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Freitag, 7. Juni 2013

Ein reines Herz

Tägliche Meditationen - 14. Juni 2013

Freitag der zehnten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Kaderabek LC

Mt 5,27-32
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.

Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

Einführendes Gebet:  Herr, heute will ich deine Liebe in ihrem Wirken betrachten. Du bemühst dich beständig, mir deine Gegenwart in meinem Leben bewusst zu machen, und ich bin dir sehr dankbar. Ich danke dir, Herr, für einen weiteren Tag. Er ist eine neue Möglichkeit, meine Liebe und Freundschaft mit dir zu vertiefen.

Bitte: Erschaffe in mir ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. (Ps 51,12)

1.  Achte auf deine Augen. Jesus geht in seinem Anspruch für ein reines Herz tiefer als im Alten Testament. Er lehrt, dass es eine schwere Sünde sei, eine Frau auch nur lustvoll anzuschauen, als ein Objekt, um lüsternes Verlangen zu befriedigen. Jesus sagt nicht, dass es eine Sünde wäre, eine Frau als wunderschön zu erkennen oder – umgekehrt – dass es sündhaft sei, wenn eine Frau einen Mann als gutaussehend anerkennt. Nur wenn wir den anderen als ein Objekt betrachten und unreine Gedanken über ihn oder sie haben, sündigen wir. Mit anderen Worten: die Versuchung ist nicht bereits Sünde, nur wenn wir der Versuchung in unserem Herzen Raum geben, indem wir damit in unseren Gedanken spielen, überschreiten wir die Grenzen. Herr, man fällt so leicht in dieser Beziehung, aber mit deiner Hilfe will ich fest bei meinem Vorsatz bleiben, auf meine Sinne zu achten, besonders in dieser Zeit, in der wir im Internet und anderen Medien sehen, wie Menschen zu Objekten gemacht werden..

2. Wenn es deine Seele in Gefahr bringt, muss es weg. Der Aufruf Christi zu heiliger Keuschheit, ist – wie auch zu jeder anderen Tugend – etwas überaus Positives. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken”. (Mt 22,37). Reinheit ist eine Folge der Liebe, die uns dazu bringt, uns Christus hinzugeben, mit unserer ganzen Seele und unserem Körper, unseren Eigenschaften und Sinnen. Jesus benutzt das Bild des „rechten Auges” und der „rechten Hand”, um sich auf das zu beziehen, was uns am wertvollsten ist. Er macht uns klar, sobald uns etwas in unserer Beziehung zum Herrn zum Stolperstein wird, müssen wir es loswerden. Es ist weit besser, einen Besitz oder eine Position zu verlieren oder eine Beziehung abzubrechen, als das Heil der Seele in Gefahr zu bringen. Wir sollten bereit sein, mit aller Kraft für unsere Rechtschaffenheit zu kämpfen und alles zu entfernen, was dem Herrn missfallen könnte.

3. Und die zwei werden eins werden. Jesus hat das Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe wieder eingeführt, ein Prinzip, das die Kirche von Anfang an gelehrt hat. Papst Pius XI. erinnert uns in Casti Connubii (31. Dezember 1930) an die unveränderbare und unverletzliche Wahrheit, dass „die Ehe nicht von Menschen eingesetzt und wiederhergestellt worden ist, sondern von Gott. … Diese Gesetze können daher in keiner Weise dem Gutdünken von Menschen, keiner entgegenstehenden Vereinbarung, auch der Gatten nicht, unterworfen sein. Das ist die Lehre der heiligen Schrift und die ständige und allgemeine Tradition der Kirche.” Die Ehe dauerst bis zum Tod, die Liebe aber möge in alle Ewigkeit bleiben. Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen. Lebe ich meine Ehe als einen Bund? Behandle ich meinen Ehepartner mit Respekt und Zuneigung? Setze ich mein Herz, meine Zeit und Energie dafür ein, unsere Liebe zu pflegen, damit sie fortdauert und blüht?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich will in Reinheit leben, und ich weiß, das verlangt einen starken Willen und beständige Anstrengung, besonders in einer Welt, die eine sofortige Befriedigung aller Wünsche und Triebe für erstrebenswert hält. Gib mir die Kraft, besonders über meine Augen zu wachen und meine Phantasie zu beherrschen. Hilf mir, meinem Ehepartner unbedingt treu zu sein.

Vorsatz:  Ich will die Tugend der Keuschheit in meinem persönlichen Leben befürworten und anderen ein gutes Beispiel geben, indem ich die bewährten, zeitlosen, asketischen Methoden der Kirche übe: häufige Beichte und Kommunion, Verehrung der Mutter Gottes, den Geist des Gebets und der Entsagung, Wachsamkeit über die Sinne, Vermeidung von Versuchungen zur Sünde, Vermeidung von Müßiggang durch sinnvolle Beschäftigung.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 14. Juni 2013

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