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Mittwoch, 1. August 2012

Das Innerste Jesu zu sehen bekommen

Tägliche Meditationen - 5. August 2012
Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis


P. James Swanson LC

Joh 6,24-35
In jener Zeit, als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Du kennst alle meine Gedanken, Wünsche, Absichten und Taten. Und trotzdem liebst du mich. Ich danke dir für das höchste Geschenk deiner selbst in der Eucharistie, in der ich dir wirklich begegnen kann. Ich vertraue auf deine Liebe und überlasse mich ganz dir.

Bitte: Herr, hilf mir, nicht nach Zeichen auszuschauen, sondern mich zu bemühen, in deiner Liebe zu bleiben.

1. Was hast du in letzter Zeit für mich getan? Die Menge bittet Jesus um ein Zeichen und das ist seltsam. Ist es nicht die gleiche Menge, die er einen Tag zuvor mit fünf Broten und zwei Fischen gespeist hat (vgl. Joh 6,1-14)? Sagten sie damals nicht: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.“ (Joh 6,14)? Musste sich Jesus nicht von ihnen zurückziehen, weil sie ihn zum König machen wollten (vgl. Joh 6,15)? Manchmal bin ich genauso. Es gibt eine Überfülle an Wohltaten, die Jesus mir erwiesen hat. In dem Augenblick, in dem sie mir zuteil werden, empfange ich sie mit Freude. Vielleicht bin ich dankbar, aber meistens schenke ich Jesus nicht genug Vertrauen. Auch wenn ich nicht vergesse, ihm zu danken, scheine ich schon am nächsten Tag (manchmal sogar noch eher) alles vergessen zu haben. Ich bitte wieder um neue Gaben. Vielleicht glaube ich, dass er nie etwas für mich tut. Wie ist es möglich, dass ich so unfähig bin, alle Zeichen seiner Liebe, die er mir jeden Tag gibt, zu erkennen?

2. Die Menge wird ausgerechnet durch den Psalm, den sie Jesus vorhalten, verurteilt. Die Menge zitiert die Schrift, um Jesus dazu zu bringen, Brote zu vermehren: „Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen“ (Ps 78,24). Sie suchten ihren eigenen materiellen Vorteil und wollten ihn dazu bringen, ein Wunder zu bewirken, das sie jeden Tag ernähren würde, wie das Manna in der Wüste, das ihre Vorfahren vierzig Jahre lang nährte. Jedoch verurteilen ihre eigenen Worte sie. Psalm 78 spricht von der Hartherzigkeit ihrer Vorfahren in der Wüste, trotz des Mannas und anderer Zeichen, die der Herr für sie getan hat: „Da aßen alle und wurden satt; er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten…. Doch sie sündigten trotz allem weiter und vertrauten nicht seinen Wundern.“ (Ps 78,29,32). Behandelt mich Jesus nicht mindestens ebenso gut wie die Hebräer in der Wüste? War er nicht immer bereit, mir zu helfen?

3. Jesus gibt uns immer Besseres als das, worum wir bitten. Sie bitten um mehr gewöhnliches Brot, aber Jesus verspricht ihnen etwas Besseres – Brot, um die Seele zu nähren. Er beginnt mit Alltäglichem und leitet dann das Gespräch auf mehr geistige Dinge über. Uns ist wohl bewusst, wie sehr wir gewisse Dinge täglich brauchen, wie das Brot zum Beispiel. Jesus gibt uns zu verstehen, dass wir ebenso etwas brauchen, wenn nicht sogar mehr, was unsere Seele nährt. Die Menge aß gestern und war gestern zufrieden. Heute sind sie wieder hungrig und kommen zu Jesus in der Hoffnung, dass ihnen etwas wie das Manna gegeben wird, das sie jeden Tag sättigen wird, so dass sie sich nicht wieder Sorgen wegen des alltäglichen Hungers machen müssen. Jesus geht darüber hinaus und spricht zu ihnen von einem Brot, das kommt, ein Brot, das ihre Seele so nähren wird, dass sie nie mehr nach einer anderen geistigen Quelle suchen müssen. Er gibt ihnen etwas bei weitem Besseres als das, um was sie ihn baten: das Brot seines eigenen Leibes.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, so häufig sehe ich die Dinge nur aus meiner Perspektive der Selbstsucht. Ich denke nur an mich selbst und sehr materialistisch, wobei ich all das nicht erkenne, was im übernatürlichen Bereich geschieht, als da sind die himmlischen Gaben, die du mir jeden Tag schenkst. Hilf mir, mich mehr um meine Seele zu kümmern und weniger selbstsüchtig zu sein. Hilf mir, deiner Güte zu vertrauen und mich von dir führen zu lassen.

Vorsatz: Ich will heute einen Weg finden, Jesus in der Eucharistie zu begegnen. Wenn dies allerdings unmöglich ist, werde ich die geistliche Kommunion machen und Jesus bitten, in mein Herz zu kommen, auch wenn ich ihn in diesem Augenblick nicht empfangen kann, um ihn zu bitten, meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu ihm zu stärken.

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    Tägliche Meditationen - 5. August 2012
    Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis


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