Glaube als Familienweg: „christliche Privatschule“ der Nächstenliebe und Freude
Dass der Eintritt nicht nur Einzelne betrifft, zeigt das Ehepaar Maria und Jaroslav Tlucak aus Bayern (Apostelgemeinschaft Südostbayern). Auf die Frage, was sie am Christkönigssonntag besonders angesprochen hat, nennen sie zwei klare Punkte: die Freude in der Gemeinschaft – und den Fokus auf Jesus Christus.
In ihrer Familie steht der Glaube „an erster Stelle“, und genau dabei erleben sie das Regnum Christi als Hilfe, „in Gemeinschaft im Glauben zu wachsen“. Ein Bild bleibt hängen: Für ihre Kinder sehen sie das RC wie eine „christliche Privatschule“ der Nächstenliebe und der Freude. Damit verbinden sie etwas sehr Konkretes: Sie erhoffen sich „wahrhaftige geistliche Unterstützung“ in der Erziehung, biblische Werte und Tugenden, dazu „Gnade und Wachstum im Glauben“. Und was sie selbst einbringen möchten, formulieren sie ebenso schlicht wie umfassend: „Das Reich Gottes in der Welt zu verbreiten.“
Weggemeinschaft, Heilung, Sendung: was die Neuen suchen – und einbringen
Was sich wie ein roter Faden durch alle Zeugnisse zieht: Niemand spricht von einer abgeschlossenen Ankunft, sondern von einem Weg. Katharina beschreibt ihre Hoffnung auf eine Weggemeinschaft zur Heiligkeit: Wachstum und Reife im Glauben bedeuten für sie auch Heilung – sogar „Heilung von (Kindheits-)Wunden“. Sie wünscht sich beides: Korrektur und Ermutigung. Und sie verbindet das direkt mit Apostolat: Als Apostel Jesu Christi möchte sie „in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten“ die Frohe Botschaft zu den Menschen bringen. Gleichzeitig richtet sie den Blick auf das, was sie am meisten prägt: ihre Berufung als Ehefrau und Mutter. Sie möchte sie „tiefer, echter, mutiger, froher“ leben – im Alltag, nicht nur in besonderen Momenten.
Ihr Anliegen für die Gemeinschaft ist ebenso klar: die Schönheit und Lebendigkeit des katholischen Glaubens so zu den Menschen zu bringen, dass es sie wirklich anspricht. Genau so hat sie Laien und Priester im Regnum Christi bisher erlebt – und daran will sie mitwirken, besonders „für Ehen und Familien“. Dahinter steht eine Hoffnung, die sie „unerschütterlich“ nennt: Wenn Gott wieder in die Mitte von Herz und Leben rückt, können Menschen, Familien und auch die Gesellschaft heil werden. „Mit Gott im Fokus“ lasse sich vieles ordnen und lösen – und das Regnum Christi leiste dazu einen wertvollen Beitrag.
Auch Maria Kaiser denkt Gemeinschaft nicht nur privat: Sie wünscht sich, gemeinsam im geistlichen Leben zu wachsen – besonders im Gebet und in der Nachfolge Jesu. Ihr ist wichtig, dass Wachstum nicht nur „für mich selbst“ geschieht, sondern dass die Gemeinschaft zusammen Christus sichtbar macht. Sie hofft auf gegenseitige Unterstützung und auf Zusammenarbeit in Apostolaten. Und was sie konkret einbringen möchte, klingt nach einer Haltung, die Raum schafft: ihre Bereitschaft, sich einzusetzen, ihre Talente – und „vor allem ein offenes Herz“: für Gott, für die Mitmenschen und für das, was die Gemeinschaft braucht.
Christus als Mitte – als Apostel in die Welt gesandt
Die Kurzinterviews zeigen: Ob Mutter, Ehepaar oder Jugendliche: Alle sprechen von Jesus Christus als Mitte. Sie erzählen von Momenten des Gebets, die das Herz berührt haben. Sie beschreiben Gemeinschaft als geistliche Familie, die trägt. Und sie verbinden den Eintritt mit einer Bewegung nach außen: Vorbild sein, Glaube weitergeben, Reich Gottes verbreiten – in Schule, Familie, Freundeskreis und Gesellschaft.
Könnte das Regnum Christi eine geistige Heimat für Dich sein?
Wie kannst Du herausfinden, ob Gott Dir das Regnum Christi als geistige Heimat zugedacht hat? Auf unserer Webseite geben wir dazu eine kleine Anleitung und praktische Ratschläge.