„In jedem von uns schlummert ein Held, jeder träumt im Stillen davon, ein Held zu sein“, begrüßten P. Martin Baranowski LC und P. Michael Hemm LC die Teilnehmer des Camps.
Über „christliche Helden“ kann in verschiedenen Kontexten gesprochen werden. Im Allgemeinen wird ein christlicher Held als jemand angesehen, der gemäß der Lehre Jesu Christi und der christlichen Werte und Prinzipien handelt, insbesondere in Zeiten der Prüfung oder Herausforderung, und dabei Eigenschaften wie Mut, Selbstlosigkeit, Demut und Glauben zeigt.
Was ist ein Held?
„Ein Held ist eine Person, die besondere, außergewöhnliche Leistung vollbracht hat. Dabei kann es sich um reale (Jeanne d'Arc oder Mahatma Ghandi) oder fiktive Personen (König Artus, Harry Potter, Odysseus) handeln oder um Gestalten der Geschichte", erklärte P. Michael.
Viele Figuren in der Bibel, wie David, Esther, Paulus oder Petrus, könnten als christliche Helden betrachtet werden, da sie trotz großer Widrigkeiten fest im Glauben standen und wichtige Rollen in der Geschichte des Christentums spielten. P. Michael: „Auch die Bibel erzählt die Geschichte von Helden, zum Beispiel von David, der Größe nicht nur im Kampf, sondern auch in der Barmherzigkeit zeigte. Diese biblischen Helden bereiten auf Jesus Christus vor, der die größte Heldentat der Geschichte vollbracht hat, weil er für uns am Kreuz gestorben ist und auch seine Jünger dazu geführt hat, auch Helden zu werden.“
Das christliche Heldentum ist die Heiligkeit: „Durch die Taufe ist jeder Christi zur Heiligkeit berufen. Sie ist daher nicht nur für einige Auswählte bestimmt und ruft zur konkreten Christusnachfolge, die nicht aus eigener Kraft, sondern nur mit der Gnade Gottes möglich wird. Die Heiligen sind die wahren Helden, die eine Spur in der Geschichte hinterlassen.“
Was zeichnet christliche Helden aus?
Während sich viele „Helden“ durch Zerstörung und Gewalt hervortun, zeichnen sich die christlichen Helden dadurch aus, dass sie etwas aufbauen und den Nächsten lieben. „Helden der Nächstenliebe waren zum Beispiel Mutter Teresa, die sich um die Ärmsten der Armen in Kalkutta kümmerte, P. Maximilian Kolbe, der sich im KZ Auschwitz freiwillig an bot, den Platz eines anderen Gefangenen einzunehmen, der zum Tod durch Verhungern ausgewählt worden war und damit einem Familienvater das Leben rettete, sowie Damian Deveuster, der sich als Missionar um die Aussätzigen auf der hawaiianischen Insel Molokai kümmerte.“
Ein Held zeige sich besonders in den Schwierigkeiten: „Gott erspart uns die Schwierigkeiten nicht, sondern sie sind die Chance, dass wir uns bewähren können.“ Auch seien wir als Christen Helden mit einer besonderen Sendung: „Wir sind nicht zum Angeben berufen, sondern zum Dienen“, klärte P. Martin die Jungs auf. „Wir müssen nur unsere Sendung im Alltag entdecken und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt. Gott vertraut uns Menschen an, weil er durch uns wirken möchte.“
Auf dem Weg der Jüngerschaft
Wir Christen sind, ähnlich der ersten Jünger Jesu, auch heute zur Gemeinschaft mit Jesus gerufen. Jesus lädt uns zur Freundschaft mit ihm ein. In diesem Sinne halten die Jungen auch bei der Vorbereitung und Gestaltung der hl. Messen im oberfränkischen Wallfahrtsort Gößweinstein mit. Die Basilika, auch bekannt als Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, wurde zwischen 1730 und 1739 von Balthasar Neumann erbaut und ist eines der Hauptwerke fränkischer Barockarchitektur.
Das gemeinsame Morgen- und Abendgebet, die abendliche Anbetung und die Nacht der Versöhnung sowie die Betrachtung und Reflexion über die zweite Staffel der Serie „The Chosen“ machten die Jungen mit Jesus vertraut. Ein abendliches Kinoforum thematisierte den Lebensweg des hl. Papstes Johannes Paul II., der inmitten der schrecklichen Erfahrung des II. Weltkriegs und des nationalsozialistischen Terrors sowie im religionsfeindlichen Umfeld des kommunistischen Regimes in seinem Heimatland Polen zum Zeugen der Hoffnung wurde.
Helden im Alltag
Neben berühmten biblischen Figuren oder Heiligen gibt es viele Menschen, die in ihrem täglichen Leben den christlichen Glauben im Alltag leben und in schwierigen Situationen Mut und Selbstlosigkeit zeigen. Im Camp wurde deutlich: Heldentum zeigt sich nicht nur in den großen Momenten, sondern auch in den Herausforderungen des Alltags. Und das nicht nur bei den Camp-Aktivitäten wie Fußball, Nachtspiel, Besuch der Sommerrodelbahn und Tropfsteinhöhle. Beim Klettern, einer Kanufahrt auf der Wiesent (Fluss in Bayern, der für das malerische Wiesenttal bekannt und ein bedeutendes Natur- und Kulturerbe ist) und Erlebnisbad waren ebenfalls Mut gefragt.
Nicht jeder, der als „Held“ betrachtet wird, muss notwendigerweise spektakuläre Taten vollbringen. Manchmal sind es die kleinen, alltäglichen Werke des Glaubens und der Nächstenliebe, die als besonders heldenhaft angesehen werden. Beim Teamleben, Erledigung der Hausarbeit, der Umgang mit der Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Ausdauer übten die Jungs deshalb mit Herausforderungen umzugehen. Dabei wurde deutlich: Oft erspart uns Gott die Schwierigkeiten und Herausforderung nicht, sondern lässt sie zu als eine Chance, uns zu bewähren und zu wachsen. Dabei dürfen wir immer auf die Nähe Jesu zählen, der selbst den Weg des Kreuzes gegangen ist, und uns seine Kraft schenkt.
Feedback einer Mutter
„Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Worte Arbeit mit meinen Jungs! Sie kamen sehr berührt und glücklich zurück. Mit jedem Treffen/Begegnung/Gebet vertiefen sie ihre Beziehung zu Gott.“
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