„Europa hat viele Herausforderungen, aber auch eine große Sehnsucht nach Gott“

Wechsel im Sekretariat der Regnum-Christi-Föderation in West- und Mitteleuropa – Interview mit Leticia Vera

Stabwechsel im Sekretariat der Regnum-Christi-Föderation (Territorium West- und Mitteleuropa): Gloria Kerrand folgt als Sekretärin auf Leticia Vera, die nach vier Jahren in dieser Aufgabe künftig verstärkt in der Erwachsenenpastoral in Deutschland tätig ist.

Vieles geschah am Schreibtisch – Mails, Meetings, Dokumentation –, doch Reisen in die verschiedenen Länder des Territoriums gaben Leticia einen Blick für das Ganze: „Wie das Charisma in verschiedenen Kulturen Wurzeln schlägt und Antworten auf konkrete Bedürfnisse gibt.“

Beide Personalien unterstreichen die zentrale Bedeutung einer professionell organisierten Sekretariatsarbeit für Leitung, Koordination und Kommunikation im Dienst der ganzen Gemeinschaft im Territorium.

Aufgaben und Bedeutung des Sekretariats

Das Territorialsekretariat ist die Schaltstelle für die Arbeit des Territorialen Leitungskollegiums (CDT) der Regnum-Christi-Föderation. Es bereitet Sitzungen vor, führt Protokoll, sorgt für die Nachverfolgung von Beschlüssen und koordiniert territoriale Vorhaben wie die „RC-Convention“ oder Treffen mit der Leitung des RC in den verschiedenen Ländern des Territoriums. Hinzu kommen Prozessmanagement (z. B. für Ernennungen auf territorialer und nationaler Ebene), der Aufbau von Synergien zwischen den Ländern sowie deren regelmäßige Unterstützung. Ein Großteil dieser Tätigkeit erfolgt im Hintergrund: interne Kommunikation, Termin- und Aufgabenmanagement, Dokumentation und verlässliche Abläufe, ergänzt durch punktuelle Besuche vor Ort zur Vernetzung.

Wertschätzung und Einordnung

In einem Schreiben an Mitarbeitende würdigte Territorialdirektor P. Valentin Gögele LC den Beitrag von Leticia Vera „von den ersten Schritten der Föderation bis zum Aufbau zentraler Prozesse“ als „tragenden Eckstein“ – vieles sei leise und im Hintergrund geschehen, habe die Entwicklung des Territoriums jedoch entscheidend geprägt. Zugleich begrüßte er Gloria Kerrand im neuen Dienst und hob deren „Engagement und frische Perspektive“ hervor.

Auch Leticia Vera bedankte sich in einer internen Nachricht für das Vertrauen der vergangenen Jahre, in denen sie die Vielfalt des Territoriums kennengelernt habe. Sie bleibt in Europa und wird sich in Deutschland der Erwachsenenpastoral widmen.

„Deutschland hat Durst nach Gott“ – Leticia Vera im Gespräch

Leticia, Du bist Gottgeweihte Frau im Regnum Christi, stammst aus Mexiko und hast schon in vielen Ländern gewirkt, bevor Du 2020 nach Deutschland gekommen bist. Was hat Dich damals besonders hierhergezogen, und warum möchtest Du hier weiterwirken?
Leticia:
Schon als Kind hatte ich engen Kontakt zur deutschen Kultur. Nach meiner Zeit in Rom wurde mir ein Einsatz hier angeboten; das habe ich gern angenommen. Deutschland interessiert mich kulturell, und ich habe hier in den letzten Jahren viele Menschen kennengelernt, die nach Glaubensbildung und Begleitung suchen.

Deine Ausbildung verbindet Wirtschaft, Bildung und Religionswissenschaften. Wie prägt das Deine Sendung?
Leticia:
Ich habe zunächst Ökonomie studiert, mich dann Gott geweiht und in Pädagogik und Religionswissenschaften weiterstudiert. Ab 2014 übernahm ich in Mexiko Budgetverantwortung für Werke und Bildungseinrichtungen und habe dafür einen Finanz-Master abgeschlossen. Diese Mischung aus Pastoral- und Administrationskompetenz hilft mir – fachlich und in der Zusammenarbeit mit Menschen.

Was waren für Dich die größten Herausforderungen in Deutschland?
Leticia:
Das Klima und die Sprache. Die kurzen Wintertage waren eine Umstellung, und Deutsch habe ich – auch wegen der Pandemiezeit 2020 und viel englisch-/spanischsprachiger Arbeit – erst nach und nach vertieft. Das bleibt ein Ziel.

Wie beschreibst Du die Arbeit im Sekretariat des Territorialen Leitungskollegiums?
Leticia:
Kernaufgaben waren: Sitzungen vorbereiten, Protokolle erstellen, Aufgaben nachhalten; territoriale Aktivitäten organisieren; Prozesse wie Ernennungen aufsetzen und begleiten; Synergien zwischen Ländern fördern; nationale Direktoren unterstützen. Dazu kamen viele Rücksprachen, Dokumentation und Besuche vor Ort.

Worauf konzentrierst Du Dich künftig?
Leticia:
Auf die Erwachsenenpastoral: Exerzitien, Einkehrtage, Pilgerfahrten und Formationsangebote – Räume, in denen Menschen Glauben, Bildung und Gemeinschaft erleben können.

Welche Perspektive siehst Du für das Wirken des Regnum Christi in Deutschland?
Leticia:
Es gibt eine spürbare Sehnsucht nach Sinn, Glaubenswissen, geistlicher Begleitung und Gemeinschaft. Regnum Christi kann darauf mit Dialog und konkreten Wegen des christlichen Lebens antworten.

Gibt es ein Bibelwort oder einen Gedanken, der Dich auf Deinem Weg als Gottgeweihte Frau immer wieder neu stärkt?
Leticia:
„Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein“ (Hld 2,16) sowie Mt 11,28–30 und Mk 10,29–30.

Danke für das Gespräch und weiterhin Gottes Segen!

„Ich kenne das Netzwerk – und will Kommunion stärken“ – Vorstellung von Gloria Kerrand

Gloria stammt aus Tampico (Mexiko), ist 31 Jahre alt, verheiratet und lebt in Paris. Sie hat Philosophie und Bioethik am „Ateneo Pontificio Regina Apostolorum“ in Rom studiert; die Auseinandersetzung mit der christlichen Anthropologie und grundlegenden Lebensfragen prägt ihr Profil. Den Weg ins Regnum Christi fand sie mit 14 über die „Mega-Missionen“ in der Karwoche in Mexiko; im Anschluss engagierte sie sich zwei Jahre als Coworkerin im RC. Diese Jahre hätten ihr Gebetsleben und die Verbindung zu Christus vertieft, berichtet sie.

Sie bringt nach eigener Aussage eine breite Vertrautheit mit der Netzwerkarbeit im Regnum Christi aus unterschiedlichen Werken und Territorien mit – in engem Kontakt mit Laien, Gottgeweihten und Priestern. Diese Erfahrung helfe, lokale Bedürfnisse und Potenziale zu verstehen und den „Geist der Communio“ zu fördern. „Ich bin bereit, die Aufgabe als Sekretärin für Europa verantwortlich zu übernehmen – in der Hoffnung, zu einer festeren Gemeinschaft zwischen den verschiedenen Realitäten des Regnum Christi auf diesem Kontinent beizutragen“, sagt sie. Von sich selbst sagt sie, sie arbeite verantwortlich, proaktiv und teamorientiert – organisiert und offen für verschiedene Kulturen.

Ausblick

Mit dem Wechsel im Sekretariat setzt die Föderation auf Kontinuität in den Abläufen und auf Vernetzung über Landesgrenzen hinweg. Die Kombination aus strukturiertem Prozess- und Kommunikationsmanagement einerseits und seelsorglicher Präsenz andererseits bildet die Grundlage, damit Leitung, Projekte und lokale Initiativen im Territorium verlässlich zusammenwirken können.

Wechsel im Sekretariat der Regnum-Christi-Föderation in West- und Mitteleuropa – Interview mit Leticia Vera

„Europa hat viele Herausforderungen, aber auch eine große Sehnsucht nach Gott“

Neue Leitungsteams für die Apostelgemeinschaften (APG’s) des Regnum Christi in Deutschland und Oberösterreich ernannt.

Verantwortung übernehmen – Gemeinschaft gestalten

Die Leitung des Regnum Christi in Deutschland traf sich im Juni zur ordentlichen Sitzung in der Nähe von Pforzheim – aktuelle Themen

Leitung als Mitverantwortung

Mit ganzem Herzen für Christus: Betti Duda legte ihre ersten Gelübde als Gottgeweihte des Regnum Christi ab.

Vom stillen Ruf zum entschiedenen Ja