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Freitag, 10. Mai 2013

Liebe will Liebe als Antwort

Tägliche Meditationen - 17. Mai 2013

Freitag der siebenten Woche in der Osterzeit
Hl. Bruno, Bischof
Hl. Walter, OSB, Abt

P. Walter Schu LC

Joh 21,15-19
Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an dich und an alles, was du zu unserem Heil offenbart hast. Ich hoffe auf dich, denn du schenkst uns dein grenzenloses Erbarmen. Jede einzelne Tat, die du hier auf Erden getan hast, zeigt uns deine Liebe, die du für uns hast. Deine Himmelfahrt vor den Augen der Apostel nährt meine Hoffnung, eines Tages mit dir dort vereint zu sein. Ich liebe dich und will von ganzem Herzen, dass du der Mittelpunkt meines Lebens bist.

Bitte: Herr, hilf mir, mit Liebe auf deine hingebende Liebe zu antworten.

1.  Liebst du mich? Die Zeit ist gekommen, die Christus seit seiner Auferstehung vorbereitet hat. Er ist mit Petrus alleine. Ihr letztes Zusammentreffen vor dem Tod Jesu war der traurige Moment, in dem Christus mit einem Blick den dreimaligen Verrat vergab. Nun nimmt Christus ihn beiseite und gibt ihm die Gelegenheit, dreimal seine Liebe zu beteuern. Die einzige, die höchste Bedingung Christi dafür, dass er Petrus’ Auftrag, seine Schafe zu weiden, erneuerte, war seine Liebe für seinen Herrn. Die Liebe ist die höchste Bedingung für jeden von uns, der Apostel sein möchte. Die Liebe von Petrus war durch seinen Verrat in der Passion geläutert worden. Sie wurde geprüft und gedemütigt. Nun vertraut Petrus alles, sogar seine Liebe, den Händen Christi an: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.” Befähigen mich meine Fehler, Christus mehr und mit größerem Vertrauen zu lieben?

2. Kann Liebe befohlen werden? Papst Benedikt XVI. stellt diese provokante Frage in seiner ersten Enzyklika Deus Caritas Est (Gott ist die Liebe). Wie kann Christus Liebe von uns verlangen, um Anhänger, Apostel zu sein? Papst Benedikt erklärt es so: „Liebe kann man nicht befehlen, sie ist doch ein Gefühl, das da ist oder nicht da ist, aber nicht vom Willen geschaffen werden kann” (Nr. 16). Die Antwort auf dieses offensichtliche Paradox ist eine zweifache. Zuerst einmal ist es unsere Sache, auf die Liebe Gottes zu antworten denn sie wurde uns zuerst gegeben: „Gott schreibt uns nicht ein Gefühl vor, dass wir nicht herbeirufen können. Er liebt uns, lässt uns seine Liebe sehen und spüren, und aus diesem ‚Zuerst’ Gottes kann als Antwort auch in uns die Liebe aufkeimen” (Nr. 17). Zweitens: „Darüber hinaus wird in diesem Prozess der Begegnung auch klar, dass Liebe nicht bloß Gefühl ist. Gefühle kommen und gehen. Das Gefühl kann eine großartige Initialzündung sein, aber das Ganze der Liebe ist es nicht” (Nr. 17).

3. Liebe in ihrer radikalsten Form. Was ist dann das Wesen der Liebe, dieser Liebe, die uns Christus zuerst gab und die er dann von uns, seinen Anhängern, verlangt? „Zur Reife der Liebe gehört es, dass sie alle Kräfte des Menschseins einbezieht, den Menschen sozusagen in seiner Ganzheit integriert. Die Begegnung mit den sichtbaren Erscheinungen der Liebe Gottes kann in uns das Gefühl der Freude wecken, das aus der Erfahrung des Geliebtseins kommt. Aber sie ruft auch unseren Willen und unseren Verstand auf den Plan. Die Erkenntnis des lebendigen Gottes ist Weg zur Liebe, und das „Ja“ unseres Willens zu seinem Willen einigt Verstand, Wille und Gefühl zum ganzheitlichen Akt der Liebe” (Deus Caritas Est, Nr. 17). Wie es Papst Johannes Paul II. oft formulierte, ist die echte Liebe das Geschenk des ganzen Seins.

Gespräch mit Christus: Danke Herr, dass du mir durch Papst Johannes Paul II. und durch Papst Benedikt XVI. geholfen hast, die Bedeutung wahrer Liebe zu sehen. Ich danke dir für deine grenzenlose Liebe für mich. Deine Liebe ist das Vorbild, zu dem sich meine eigene arme Liebe erheben soll.

Vorsatz:  Ich will mich heute Christus in bewussten Taten der Liebe schenken, mit meinem ganzen Menschsein, Verstand, Willen und Gefühl.

Additional Info

  • Untertitel:

    Tägliche Meditationen - 17. Mai 2013

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